Hallo ihr Lieben,

ich habe bald eine Prüfung in Deutsch, ich mache mit den 9er (schwache Lerngruppe, fast alle Migranten) das Thema Kurzgeschichten.  Ich bin hin und hergerissen, kann mich zwischen zwei Geschichten nicht entscheiden:

Spaghetti für zwei: Hier habe ich überlegt im Einstieg einen Teller und zwei Löffel mitzubringen (erste Assoziationen), Geschichte wird vorgelesen. In der Erabeitungsphase sollen die SuS  entweder 1. einen inneren Monolog aus Marcels Sicht schreiben oder 2. einen Dialog zwischen Hans und Marcel.

Oder ich nehme die Kurgeschichte von Steenfatt "Im Spiegel", steige mit einem Bild von Rene Magritte "Gesicht im Spiegel" ein. Lese die Geschichte mit den SuS vor und lasse einen Dialog zwischen den Protagonisten Achim und seinem Freund schreiben, welches die SuS dann im Rollenspiel vortragen können.

Oder ich nehme die Kurzgeschichte von Heiner Kuntze "Fünfzehn" und lasse die SUS aus Sicht der Tochter den Vater beschreiben, also quasi eine Parallelgeschichte schreiben, als Einstieg nehme ich das Lied von den Ärtzen "Junge".

Ich bin wirklich sehr unentschlossen und weiß nicht, welche Geschichte ich am besten nehmen soll. Wäre über jede Idee dankbar!!!!!

So nebenbei, du hast 3 Kurzgeschichten zur Auswahl gestellt, nicht 2, wie du angekündigt hast  .

Mein Favorit wäre eindeutig "Spaghetti für Zwei" und zwar weil:

- die Kurzgeschichte dem Alter der Schüler entspricht,

- Missverständnis, Sprachlosigkeit, Vorurteile, Toleranz und die Bereitschaft zu teilen thematisiert werden

- das Thema Sprachlosigkeit (aus welchen Gründen auch immer) die Schüler wirklich betrifft,

- Vorlesen alleine bei einem längeren Text (und das ist er) bei einer nicht leistungsstarken Gruppe nicht ausreichen kann und daher

- Fragen beantwortet werden können, die das Hörverständnis überprüfen und Missverständnisse so im Vorfeld beseitigen,

- die Kurzgeschichte aus Verständnisgründen von zwei Schülern nachgespielt werden kann,

- die Kurzgeschichte gespielt und von einem Dritten – einem Erzähler – gesprochen werden kann,

- die Kurzgeschichte aus der Sicht von Heinz, bzw. des anderen Beteiligten erzählt werden kann

- der vorerst stumme Dialog – während der Phase des Suppeessens – spannend ist (und viele schwierige Wörter zum Erklären der Situation) braucht und es schließlich eine Lösung gibt, die eigentlich durch das Lachen die recht angespannte Situation für beide Beteiligte gut auflöst.

- durchaus eine Fotostory daraus werden kann, die wenig Sprache braucht und trotzdem oder gerade deshalb das heraus arbeitet, worauf es ankommt,

- in einer Fotostory „nur“ Sprechblasen gefüllt werden müssen.

http://www.daf-netzwerk.org/download.php?id=231 Hier gibt es gute Anregungen für „Spaghetti für Zwei“, ein wirklich beachtlicher Unterrichtsentwurf für DaF!

Heißt der eine Schüler nicht Heinz und der andere Marcel?

 Auf jeden Fall: Viel Erfolg!  

dafyline

Die Spiegel-KG ist sprachlich und inhaltlich weitaus anspruchsvoller als "Spagetti für zwei". Die Kunze-KG kenne ich nicht. Ich habe vor Weihnachten mit meinen 9ern, die ausschließlich aus Migranten besteht, die Steenfatt-KG behandelt, wobei die Schüler zum Textverständnis viele Hilfen benötigten. Aus diesen Gründen rate ich dir ebenfalls zur Auseinandersetzung der von dir beschriebenen Lerngruppe mit dieser Spagetti-KG.

Viel Erfolg bei denen weiteren Planung!