transparent Startseite Startseite Spendenaktion
Anzeige:
Hallo Gast | 54 Mitglieder online 23.11.2024 16:37:37
Login Bereich transparentSUCHE: 
Hilfe zur Suche
    UNTERRICHT
 • Stundenentwürfe
 • Arbeitsmaterialien
 • Alltagspädagogik
 • Methodik / Didaktik
 • Bildersammlung
 • Interaktiv
 • Sounds
 • Videos
    INFOTHEK
 • Forenbereich
 • Schulbibliothek
 • Linkportal
 • Just4tea
 • Wiki
    SERVICE
 • Shop4teachers
 • Kürzere URLs
 • 4teachers Blogs
 • News4teachers
 • Stellenangebote
    ÜBER UNS
 • Kontakt
 • Was bringt's?
 • Mediadaten
 • Statistik



 ForenoptionenNachricht an die Mitgliederbetreuung Mitgliederbetreuung
dieses Forum Bookmarken
Bookmark
zum neuesten Beitrag auf dieser Seite
Neu auf Seite
zum neuesten Beitrag in diesem Forum
Neu im Forum
über neue Beiträge in diesem Forum per E-Mail informieren
E-Mail-Info ist AUS


Forum: "Wenn die Fachwissenschaft irrt: Georg Büchners "Woyzeck""

Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.

Wenn die Fachwissenschaft irrt: Georg Büchners "Woyzeck"neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: hermeneutiker Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 27.09.2016 11:32:24 geändert: 27.09.2016 13:04:17

Wie geht man eigentlich mit Fehlern der Fachwissenschaft um? Endlose Reproduktion, steht ja so in den Schulbüchern? "Eyes wide shut?" Warum fällt niemandem auf, dass mit dem Sozialdrama "Woyzeck" etwas nicht stimmen kann. Und was ist mit einer Fachwissenschaft los, die verstockt und lernunfähig ist?

Aber zur Sache. Wieso geistert ein Narr durch ein vermeintliches Sozialdrama (und zwar durch drei der vier Handschriftenentwürfe)? Was soll die Märchenparabel über das einsame Kind? - In dieser Fasssung gibt es noch keinen gemeinsamen Sohn. Warum gehen ausgebildete Germanisten in Anbetracht einer Parabel in einem Drama (an exponierter Position!) nicht systematisch auf die Funktion indirekter Rede in einem Text ein? (Wahrscheinlich haben sie es in ihrer Ausbildung nicht gelernt.) Übrigens ist ein zeitgenössischer Tambourmajor (genauso wie ein Unteroffizier) ein ebenso armes Schwein wie ein einfacher Soldat, er ist keinen Deut besser gestellt und hat selbstverständlich aufgrund seiner Position auch kein "schön Gold". Naja und das wird am Ende von Woyzeck im Mutters Bibel entdeckt. Schwant hier jemandem etwas?

Warum werden diese Defizite dann durch den Rekurs auf den historischen Fall (es sind aber mindestens drei) zugekleistert, ohne dass mal jemand bemerkt, dass jeder anspruchsvolle (klassische) Autor auf der Selbstständigkeit seines Textes bestehen würde (und Büchner hat sich mit Shakespeare verglichen). Ohne mit der Wimper zu zucken schwemmt man einen schwierigen Text mit anderen Sachtexten auf, ohne dass man darüber Rechenschaft ablegt. Freilich macht es die Büchner-Forschung auch so, aber dadurch wird es nicht richtiger.

Eine kompetente Didaktik müsste vor dem Lesen des "Woyzeck" (es müssen nicht die Handschriftenentwürfe sein) über die Allegorie in der Literatur bzw. klassischen Rhetorik sprechen, die in der Romantik durchaus beliebt war (Goethe, Tieck, Novalis). Ein Seitenblick auf Symbol und Märchenforschung wäre dabei nicht verkehrt, dann würde man vielleicht mit der Märchenparabel klarkommen (Dreh und Angelpunkt bei Büchner sind die "kleinen goldenen Mücken", siehe "Dantons Tod") Beispielsweise ist "Sonne" (Stichwort "golden") bei Büchner meist chiffriert. (Wie, legt er selbst offen, auch im "Woyzeck".)

Ich habe noch nie verstanden, wieso seriöse Erwachsene auf die Idee kommen können, soziale Deprivation rechtfertige einen veritablen Lustmord (plus eine Mischung aus Hinrichtung und Menschenopfer). Deswegen hat der eine oder andere aufmerksame Bearbeiter oder Kritiker auch so seine Schwierigkeiten mit dem Mord auf der Bühne (ursprünglich an "Margreth" vgl. Faust I!). Der Witz bei einer sorgfältigen Analyse der Mehrdeutigkeiten bei Büchner ist, dass das nicht auf Haarspaltereien hinausläuft, sondern einen höchst erklärungsbedürftigen Mord beleuchtet.

Bin gespannt auf eure Kommentare.



Woyzeck und die Wissenschaftneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: adolar Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 27.09.2016 18:33:19 geändert: 27.09.2016 18:33:43

Sehr spannende Ansätze, Hermeneutiker. Ich ärgere mich immer wieder, wenn Fachwissenschaft und Didaktik mir (bzw. den Schülern) Büchner als Paradebeispiel für das offene Drama präsentieren wollen. Zunächst einmal ist der Woyzeck Fragment - auch das kann man (im Vgl. zum romantischen (absichtsvollen) Fragment als Ideal der progressiven Uiversalpoesie) thematisieren. Das Problem des "Woyzeck" ist seine Kürze - da fühlt sich jeder 'Depp' berufen und in der Lage, das Drama auch im schwächsten Grundkurs zu behandeln. 

 



Beitrage nur für Communitymitglieder
Beitrag (nur Mitglieder)
   QUICKLOGIN 
user:  
pass:  
 
 - Account erstellen 
 - Daten vergessen 
 - eMail-Bestätigung 
 - Account aktivieren 

   COMMUNITY 
 • Was bringt´s 
 • ANMELDEN 
 • AGBs 
 
  Intern
4teachers Shop
4teachers Blogs
4teachers News
Schulplaner
  Partner
Das LehrerPanel
Der Lehrerselbstverlag
netzwerk-lernen.de
Die LehrerApp
  Friends
ZUM
Der Lehrerfreund
LehrCare
Lehrerfortbildung
  Social
facebook
twitter
Instagram
  Info
Impressum
Disclaimer
Datenschutz
AGBs