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Forum: "Eine gute alternative zur Pro- und Contradiskussion?"
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| verstehe ich das richtig... | | von: depaelzerbu
erstellt: 23.07.2015 16:22:08 geändert: 23.07.2015 16:36:37 |
Du hast P+C-Argumente sammeln lassen, die existieren irgendwo schon schriftlich, sie wurden auch schon vorgestellt, aber jetzt soll nicht darüber diskutiert werden?
Das klingt zwar für mich ziemlich unsinnig, denn dann hätte man sich das Brimborium vorher sparen können - drum bin ich mir auch nicht sicher, ob ich Dich richtig verstanden habe - aber nun gut:
Eigentlich IST das vorstellen schon die Sicherung, sofern die Argumente dabei geordnet und verschriftlicht wurden.
Was nun als nächstes käme, wäre die Vertiefung, und da gehört eigentlich eine richtige, "rollenspielähnliche" P-C-Diskussion und danach eine eigene Stellungnahme der Schüler hin.
Wenn die richtige Diskussion wegfällt, bleibt nur noch die direkte Stellungnahme der Schüler. Die wird, wenn sie wirklich nichtmal fähig sind, auf Basis der vorgegebenen Argumente zu diskutieren, allerdings ziemlich flach ausfallen.
Achte also nach Möglichkeit darauf, dass die Schüler ihre Meinung wenigstens ein bisschen mit den vorher erarbeiteten Argumenten begründen. Sollte es eine "Vorführstunde" sein, kannst Du dann wenigstens argumentieren, dass die Schüler eben erst auf sehr geringem Niveau argumentgeleitet diskutieren können, und Du genau da ansetzen wolltest.
Gruß,
DpB
(EDIT) PS: Ergänzend, da sich mein Beitrag da oben ein bisschen pampig liest: Das Problem ist, dass die Pro-Contra-Diskussion schon die einfachste Methode zur Vertiefung ist, wenn Argumente erarbeitet wurden. Die anderen (Talkshow, Debatte usw.) sind alle DEUTLICH anspruchsvoller, weil sie mehr eigenes Denken erfordern. Die P-C-Diskussion ist eigentlich nichts als leicht "rollenspielartiges" wiedergeben der Argumente, die notfalls auch noch auf Kärtchen vorhanden sein dürfen und dann nur zueinander passen müssen. Sicher, dass das nicht für Achtklässler machbar ist?
und PPS: Falls Dir das nicht schon empfohlen wurde: Die bpb hat ein zweibändiges Heft "Methoden für den Politikunterricht" herausgegeben. SEHR empfehlenswert, da steht wirklich ziemlich alles drin, was es gibt. |
| Ah,... | | von: depaelzerbu
erstellt: 23.07.2015 16:52:20 |
...ok, wir sehen Land, das ist machbar
Ich hab das mal folgendermaßen in einer Lehrprobe gemacht:
- Die Argumente vorher so knapp wie möglich auf Kärtchen schreiben lassen.
- Jeder Schüler erläutert ein Argument etwas ausführlicher, als es auf den Kärtchen steht (wenn die Schüler schwach sind, schreib das in den Kommentar, die müssen nicht von Anfang an argumentieren können wie ein Politiker).
- zwei Schüler waren abgestellt und haben dann zu den genannten Argumenten das jeweils passende Kärtchen rausgesucht und an ein riesiges Plakat gepinnt.
- Wenn alle Argumente da standen, habe ich von den Schülern noch eigene Meinungen eingefordert (das könntest Du ggf. bei einer schwachen Klasse weglassen).
- Am Ende wurde per Handzeichen abgestimmt: "dafür" oder "dagegen".
- Das Ergebnis der Abstimmung wurde unten auf das Plakat geschrieben.
-Das Plakat wurde dann in der Folgestunde von den Schülern in ihre Unterlagen übernommen.
Somit hast Du eine nicht zu schwere "Diskussion" und als schriftliches Ergebnis das Plakat. Die Bewertung, auch wenn sie mit "dafür"/"dagegen" sehr seicht bleibt, muss dabei unbedingt mit drauf.
Nutze die 1-2 Stunden, die Du noch hast, dafür, dass die Schüler wissen, wie sie die Argumente auf den Kärtchen ein bisschen ausformulieren können und achte darauf, dass die Kärtchen nicht zu überladen sind. Letzteres hat mich damals die 1 gekostet.
Gruß,
DpB
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| in den blauen Dunst | | von: palim
erstellt: 26.07.2015 22:09:39 |
Hallo durden,
du bist ja noch immer auf der Suche für deinen UB.
Ursprünglich hast du nach einer Alternative gesucht, nun geht es im nächsten Forum um Lernzuwachs.
wo liegt der Lernzuwachs bei einer Pro- und
Contradiskussion? Das heißt im Verlauf:
1) Problemstellung erarbeiten und eigene Meinung
festhalten
2) Sich mit den Pro- und Contraargumenten beschäftigen
3)Argumente in vorher gelerntes einbinden
4)Auf Grundlage der neuen Argumente ein neues Urteil
bilden
Am Ende fragst du:
Im Grunde haben die SuS ja doch nur die zwei Positionen in
der Stunde gelernt oder?
Die Frage habe ich nicht verstanden, du zählst doch 4 Sachen auf.
Mir ist nicht klar, um welches Fach es geht. Deutsch? Sprechen/Zuhören, Argumentieren?
Oder worum?
Das ist doch für die Ziele auch wichtig.
Bei meinen Pro-und Contra-Diskussionen in Klasse 4 (VIER) sind Themen und Niveau sicher anders, aber es ging in der Regel darum, dass die Argumente stichhaltig sein müssen und man in der Diskussion nicht ein Argument ans nächste hängt, sondern auf eines antwortet.
Das ist ein bisschen wie Tennis: Man muss den Ball zurückspielen und nicht irgendwelche Bälle irgendwie über das Netz befördern.
Die Diskussionen waren somit ein Punktspiel und auf ein Argument antwortete die andere Mannschaft mit einem möglichst passenden Gegenargument.
Konnte man nicht mehr antworten, ging der Ball ins "Aus" und die andere Mannschaft bekam einen Punkt.
Wie bei einem Spiel gibt es dann feste Spielregeln, einen Schiedsrichter, eine Punktewertung.
Das auf die Kürze der Zeit vorab zu trainieren ist aber schwierig und bei mir war es auch kein UB.
Geht es bei dir eher um Meinungsbildung oder um die Diskussion als solche?
Wo willst du hin?
Geht es um die Beschäftigung mit Quellen, mit Texten, mit dem Thema oder liegt der Schwerpunkt beim Argumentieren?
Kann man ein Thema wählen, wo es nicht schwarz-weiß/ pro-contra gibt, sondern ggf. auch grau/Mischformen?
Kann man Pro und Contra sammeln (womöglich mit Karten), dann aber als letzte Sicherung (und für mich ist "Sicherung" ein didaktischer Begriff und nicht das Festhalten im Heft) etwas anderes nutzen?
z.B. Statements von Politikern oder Persönlichkeiten zum Thema, die dann auf einer Skala von 1-10 einsortiert werden (Barometer)
Solch eine Abfrage kann man auch vorab machen als Barometer oder Zielscheibe, ohne dass jedeR SuS sich dann äußern muss, sondern sich zunächst einmal zuordnet.
Palim |
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