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Forum: "ELSE = Lernstandserhebung - Erfahrungen?"
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| Das ist aber schön, | | von: ishaa
erstellt: 26.11.2004 23:55:48 |
dass sich endlich mal jemand für dieses Thema interessiert. Schon vor Monaten, als die ersten Beispielaufgaben auf der learn-line nrw zu finden waren, habe ich versucht, ein Forum zu diesem Thema (für das Fach Englisch) zu eröffnen. Nieeeemand hat reagiert!! Leider kann ich nicht wirklich Bericht erstatten, da ich zur Zeit nicht in der 9 unterrichte (und das Zeug zum Glück auch nicht korrigieren muss...). Ich fänd's ganz wichtig zu diesem Thema, wenn jede/r seine/ihre Schulform angibt. Denn anscheinend hat man in letzter Minute doch noch Abstand genommen von dem Vorhaben, alle Schulformen mit den gleichen Aufgaben zu beglücken. Ganz klar ist mir das aber nicht. Mich regt das ganze nur noch auf. Ich unterrichte an der Hauptschule und wir wissen ganz gut, was wir tun müssten, um unsere SchülerInnen besser zu fördern. Da brauchen wir keine Lernstandserhebungen, die wir großartig evaluieren ,um uns dann zu fragen, was wir falsch machen, dass die Pänz das nicht können. Kleinere Klassen z.B, können wir uns nicht basteln, Förderunterricht nicht aus dem Hut zaubern, und die Familientherapie, die bei vielen nötig wäre, um Selbstbewusstsein und Lernbereitschaft überhaupt erst zu wecken, die können wir nicht leisten und der (auch dazu nötige) Entwurf von Zukunftsperspektiven fällt immer schwerer.
Und, mal ehrlich gesagt, gibt's ja auch nicht wirklich jemanden, der den KollegInnen, die innerlich aufgegeben haben, auf die Finger schaut... Mag sein, dass das z.B. am Gymnasium anders aussieht... Werden die Leistungen im Hochsprung besser, wenn man nur die Stange höher legt?? Für das Fach Englisch und die Hauptschule kann ich nur sagen, da ging's um Leseverständnis und da wimmelte es nur so von Vokabeln, die in keinem Hauptschullehrbuch bis zur Klasse 9 vorkommen. Für das Fach Deutsch gleicher Schulart die Anmerkung, dass SchülerInnen nichtdeutscher Herkunft erhebliche Schwierigkeiten gehabt haben dürften, und dass wir Deutsch-Fachkollegen das ganze schon sehr anspruchsvoll fanden. Wenn die KollegInnen fertig korrigiert haben, weiß ich vielleicht mehr..
LG
ishaa |
| E-Erfahrungen | | von: sandy03
erstellt: 29.11.2004 12:49:51 |
Ja schade, dass hier so wenig reagieren...
Habe selbst in der letzten Woche die Englisch-Lernstandserhebung in einer 9. Hauptschul-Kl. durchgeführt, wobei es verschieden schwere Aufgabenhefte für die verschiedenen Schulformen gab: Testversion A - HS und die G-Kurse der Gesamtschulen; Testversion B - E-Kurse der Gesamtschulen, Realschulen, Gymnasium.
Die Überprüfung dauerte insesamt 110 Min. und beinhaltete 2 verschiedene Aufgabenhefte. Mit der Zeitvorgabe kamen meine Schüler "gut" zurecht (auch wenn sie zum ersten Mal einen E-test über 3 Schulstunden schrieben), dass lag aber nicht daran, dass die Aufgaben ihnen so leicht fielen, sondern dass sie sehr oberflächlich vorgingen und einige anspruchsvollere Aufgaben einfach wegließen und nicht bearbeiteten (Begründung: "hab keinen Bock", "das ist mir zu albern", "das Ergebnis ist ja nur peinlich für die Lehrer und nicht für mich" ...).
Die erste Prüfung bezog sich auf das Aufgabenheft LESEN. Dort mussten die Schüler 4 verschiedene Texte bearbeiten. Dazu gab es geschlossene, halb-offene und offene Aufgaben. Bei den geschlossenen mussten sie bestimmen, welche Aussagen richtig, falsch oder nicht im Text waren (Multiple-Choice).
Mit diesen Aufgaben kamen die Schüler unterschiedlich zurecht. Der Anspruch der Texte variierte, natürlich gab es sehr viele nicht bekannte Vokabeln.
