Hallo zusammen

Ich unterrichte eine Klasse (VABR) im Norden von BW, die Schüler sind meist männlich und mit muslimischen Hintergrund. Die Schüler mussten aus verschiedenen Gründen die Werkrealschule / Hauptschule verlassen, da sie aber noch schulpflichtig sind, kommen sie an unsere Schule, ind er sie den Hauptschulabschluss machen können.

Jetzt hatte ich in der Klasse eine sehr sehr erschreckende Diskussion führen müssen, in der Thema war, dass es nicht stimmt, dass der IS eine muslimische Organisation sei, sondern von anderen Religionen initiiert, um den Islam zu denunzieren bzw in ein schlechtes Licht zu rücken. Es gäbe genug Christen u.a. die sich dort beteiligen würden.
Weiterhin meinten die Schüler, dass das Judentum an allem Schuld sei, dass sie die Weltherrschaft an sich reißen wollen und einen dritten Weltkrieg beginnen wollen. Erdogan würde die Türkei vor solch einer Übermacht schützen, denn Trump möchte die Bodenschätze der Türkei... und Trump sei Jude.
Ehrlich gesagt stand ich auf verlorenem Posten in dieser Diskussion, weil die Schüler absolut keine andere Meinung zugelassen haben und jegliche Argumentation meinerseits nicht akzeptiert wurde.
Ich würde dies gerne im Unterricht behandeln, bin aber etwas ratlos wie ich die Schüler zum Umdenken anregen kann. Ich möchte, dass sie wenigstens diese abstrusen Theorien überdenken.

Hat jemand von euch Erfahrungen, Tipps oder Material?

Ich habe von verschiedenen orientkundigen Seiten, allerdings nie aus den öffentlichen Medien, gehört, dass dies die normale Einstellung in den islamischen Gesellschaften sei und dass insbesondere der Antisemitismus ganz selbstverständlich dazugehöre. Siehe Frankreich, das da ja schon weiter ist.

Ich frage mich: "Was ist da denn in der Integration schief gelaufen ist"? Anders formuliert: Stößt diese gute Absicht machmal an ihre Grenzen?
In BW gibt es doch bestimmt auch eine Integrationsbeauftragte. An die würde ich mich wenden. Vielleicht kann sie dir gute Tipps geben?   

orientalische Erzähltradition sei ausgestorben 

Das kommt wohl davon, wenn weder Schüler noch ihre Eltern in der Lage sind, sich selbständig Informationen zu beschaffen und zu verifizieren - das Kulturgut Lesen ist - zumindest bei vielen meiner Schüler einer Hauptschule im Münsterland - nur rudimentär vorhanden.

Wie war das noch?

"Wissen ist Macht!"

"Ich weiß nix!"

"Macht nix!"

muslimisch geprägten Länden wird Antisemitismus auch politisch genutzt (s. Isrealdebatte). Dort finden sich in buchläden nicht selten auch die Protokolle der Weisen von Zion oder auch Mein Kampf. Es gibt gutes Material zum Thema Diversity. Ich würde nicht mit Belehren entgegnen sondern am Selbstbild der Jugendlichen und ihrer Rolle in der Medienwelt anknüpfen. Ein gutes Werk ist "Was tun gegen Antisemitismus?". Google mal danach. Viel Erfolg. Ich halte dieses Thema (Verschwörungstheorien) für eine der größten Herausforderungen in unserer Arbeit.

was wir in Deutschland/Europa alles in ihren Augen falsch machen bzw. was sie alles "Harram" finden.

Ich bin diese Form der Belehrung von Leuten, die in nach Deutschland kommen und mir dann sagen wollen, was ich zu tun und zu lassen habe, sowas von leid!

Toll ist, daß ein Teil meiner Schüler bzw. ihre Eltern sehr gerne generationenübergreifend die Segnungen unseres Sozialsystems in Anspruch nehmen und dann wie selbstverständlich über die doofen "Kartoffeln" herziehen.

An unserer Hauptschule gibt es mittlerweile 7!!! Damen, die sich als Sozialarbeiter etc., bezahlt von den unterschiedlichsten Trägern, darum kümmern, daß den Damen und Herren, wenn sie mal wieder ihre Klamotten verschlampt haben, das Händchen führen, damit sie den Kram subito  neu bekommen, Anträge stellen, damit das Füllhorn der Möglichkeiten auch über ihnen ausgeschüttet wird.

Übersetzer helfen, Formulare auszufüllen... boah eyh, glaubse...

Wie sollen Menschen mit Migrationshintergrund eigentlich hier ankommen, wenn sie von vorne bis hinten permanent Puderzucker in den Allerwertesten geblasen bekommen?

Das daraus eine gewisse Anspruchsmentalität entsteht, ist doch klar. Das ist laut Auskunft meines Rektors schon in der 2. Generation so. Das Rechten auch Pflichten gegenüberstehen - häh??? Wie jetzt?

Deutsch zu lernen ist dann nicht nötig.

Diejenigen meiner Schüler, die meinen, sich hauptsächlich laut auf arabisch in meinem "Unterricht" unterhalten zu müssen, mache ich zunächst höflich darauf aufmerksam, daß ich diesen deutschen Dialekt noch nicht kenne.

Beim nächstenmal verweise ich sie des Feldes - gehen sie in das Gefängnis! Gehen Sie direkt dorthin! gehen Sie nicht ...usw.

Das Ganze heißt wohl "Trainingsraum". Da gehen einige gern hin, weil sie dann die Sozialarbeiter zutexten können. Der Zettel, den sie dann ausfüllen müssen, enthält dann die ganze Litanei, die sie auswendig herunterbeten können.

