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Forum: "Versagensängste"
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| Versagensängste | | von: spanioggl
erstellt: 04.01.2017 11:37:31 |
Hey ihr Lieben, das Einführungssemester habe ich nun hinter mir und im Februar beginnt das 1. Hauptsemester. So langsam bekomme ich wirklich Angst dem allem nicht gewachsen zu sein. Ich habe schon als Fachlehrer an der Schule gearbeitet und ich weiß, dass mir der Beruf im Großen und Ganzen Spaß macht, dass ich gut mit den Kindern kann und sie mich mögen (darum geht es mir nicht, aber ich denke, dass es ein gutes Zeichen ist, wenn die Kinder gut auf einen reagieren, auch wenn man mal schimpft ). Aber jetzt das Ref... Unterrichtsbesuche, bewertet werden, es jedem Recht machen zu müssen, das verunsichert mich. Ich schaue mir viele Grundschulblogs an und finde oft Inspiration, gleichzeitig zweifle ich dann wieder an mir, weil ich das Gefühl habe selbst nicht auf so viele tolle Ideen zu kommen und den SchülerInnen nicht gerecht zu werden. Was denkt ihr? Wächst man da wirklich oft erst rein oder sollte ich von Natur aus schon nur so vor Ideen strotzen? |
| was genau | | von: palim
erstellt: 04.01.2017 15:19:08 |
Eigentlich würde ich ein Praktikum vorschlagen, aber du hast doch schon als Fachlehrer gearbeitet und hattest bereits Einblick. Das Referendariat ist eine anstrengende Zeit, aber es ist zu schaffen, schließlich gibt es ja auch heute noch Menschen, die es absolvieren. Wovor hast du mehr Sorge? Vor dem Ref, den Bewertungen? Davor, dass dir generell nichts einfällt, jetzt und später im Beruf? Oder dass dir für das Ref keine magischen Stunden gelingen? |
| Na ja, | | von: rosagestreift
erstellt: 04.01.2017 16:21:14 |
müssen es denn magische Stunden sein? Mir wären als Prüfer/Bewerter realitätsnahe Stunden viel lieber. Dazu ein kleines zufälliges Aha-Erlebnis von vorhin. Ich unterrichte seit etlichen Jahren Sport fachfremd. Da ich nach den Ferien eine kleine bewertete Einheit plane, habe ich hier bei 4t geschaut, ob ich bei den Arbeitsmaterialien noch zusätzliche Anregungen finde. Ich habe 2 Prüfungsstunden zum gleichen Thema gefunden und die waren fast identisch mit meiner ganz normalen Einführungsstunde. Ich dachte mir 1. oh, meine Stunde ist gar nicht so schlecht und 2. prima, das ist jetzt mal nicht so abgehoben, sondern aus dem Alltag heraus. Wichtig ist doch am Ende, dass du als Lehrer/in glaubwürdig rüberkommst und dass etwas gelernt/verbessert wurde. Du schaffst das. |
| Das Gefühl, das du da beschreibst, | | von: janne60
erstellt: 04.01.2017 17:30:18 |
kenne ich aus meiner Anfangszeit und obwohl ich mittlerweile 25 Jahre auf dem Buckel habe, vergesse ich nie das flaue Gefühl, das mich im Ref beschlich, wenn z.B. die Fachleiter uns Vorführstunden zeigten oder wir bei anderen Refs hospitierten. Man fand immer die Sachen der anderen so toll und dachte: So was wird mir niemals einfallen, und so souverän werde ich niemals vor der Klasse stehen und so fort. Alles Quatsch: Wenn du eine fundierte Ausbildung genossen hast, wenn du Kinder magst und wenn du deine Sinne beisammen hast, dann wird dir das alles gelingen. Klaren Kopf behalten und durchhalten! |
| So wie Du Dich beschreibst, | | von: caldeirao
erstellt: 04.01.2017 18:20:22 |
würde ich die Sache optimistisch angehen. Wenn Du schreibst, dass Du mit den Kindern gut kannst und sie auch dein Tun und Handeln akzeptieren, ist doch eigentlich der wichtigste Schritt getan. Aus meiner Sicht ist eine gute Lehrer-Schülerbeziehung die halbe Miete. Der Rest ergibt sich. Bei Deiner Fächerkombi musst Du ja auch nicht alles mit 1 belegen. Da findest Du bestimmt später auch eine Anstellung. Außerdem kannst Du doch hier auch Fragen stellen. Wenn Du mit einigen Eckpunkten Deiner Stunde eine Anfrage stellst, gibt es hier viele, die dir gern helfen und so erwächst oft die eine oder andere Idee. Das wird schon werden. |
| Kopf hoch | | von: fruusch
erstellt: 06.01.2017 20:55:15 |
solche Phasen macht jeder mal durch, auch nach vielen Jahren Berufserfahrung kann dir das noch passieren. Du hast bereits am eigenen Leib erfahren, dass dir der Beruf Spaß macht und dass du gut mit Kindern kannst. Herzlichen Glückwunsch, damit hast du schon mehr als die halbe Miete. Das benötigte Fachwissen kommt bei entsprechendem Interesse für die Fächer fast von alleine, die Ideen für Unterrichtsstunden werden auch kommen (kleiner Rat: eine Notizbuch-App oder das klassische kleine Büchlein in der Hosentasche hilft, spontane Einfälle später verwertbar zu machen!). Deine Angst vor dem Ref kann begründet, aber auch vollkommen unbegründet sein. Das hängt maßgeblich von deinen späteren Fachleitern ab. Sind diese noch im alltäglichen Unterricht "geerdet", kann eigentlich nichts schief gehen. Leben sie nur in einer Scheinwelt aus didaktischen und pädagogischen Theorien, kann es mitunter bizarr werden. Wie dem aber auch sein mag, du wirst das schaffen, wenn du dein Ziel - Lehrer werden - fest im Blick hast. Wenn du mal keine Ideen hast, frag im Kollegium nach oder stelle hier auf 4t eine Frage im Forum (bitte mit Rahmeninformationen, sonst kann keiner helfen). Viel Erfolg und viel Spaß später im Beruf! |
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