Ich sezte die Aufgaben unterschiedlich ein und kenne deine Beobachtungen selbst auch.
- Es gibt unterschiedliche Pflicht-Aufgaben (in der Stunde oder in Arbeitsplänen und auch bei Hausaufgaben), sodass die Starken dann Knobelaufgaben in der Pflicht haben, dafür aber ggf. leichtere Wiederholungs- und Übungsaufgaben weniger. Inzwischen haben wir zumindest für Mathematik auch ein Lehrwerk, das nach gleichem Prinzip eingesetzt werden kann.
- Es gibt nach den Pflicht-Aufgaben Angebote, z.B. dann auch mal Känguru-Aufgaben, wobei meine starken Schüler sich darauf stürzen. Ich gebe dann selbst die Aufgaben heraus, nachdem ich die Pflicht-Aufgaben gesichtet habe.
- Es gibt ein Hängemappen-System, bei dem jedeR SuS in einer Hängemappe zusätzliche AB oder Aufgaben hat. Aus diesen Aufgaben können sich die SuS nach der Pflicht auswählen ... oder es gibt auch mal eine Übungsstunde, wo alle etwas davon nutzen... und ich in der Stunde mit einzelnen Grüppchen noch anderes bespreche.
- Es gibt auch Unterrichtsphasen oder Arbeitspläne, bei denen am Ende eine eher freiere Wahl steht (in den jüngeren Jahrgängen: lesen, kneten, bestimmte Übungshefte, ggf. noch ein aktuelles Angebot). Früher habe ich dann "Freie Arbeit" gesetzt, aber in der derzeitigen Klasse habe ich nicht mal damit begonnen, weil der Unterricht selbst so vielfach differenziert sein muss, dass ich dann nicht auch noch Freie Arbeit begleiten kann. Das davon vorhandene Material setze ich nun gezielter ein. Die Kinder haben aus diesem Material somit eine eingeschränktere Wahl, dennoch würde ich sagen, dass sich die Differenzierung an sich erhöht hat. Ich vermisse allerdings die Möglichkeit der Auswahl für die SuS, aber zeitlich bekomme ich es nicht mehr umgesetzt.
Ich sehe auch gearde bei solchen Sachen die Grenzen der Inklusion und meiner Möglichkeiten. Inzwischen ist mein Unterricht vielfältig strukturiert, damit ich alles unter einen Hut bekomme. Sind die einen in einer stillen Arbeitsphase, nutze ich die Zeit, mit anderen etwas zu erläutern, zu erklären, durchzugehen. Ich bräuchte aber viel mehr Zeit dafür! Die Schwachen brauchen viel Hilfe, die i-Kinder benötigen auch mal eine Einführung oder Erläuterung neuer Lerninhalte und die starken SuS benötigen ebenfalls Zeit, denn Knobelaufgaben müssen auch eingeführt oder erläutert werden oder aber - nach dem Knobeln - per Lösung und Lösungsweg und Lösungswegdarstellung besprochen oder präsentiert werden.