Nach einer 15 minütigen Pause ging's dann mit dem Aufgabenheft SCHREIBEN weiter, wobei 3 Aufgaben bearbeitet werden mussten (Bildbeschreibungen, eigene Erlebnisse verschriftlichen, ...). Obwohl die Arbeitsanweisungen Vorgaben und Schreibideen beinhalteten, taten sich die Schüler hier sehr schwer!
Während der ELSE durften keine inhaltliche Fragen beantwortet werden. Zum Ergebnis kann ich allerdings noch nichts sagen, da wir erst ab morgen die Hefte bewerten werden.
Soweit meine 1. Eindrücke!
Hoffe nun auf weitere...!
Sandy |
| na endlich, | | von: ishaa
erstellt: 06.12.2004 23:27:48 |
das Forum ist wieder da. Zu deiner Frage kon: An unserer Minischule (nur eine 9. Klasse) hat sich für jeden Fachkollegen noch jemand gefunden, der zwar nicht in der Klasse unterrichtet, aber mit korrigiert. Es hörte sich so an, als wäre es sonst gar nicht zu ertragen gewesen.
Warum es mich vor allem wundert, dass so wenige auf dieses Thema reagieren: Die Lernstandserhebungen sind erst der Anfang! Später(was schon ziemlich bald ist) kommen die teilzentralen Abschlussprüfungen, und wir sollten schon mal langsam anfangen, uns damit auseinanderzusetzen, ob die Messlatten, die man uns da vor die Nase setzt, noch was mit unserer Schulwirklichkeit zu tun haben. Dies vor allem aus Hauptschulsicht!! Vielleicht sind hier nur ganz wenige aus NRW.... vielleicht noch weniger mit 9.Schuljahr.... vielleicht sind sie alle noch am Korrigieren... villeicht halten sie das alles für so blöd, dass es sich nicht lohnt, auch nur ein Wort darüber zu verlieren... Und überhaupt: So gut wie Finnland werden wir damit eh nicht. Da müsste schon ein bisschen mehr passieren.
ishaa |
| Danke | | von: kon
erstellt: 07.12.2004 00:29:45 geändert: 07.12.2004 04:51:32 |
für deine schnelle Antwort. Ich war auch davon ausgegangen, dass die Auswertung der Deutsch- und Englischtests gar nicht von einem Kollegen allein zu bewältigen ist. Für Mathegruppen mit ca. 20 Schülern haben unsere Kollegen drei bis vier Stunden für das "Korrigieren" gebraucht, die Eingabe der Ergebnisse hat noch mal ca. 45 Minuten gedauert. Und das ist sicher nicht vergleichbar mit dem, was im Fach Deutsch auf unsere Kollegen mit 29 bis 32 Schülern in der Klasse an Arbeit zukommt. In Deutsch werden wir die Arbeit auf jeden Fall auf mehrere Schultern verteilen.
Ich gebe dir Recht, wir müssen uns mit ELSE auseinandersetzen, die Termine für 2005 stehen fest, die zentralen Hauptschulabschlussprüfungen kommen.
Bin natürlich sehr gespannt, wie die Ergebnisse aussehn werden, für die Hauptschulen bestimmt alles andere als gut. Spannend ist ja dann die Frage, welche Konsequenzen daraus gezogen werden. Zunächst sind wir ja mal aufgefordert, die Ergebnisse innerschulisch auszuwerten (Lern- und Förderbedarf, Konsequenzen...). Sehn wir's mal positiv. Ich denke, da wird eine Menge guter Ideen zusammenkommen. Aber wird man uns die Arbeitsbedingungen schaffen, sie umzusetzen?
Viele Grüße kon |
| Interesse hab ich schon, aber... | | von: mauryanna
erstellt: 07.12.2004 20:37:22 |
Hallo Leute!
Denkt nicht, dass euer Thema niemanden interessiert! Für mich ist das Forum immer eine Gelegenheit etwas über meine spätere Arbeitswelt zu erfahren.
Noch bin ich Student und kann deshalb nichts dazu sagen, zumal ich nicht glaube, dass ich später nach NRW gehen werde.
Aber trotzdem lese ich vieles, was im Forum geschrieben wird, wenn ich auch nicht schreibe.
Ich weiß, dass Ihr Studenten auch gar nicht ansprechen wolltet sondern eure Kollegen aus dem Land, aber ich möchte dass Ihr wisst, wie wichtig es mir ist, durch eure laufenden Diskussionen zu hören, was sich tut in der "Realen Welt".
An der Uni bekommt man ja kaum etwas mit.
Ich lerne da zum Teil so abgehobene Sachen, aber nicht, wie ich einst mit den Problemen des Berufstandes umgehen soll, den ich mir ausgesucht habe.
Also immer weiter so!
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