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Forum: "Angeknacktes Selbstbewusstsein nach Lehrproben"
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| Also erst einmal | | von: rfalio
erstellt: 17.06.2015 14:09:40 |
Prüfer müssen ihre Qualifikation sich immer wieder selbst bestätigen, indem sie Fehler finden.
Ich erinnere mich an meine erste Visitation durch den damaligen Schulreferenten in Katholischer Religion (der seit mindestens 20 Jahren keinen Religionsunterricht mehr erteilt hatte) und durch meinen Realschulrektor, der in seeliger Volksschulzeit einmal die Missio erworben hatte.
Sie haben die Stunde zerlegt! Sie ist aber gut gelaufen! Zufällig hate ich am selben Tag eine Parallelklasse. Da habe ich die Stunde nach ihren Vorschlägen gehalten. Obwohl es eine sehr gute Klasse war, ging die Stunde sowas in die Hose...
Ich kann dir nur raten: Evaluiere deinen Unterrichtserfolg irgendwie (ob Abfragen, intensives Wiederholen o.ä.) und nimm das als Ergebnis.
Wichtig ist, was bleibt! Was haben meine Schüler gelernt?
Was nehmen sie mit? Und das muss nicht unbedingt das sein, was der sture Lehrplan vorschreibt!
Wir sollten eigentlich nach allen Vorschriften pädagogische Freiräume haben. Nehmen wir sie uns. Lassen wir nicht zu, das juristisch beladene Vorgaben aus dem Ministerium uns in unserere Erziehungs- und Unterrichtsarbeit behindern!
Ein Beispiel: Wir haben einen neuen Chef. Daher wird unsere Abschlussprüfung extern nachkorrigiert. Meine Stegreifaufgabe in der 10. Klasse Religion hat eine Lehrerin auf Anstellungsvertrag nachkorrigiert. Ich bin nun 30 Jahre Religionslehrer, bin als Praktikumslehrer in der Ausbildung von Studenten tätig, bin im Ausschuss Bildung und Erziehung des Diözesanrats tätig, habe immer wieder Fortbildungen für Lehrer verschiedener Schularten gehalten.
In der Vorstunde der Stegreifaufgabe suchten sich die Schüler in einem "Informationenlauf" selbstständig ihre Hefteinträge zu einem aktuellen Problem (das natürlich nicht 1:1 so im Lehrplan stand, da es zu dem Zeitpunkt der Entstehung des Lehrplans eben noch nicht Thema war) zusammen und haben diese Informationen dann im Zusammenhang wiedergegeben.
Kritikpunkte:
- kein Transfer (der geschahja schon in der Vorstunde 9
- mangelnde optische Gliederung
- mangelnder Lehrplanbezug
Da gibt es nur eins: g g g
gesehen gelesen gelacht!
rfalio |
| Das Ref | | von: silberfleck
erstellt: 18.06.2015 19:03:18 |
war und ist immer eine hartes Stück Arbeit und ich denke, es
gibt (fast?) niemanden, der keine Kritik ertragen musste.
Zum Teil wird man "eingenordet", auf die Methoden, die gerade
modern sind oder was den Fachleitern sonst noch so gefällt.
Ich kann deinen persönlichen Fall nicht beurteilen, aber es
gibt auch berechtigte Kritik. Es gibt sicher Menschen, die
zwar gerne Lehrer werden wollen, aber eigentlich nicht dafür
geeignet sind. Selbst wenn man alle Prüfungen besteht, heißt
das - selbst nach einem harten Ref - nicht, dass man den
Alltag übersteht.
Deswegen solltest du auf dein gesundes Bauchgefühl hören, dir
klarmachen, wie es dir in der Schule sonst so ging mit
Kollegen, Schülern und Eltern und für dich klären, ob die
Kritik berechtigt war oder nicht , und dann die Weichen für
die Zukunft stellen.
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