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Forum: "Gibt es den Weihnachtsmann???"
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| ... | | von: thomas
erstellt: 09.11.2004 20:06:27 |
Sind Märchen Lügen? Sollte man also neben Weihnachtsmann und Osterhase konsequent auch auf Märchen verzichten? Oder, besser noch, weil konsequenter und viel aufgeklärter: gar nicht lesen, weil die wenigsten Geschichten ja Tatsachenberichte sind? Ist alles, was ausgedacht ist, Lüge?
Und in eine andere Richtung gedacht: Kinder stellen viele Fragen. Fragen nach Krankheit, nach dem Tod... - soll man ihnen auch dann immer die Wahrheit sagen?
Wozu? Wem nützt das?
Außer denen, die damit sich an ihrer Konsequenz erfreuen können...
Ich glaube nicht, dass Kinder, die nur und immer die Wahrheit erfahren (auch wenn sie damit noch gar nicht zurecht kommen), glücklicher sind... - eher änstlicher, unsicherer... |
| Genau... | | von: sommerlaune
erstellt: 09.11.2004 22:11:13 |
Ich kann Thomas nur beipflichten!! Ich habe als Kind auch an den Weihnachtsmann geglaubt, woraus viele schöne Rituale entstanden (z.B. habe ich immer einen schön verzierten Wunschzettel geschrieben und ihn im Nikolausstiefel deponiert, damit der Nikolaus ihn dann zum Weihnachtsmann mitnimmt). Irgendwie habe ich das Ganze als sehr aufregend empfunden und möchte diese Zeit "der Lüge" gar nicht missen. Mit welchem Alter dann diese Vorstellung vorbei war, kann ich gar nicht mehr genau sagen. Meine Mutter erzählte mir aber, dass ich dann wohl mal irgendwann und irgendwo aufgeschnappt habe, dass der Nikolaus eine Rute bringt und die bösen Kinder damit bestraft. Anscheinend habe ich dann wohl ziemlich Angst bekommen, so dass meine Eltern mich aufklärten, dass es diesen Gesellen gar nicht in Wirklichkeit gibt und ich somit keine Angst haben brauche.
Ich finde, man sollte Kindern ruhig ihre Vorstellungen lassen, solange sich nichts Negatives damit verbindet und der Weihnachtsmann nicht als Druckmittel missbraucht wird ("Wenn du nicht..., dann bringt er nichts!"). Irgendwann kommen sie von allein drauf, was los ist.
LG
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| sonderzeichen gibt es immer wieder “ ;-) | | von: vectra
erstellt: 09.11.2004 22:56:09 |
kinder haben altersspezifische fragen. warum können wir nicht altersgemäß antworten? wir müssen auch nicht lügen, wenn wir die wahrheit altersgemäß offen legen oder etwas weglassen, verschweigen. wenn sie mit der ehrlichen, umschreibenden antwort zufrieden sind, kommen keine weiteren fragen; die antwort war also gold richtig. Haben sie weitere fragen, bekommen sie weitere antworten.
ich kenne keine kinder, die in der hs noch fragen, ob es den weihnachtsmann wirklich gibt. allerdings sehe ich ihre begeisterung, wenn sie weihnachtskarten mit nikoläusen erstellen und gestalten, für ihre eltern, geschwister und lehrer/innen, die sie ja so betrogen und belogen haben.
Wenn ich die fantasie meiner kinder im keime ersticken will, dann sage ich ihnen, was ich über die wahrheit weiß, meine wahrheit – von der ich heute überzeugt bin, obwohl ich weiß, dass ich mich irren kann – morgen vielleicht anders über bestimmte sachverhalte denke. ich lebe ja – oder – realitätsnäher geht’s ja wohl nicht? habe ich mich geirrt, so wird’s allerdings schwierig – ich habe ihnen eine wahrheit verkauft, die ich nun als irrtum darstellen muss – gute übung.
persönlich bedauere ich menschen, die sich ihre fantasie nicht bis ins hohe alter retten können, ihre kindheit vergessen und über bord werfen können. neugier und fantasie kämpfen gegen ein „meine mama/mein papa hat gesagt, den gibt es nicht, das machen sie selber“ an. Da klappt die kommunikation, der wissensaustausch der kinder untereinander sehr gut – wer will schließlich out-sein?
persönlich kamen mir zweifel an der existenz des nikolauses, als ich im zartem alter von „realistischen“ eltern gefragt wurde, ob ich denn noch an den nikolaus glaube. Diese schwäche wollte ich trotz wanckelmütigkeit, unsicherheit nicht zugeben und sagte einfach: nein, obwohl ich mir da gar nicht so sicher war.
Was soll das ganze?
Tja .... ich stelle mir häufig die frage, zu welchem zeitpunkt ich mit schülern/innen die realität außerhalb von elternhaus und schule thematisieren, beleuchten soll. Zu früh, warum,soll ich dann noch ...; zu spät ..., warum haben wir nicht früher....? da spielt der nikolaus wirklich keine rolle mehr, sei denn als fantasieort, als familiärer bezugspunkt, als zufluchtshort, als fluchtpunkt für ein dankbarkeitsgefühl, ein wir wissen, was wir voneinander haben. das ist dann allerdings realitätsferne musik. wehe dem, der sie nicht hat.
lügen gibt es bei mir nicht! an mein ehrlich sein, muss ich mich nicht erinnern. allerdings gibt es eine art von „nicht sagen“, verschweigen, noch nicht darauf aufmerksam machen, es noch nicht zum fantasie tötendem, neugierraubendem thema machen.
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| wahrheit | | von: feul
erstellt: 09.11.2004 23:10:34 |
erinnert euch doch mal zurück, als ihr so in dem alter wart wie physikass jetz und ihr draufgekommen seid, dass man euch "belogen" bzw. "getäuscht" hat.... da gabs doch sicher ein paar jahre, wo ihr auch für die schonungslose wahrheit eingetreten seid
und erst, wenn man ein wenig älter geworden ist, merkt man, welchen schatz die "unwahrheiten" bergen, eine menge an träumen, vorstellungen und so viel , was man im herzen tragen kann, dass man es
niemandem nehmen sollte........
ich denke, physiki is einfach noch net so weit
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