Solch ein Kind sitzt in meiner jetzt 3. Klasse.
Es kann sich gar nichts merken, nicht in D, nicht in Ma, nicht in sonst was. Alles, was geübt ist, ist auch wieder weg.
Das Kind hat also sehr viele andere Sachen gemacht, Anlaute gefunden (Buchstabe - Bild), Anlaute verglichen ... Wiederholungen der anderen Buchstaben, immer wieder, und dann irgendwann Silben und Schüttelwörter
... und jetzt im 3. Schuljahr beginnt das Lesen besser zu werden.
Es kann sein, dass das Kind wirklich nicht besser lernen kann.
Es kann auch sein, dass das Kind in 1-15 Wochen quasi über Nacht auf einmal das System versteht und innerhalb von 3 Wochen fließend lesen lernt.
Man kann das Synthetisieren versuchen zu erklären und zu üben. Dabei ist es erheblich leichter, wenn der Laut lang ausgehalten werden kann (M,L,N), Plosive (PTK) nimmt man erst später. ABER genau diesen Punkt kann man nicht herbeireden, nicht wirklich über Erklärungen beibringen (häufig nicht), man muss warten, bis der Groschen fällt.
Für die meisten Kinder ist es eheblich leichter, wenn vorne der Konsonant steht und dahinter der Vokal (also eher ma, la, na üben statt am und an).
Es gibt Kinder, die sich ohne das Zusammenschleifen trotzdem fast alle Buchstaben merken können. Dann kann man sie weiter einführen und die Kinder diese lernen lasse. Andere schaffen es nicht, sondern werfen auch die 5 ersten Buchstaben immer wieder durcheinander. Dann ist es sinnvoller, die ersten zu sichern, zu wiederholen. Meiner Meinung nach sollte man diese SuS aus dem Lehrgang nehmen und sich als Ziel die 10 Buchstaben setzen, die in der 1. Klasse der FöS das Ziel sein würden. Geht es schneller, kann man ja entsprechend nachsteuern.
Palim