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Forum: "UB Buchstabeneinführung D d - wie mit Auslautverhärtung umgehen?"
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| UB Buchstabeneinführung D d - wie mit Auslautverhärtung umgehen? | | von: luminance
erstellt: 24.11.2013 20:40:12 |
Hallo ihr Lieben,
ich bekomme noch vor Weihnachten Besuch vom Schulrat. Bei diesem Besuch geht es darum, ob ich verbeamtet werde, was ich schwer hoffe.
Kurz zu meiner Klasse:
- ich führe zum ersten Mal eine 1. Klasse
- Brennpunktschule!
- Sprachlernklasse, nur zwei Kids ohne Migrationshintergrund
- sprachlich sehr schwach
Habe mich nach langem Ringen dazu entschieden, eine Buchstabeneinführung zu machen, da die Kinder den Ablauf grob kennen und weil gemäß der Fibel zur Zeit des Unterrichtsbesuchs das D d einzuführen wäre, habe ich mich entschlossen, das zu thematisieren, auch, weil es schön in eine Rahmenhandlung (Dieb) einzubetten ist.
Die Stunde soll den Schwerpunkt optische und akustische Differenzierung habe.
Das motorische (--> alles, was auf das Schreiben des Buchstaben vorbereitet), würde ich auf die Folgestunde auslagern.
Eine Kollegin, mit der ich mich über dieses Vorhaben unterhalten habe, meinte nun, dass ihr das D d für eine Vorführstunde zu heikel wäre. Als Grund führte sie das Problem der Auslautverhärtung sowie die Tatsache, dass das d sowohl akustisch als auch optisch so verwechslungsträchtig sei (akustisch: ähnlich [t], optisch: b, p, q).
Darüber hatte ich mir natürlich auch schon so meine Gedanken gemacht.
Wie würdet ihr das handhaben? Schätze mal, dass zu der Thematik auf jeden Fall Nachfragen/Kritik vom Schulrat kommen würde(n).
Habe mir überlegt,bewusst nur Wortmaterial zu verwenden, das das D d im An- oder Inlaut aufweist, also wo man das d auch wirklich als [d] hört.
Die Unterscheidung [t]/[d] könnte man ja mittels eines Wattebauschs oder mittels Hand vor den Mund-halten thematisieren. Genauer drauf eingehen (Wo hörst du t, wo hörst du d?) wäre wohl zu riskant, Stichwort Ranschburg'sche Hemmung.
Hmm... sorry, das klingt alles etwas wirr.
Kurz und knapp nochmal mein Anliegen:
- Dd bei dieser Besuchsstunde einführen trotz genannter "heikler Punkte" - ja oder nein?
- Wie mit genannten heiklen Punkten verfahren?
Wäre sehr dankbar für Denkanstöße eurerseits ;) |
| nun | | von: janne60
erstellt: 24.11.2013 21:16:57 geändert: 24.11.2013 21:17:32 |
zu deinen Bedenken bezügl. des Schulrats kann ich nur sagen: Es wird IMMER Kritik kommen, egal, was du machst, zumindest kenne ich es nicht anders. Du kennst bestimmt diese Karikatur, auf der ein Elefant auf der Rüsselspitze balanciert, welche auf einem Glas steht, das auf einem Ball steht, der auf einem eckigen Tisch liegt (oder so ähnlich). Bemerkung der Jury: Und warum haben Sie keinen RUNDEN Tisch genommen?
Ich bin ja der Meinung, dass man alles vorführen kann, man muss nur gut begründen können, warum man dieses eingefügt und jenes weggelassen hat. Damit bin ich immer gut gefahren.
Und bei deinem Thema kannst du die Kritik sogar lenken: Du kannst dich kompetent zeigen und gleich unter Beweis stellen, welche Gedanken du dir gemacht hast (wie man ja oben bereits lesen kann)
Wünsche dir viel Glück!
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| Vielen Dank für eure Meinungen! | | von: luminance
erstellt: 26.11.2013 19:06:04 |
Danke für eure Meinungen, den Zuspruch und das Daumendrücken! :)
So langsam zeichnet sich der Stundenverlauf vor meinem inneren Auge ab.
Zu einige Punkten würde ich gerne noch Meinungen hören:
Ich dachte an ein auf die Rahmengeschichte abgestimmtes Arbeitsblatt mit viiiieeelen verschiedenen Buchstaben, bei dem die Schüler alle D und d einkreisen (nicht nachspuren, da das ja aufs Schreibmotorische abzielen würde und das wollte ich ja ausgliedern) müssen.
Sollten unter den "falschen" Buchstaben dann auch die verwechlungsträchtigen Buchstaben (sprich b, p, q) dabei sein? Ich würde jetzt schon dazu tendieren. Was meint ihr?
Akustisch würde ich nur kurz ansprechen, dass wir bereits einen Buchstaben gelernt haben, der so ähnlich klingt und die Kinder zur Verdeutlichung [d] und [t] gegen die Hand oder einen Wattebauch sprechen lassen.
Ich überlege jetzt, ob man, da ja der Schwerpunkt auch mit auf der akustischen Analyse liegt, auch schon eine Übung a la "Hörst du d oder t?" anbieten kann.
Bin gespannt, was ihr meint! Herzlichen Dank im Voraus! |
| . | | von: janne60
erstellt: 26.11.2013 19:22:46 geändert: 26.11.2013 19:28:59 |
Wenn du bei der optischen Analyse b,p und q einstreuen willst, solltest du zumindest damit rechnen, dass einige Schlaue das Blatt drehen und dann zumindest aus jedem p wieder ein d machen (steht halt auf dem Kopf). Ich persönlich würde dies riskieren und im Fall, dass es so läuft, sogleich aufgreifen, dass diese Buchstaben verflixt ähnlich sind.( Habe zu diesem Zweck eine pappschablone in Form eines p. Allerdings benutze ich die erst, wenn auch das q eingeführt ist, vorher verwirrt es nur noch mehr.)
Man kann sich auch komplett "sauber" halten und alle verfänglichen Buchstaben weglassen.
Die Unterscheidung t/d bei der akustischen Analyse gehört bei mir dazu. Ergibt sich aber meist von selbst, weil viele Kinder so unsauber sprechen. Dose oder Tose, Faden oder Faten, das testen wir mittels Sprechen gegen die Hand. Die Kinder beschreiben dann auch gern, wie sich der Buchstabe beim Sprechen "anfühlt" (z.B. "beim w kitzelt die Unterlippe"). Das Bewusstsein für die Lautbildung finde ich hier ganz wichtig. |
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