Wird in der nächsten Eskalationsstufe Mama - gerne mit unserem eigenen Dolmetscher - auf das Verhalten ihres (meist männlichen) Nachkommen - hingewiesen, kann sie das üüüberhaupt nicht verstehen.

SuS, die einfach etwas lernen wollen, haben auch Rechte?

Um sie vor diesen "Lernzeitdieben" zu schützen, lasse ich mich auf nichts ein und schieße die Störenfriede und Unruhestifter sofort aus der Klasse.

Heute war wieder so ein klasse Tag! Ein Schüler, den ich wegen seines Fehlverhaltens ("Was willst du? Du bist ein Wichser! du kannst gar nichts...") zurechtgewiesen hatte und der dann trotz Beschwerde mit insgesamt 5 Leuten bei der Schulleitung vom Rektor noch das Wort zum Sonntag zu hören bekam,  zog es vor Wut zunächst vor, seinem eigenen Stundenplan folgend eine Weile blau zu machen.

Als er dann mitsamt Gefolge eine halbe Stunde später bei mir erschien, habe ich ihn des Feldes verwiesen und von seinem Auditorium getrennt hatte, indem ich es ohne den "Leader" einließ, sagte dann im Weggehen etwas von: "Den bring ich um!"Tolle Wurst!!!

Die weinend zurückgebliebenen "Fans" bekamen von mir zu hören, was dem jungen Mann blüht, wenn er sich nicht bis... Uhr im Beisein des Rektors entschuldigt, sonst würde ich Anzeige erstatten.

Solltet ihr mal sehen, wie da heimlich SMS geschrieben wurden, um ihn ins Bild zu setzen (habe ich nicht "bemerkt").

Kurz vor Toresschluß kam er dann an und entschuldigte sich bei mir.

"Wer einmal lügt...!"

Der junge Mann wird in naher Zukunft die Schule, an der ich unterrichte, verlassen müssen.

Sein verbleibender Fanclub wird aufgelöst und separiert.

Einer seiner "Jünger" wird vermutlich bald abgeschoben.

Dafür kann ich nichts!

So langsam können meine Kollegen, die genau so erfreut über dieses hoffnungsvolle Talent sind wie ich, an Unterrichten über mehr als 5 Minuten am Stück nachdenken.

Ich vermute, er hat den "Wichser" ein wenig unterschätzt.

Dabei hatte ich ihn vorher deutlich gewarnt, daß bei einem Aufeinanderprallen von "großem Alphatier" mit halbwüchsigem "Alphatierchen" selbiges sich blaue Flecken holen könnte.

Das es so schlimm für ihn kommen könnte und das nach so kurzer Zeit, ist ihm noch nicht ganz klar. Er wird es wohl so schnell nicht verwinden.

Das wiederum ist mir völlig (Vorsicht: Harram!) wurscht.

verdammt mutig von dir, sich hier so offen zu äußern!
In Bezug auf die Inklusion werden Brandbriefe geschrieben. Warum passiert das nicht in diesem Fall? Ich glaube nämlich kaum, dass die von dir geschilderten Zustände nur an eurer Schule vorkommen. Dann auch noch im "schnuckeligen" Münsterland, lach. Hat das evtl. mit "Politicall Correctness" zu tun und ist deshalb politisch unerwünscht?   

Das ist eine ganz einfache Überlebensstrategie. Wenn ich diesen "Jungtürken" das Feld überlasse, dann laufe ich nur noch hiterher. - Also Stellung beziehen, Front machen und zeigen, wo der Hammer hängt

Das Problem ist, dass mit Mitteln des Schulgesetzes (Kapitel Ordnungs- und Erziehungsmaßnahmen) in NRW der zeitliche Abstand zwischen Vergehen und einer spürbaren Konsequenz zu lang ist. Das, was eigentlich gut gedacht ist, die gleichen Rechte und Abläufe wie im übrigen Verwaltungsrecht, sind nicht unbedingt hilfreich.

Sind sie bei der "Androhung der Entlassung von der eigenen Schule" und den darüberliegenden Disziplinarmaßnahmen noch nachvollziehbar, so sind sie bei den "niederschwelligen" Disziplinarmaßnahmen eher hinderlich. Die üblichen erzieherischen Maßnahmen verpuffen ohnehin, da in vielen Fällen die Elternhäuser nicht kooperieren.

Auch wer es nicht glaubt, die Verweisung (Auschluss) vom Unterricht - so bis zu zwei Wochen - tut den "coolen Jungs" so richtig weh. Denen wird für zwei Wochen die Bühne entzogen - und der Fan-Gruppe fehlt der "Leader". Diese Gruppe ist also folglich zwei Wochen mit der Klärung der Stellvertreterrolle beschäftigt, was den späteren Zusammenhalt der Gruppe nicht besonders stärkt.

Im Gegensatz zu @lupi kann ich mich über die Schulsozialarbeit an der Schule, die besonders gut kenne, nicht beklagen. Hilfreich ist es Sozialpädagogen in den eigenen Reihen zu haben, die ebenfalls eine Zuwanderungsgeschichte haben. Die zeigen ihrem Klientel häufig eine wesentlich klarere Kante als die eine oder andere "Kartoffel mit sozialromantischen Anwandlungen".

hinweisen, welches Ausmaß der "Reparaturbetrieb für soziales Miteinander" mittlerweile angenomen hat.

Ich komme ebenfalls super zurecht mit den Kolleginnen.

das klingt ja gut. Da kann ich aus meiner verschlafenen Grundschule gar nicht mitreden.