Hallo,

ich suche eine geeignete Vorgehensweise Sachaufgaben in der dritten Klasse clever und systematisch anzugehen, um dieses in einer Lehrprobe zeigen zu können. 

Wenn jemand etwas einfällt bin ich für jeden Rat sehr froh.

Ein kollegiales Danke,

Tobi

Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen, die sich anbieten könnten:

- eingie arbeiten mit Skizzen, sodass es eher um sinnentnehmendes Lesen und die Umsetzung als Zeichnung geht

- einige Arbeiten mit dem Wortmaterial und erarbeiten, welche Wörter welche Rechenoperation anzeigen. Das stimmt grundsätzlich, kann aber auch zu Missverständnissen fürhen, wenn Negationen hinzukommen oder die Aufgaben nicht nach bestimmtem Schema gestellt sind

- einige arbeiten mit Rechenbäumen oder Kettenaufgaben, wenn es um mehrschrittige Sachaufgaben geht

habe mal gelernt, dass man bei Sachaufgaben die nach Bruner benannten 3 Ebenen durchmachen soll:

enaktiv (handelnd, Situation spielen)

ikonisch (eine Zeichnung zum Sachverhalt anfertigen)

symbolisch (das Ganze in Zahlen und Rechenzeichen bringen).

ziemlich viele Aufgaben vom gleichen Typ (z.B. Einkaufssituationen), bevor ich zum nächsten Typ übergehe. Erst wenn mehrere Aufgabentypen gut beherrscht werden, mische ich sie von Aufgabe zu Aufgabe.

Ich nutze keinerlei Aufgaben, die ein regelrechtes mathematisches Modellieren erfordern, insbesondere keine exotischen Denksportaufgaben und keine offenen Fragestellungen, die praxisfremd sind. Ich betreibe aber auch ausschließlich Förderung leistungsschwächerer Kinder. Als Lehrer würde ich derartige Aufgaben den Mathe-Cracks der Klasse geben.

Auf diese Weise erschließen sich Sachaufgaben auch den leistungsschwächeren Kindern. Sie brauchen keine mathematischen Fähigkeiten nutzen (die sie nicht haben), sondern müssen lediglich ein erklärtes nachvollziehbares Rechenschema anwenden, das automatisierend eingeübt wird.

besonders Begabten sollte man aber auch schwierigere Aufgaben anbieten, finde ich. Freiwillig.

Würde ich in der Lehrprobe auch, aber vorher schon mal üben, dass sie es gewöhnt sind und dann nicht aus allen Wolken fallen.

hat sich in Klasse 3 folgende Vorgehensweise sehr gut bewährt: Ich habe die Kinder von Anfang an dazu angehalten, die LUFRA-Regel zu befolgen (etwas abgewandelt zu dieser hier https://materialwiese.de/2012/04/sachaufgaben-schritt-fur-schri.html

L =Lesen und verstehen (ganz wichtig, drauf bestehen, wenn nicht verstanden, nochmal lesen!)

U = Unterstreichen (was für die Rechnung wichtig ist, z.B. kauft x und kauft y, das läuft auf Addition hinaus, verschenkt oder teilt ergibt im Ergebnis weniger, ist also Minus- oder Divisionsaufgabe. Dabei auf "Zauberwörter" achten: Wie viel hat sie noch, wie viel hat sie jetzt, usw.)

F = Frage formulieren

R = Rechnung/en erstellen

A = Antwort (hierbei dürfen die Wörter aus der Frage verwendet werden und das Ergebnis der Rechnung muss mit rein).

Ist jetzt natürlich etwas verkürzt dargestellt, es gab auch Aufgaben, bei denen Diagramme oder Skizzen erstellt werden mussten. Wichtig erschien mir in jedem Fall das zwingend genaue Lesen und das Herausstellen der für die Rechnung wichtigen Informationen. Hier kann man  die Wahrnehmung auch gut schärfen mit den sogenannten Kapitänsaufgaben (die finden die Kinder witzig und nach einiger Zeit erfinden sie selber welche bzw. klopfen vorgegebene Aufgaben kritischer ab.

Welche Art von Sachaufgaben stellst du dir denn vor?

Traditionelle? Offene?

Möchtest du in Sachaufgaben einführen oder möchtest du die Schüler auf unterschiedlichen Wegen rechnen lassen?

Wie weit sind die Schüler gerade?

Guck mal hier, hier hast du Zugänge aus der aktuellen Didaktik:

pikas

Da du in Bayern bist: Auch auf der Lehrplanseite findest du Materialien und Erläuterungen (ganz rechts zum Runterladen). Die würde ich mir auf jeden Fall anschauen, denn da weißt du, in welcher Richtung etwas erwartet wird:

(Du musst erst den Punkt 1.3. anklicken.)

LehrplanPLUS Zusatz

Vielen Dank für eure schnellen Antworten, das hilft mir schon mal ein gutes Stück weiter!!

Liebe Grüße

hier unter

Stundenentwürfe/Mathematik/ Sachrechnen.

In den Arbeitsmaterialien/Mathematik/ Sachrechnen in der Grundschule/ findest du ebenso einige Aufgaben/Ideen.

Da gibt es ein Material "Sachrechnen mit Geldwerten zum Thema Wintersport". Diesen Entwurf finde ich interessant. Das wäre auch noch eine Möglichkeit, ein Thema so arbeitsteilig zu bearbeiten. (Für den jetztigen Zeitpunkt finde ich den Entwurf in einer 3. Klasse allerdings noch zu schwer.)

Bei dem System LUFRA müsste in Bayern noch dazukommen, dass man sich ggf. Skizzen machen soll. Es müsste eigentlich dann LUSFRA heißen.  

Ich nehme vom Verlag an der Ruhr die Sachaufgaben verstehen und lösen. Dort gibt es verschiedene Ansätze, wie Sachaufgaben zu lösen sind ("Lufra" + Skizze erstellen + Fragen finden + eigene Rechengeschichten entwickeln). Was die Kinder und ich ganz charmant finden, dass sich die Aufgaben nur im Zahlenraum bis 20, selten darüber hinaus bewegen. So können sich die Kinder ganz auf den Lösungsweg konzentrieren.