Das schulinterne Curriculum ist ein leidiges Thema in vielen Schulen. Es wird oft für die Schublade geschrieben, damit man es rausholen kann, wenn einer (Schulrat, Visitation, ...) danach fragt.
Es ist aber auch nachgewiesen, dass Schulen, die mit abgestimmten Konzepten arbeiten, erfolgreicher arbeiten und Energien sparen, obwohl das Schreiben eines schulinternen Curriculums Zeit braucht.
Ich möchte dieses Forum als ein Brainstorming sehen. Deshalb will ich auch nichts vorgeben.
Eine Definition für ein schulinternes Curriculum:
… ist ein schuleigenes pädagogisches Handlungskonzept zur Umsetzung der Rahmenlehrplanvorgaben.
(Bitte nicht verwechseln mit Schulprogramm bzw. den einzelnen Fachplan)
Meine Fragen:
Hat Deine Schule ein schulinternes Curriculum bzw. kennst Du es?
Wie müsste Deiner Ansicht nach ein schulinternes Curriculum aussehen, damit Du es für Deine Arbeit nutzt bzw. es Deine Arbeit erleichtert (und nicht nur in der Schublade liegt)?
Welche Schwerpunkte sollte ein schulinternes Curriculum beinhalten?
vernünftigen Schullehrplan zu kommen, der den (hierzulande so genannten) Kernlehrplänen entspricht:
Das Land setzt - Beispiel Mathematik oder Naturwissenschaften - Lehrpläne als .pdf und als .doc ins Netz, die nur noch schulspezifisch angepaßt werden und mit dem gerade eingesetzten Schulbuch kompatibel gemacht werden müssen.
Der Bildungsplan in BW (zumindest der derzeit noch gültige) ist derartig unkonkret, dass ein Schulcurriculum zwingend notwendig ist.
Ohne selbiges wäre die Vorlage für die alltägliche Planungsarbeit der alte Bildungsplan (in einigen Bereichen undenkbar), das Lehrbuch (diese sind z.T. wegen des abstrakt gehaltenen Bildungsplans katastrophal), Mustervorgaben (an denen sich viele Schulcurricula orientieren) oder das Schulcurriculum von Nachbarschulen (z.T. sehr detailliert auf der Homepage veröffentlicht).
Natürlich haben wir ein Schulcurriculum und arbeiten damit, entwickeln es weiter und streiten uns gründlich um konkrete Inhalte und Formulierungen.
Hier der Link zum schulinternen Curriculum Englisch meiner ehemaligen Schule
Ja, wir haben eins. Erstellt wurde es jeweils von den Lehrkräften, die vermehrt in den jeweiligen Klassenstufen arbeiten.
Es ist auch vor allem für "Neuankömmlinge" hilfreich (siehe wabamis Beitrag).
Meine (ehemalige) Schule hat eines. Hilfreich ist es dann, wenn auch
gleich Materialien angefügt sind, die man nutzen kann, bzw. bei
Experimentierfächern die entsprechenden Versuche. So haben wir es in
Biologie gehalten.
Wir haben bei heimatkundlichen Themen die entsprechenden Ansprechpartner eingetragen, z.B. Förster, Töpferei,Feuerwehrhauptmann,Bäcker, "Heimatverein" fürs Schulmuseum, historische Gebäude usw., auch gibt es jemanden, der die Wetterstation betreut. Es ist sehr hilfreich, wenn man nicht jedes mal auf die Suche gehen muss.
Ich weiß von Grundschulen in Bayern, die so etwas wie ein Methodencurriculum haben.
Hier werden Methoden, von Schuljahr zu Schuljahr aufgebaut und dann vorausgesetzt und weiterentwickelt. Ebenso werden in Deutsch z.B. bestimmte Farben und Symbole für Wortarten usw. einheitlich gehandhabt.
Diese Ansätze wurden schon öfter auf Fortbildungen vorgestellt.
von Euren vielen Antworten in dieser kurzen Zeit. Bei uns ist es ein sehr leidiges Thema und die Notwendigkeit wird nicht mit der Selbstverständlichkeit gesehen, wie hier von Euch beschrieben.
Der Hintergrund meiner Frage stammt daher:
In Brandenburg werden derzeit neue RLP diskutiert und eingeführt. Es läuft ein umfangreiches Fortbildungsprogramm. Ich selbst bin mit einigen Stunden für die Schulberatung abgeordnet, d.h., ich soll diese Fortbildungen durchführen. Nun haben wir festgestellt (was wir auch schon vermutet hatten), wir können die Veranstaltungen ganz kurz halten, den Leuten eine Tabelle geben und diese füllen sie aus . Es ist auch laut geäußert worden, dass diese schulinternen Curricular nur für die Visitation geschrieben werden. Ansonsten brauche man die nicht.
@bernstein: Ich habe mir Dein schulinternes Curriculum angeschaut. Das entspricht auch meinen Vorstellungen. In den Fortbildungen, die wir als Beraterinnen bekommen haben, war es so genau und detailliert, dass es m.E. zu umfangreich wird und keiner mehr liest.