wäre das?
Michael Ende
Schnurpsenzoologie
Im Urwald, Forschern unbekannt,
lebt fröhlich der KAMELEFANT.
Durch Wüstensand trabt mit Gewackel
ein seltnes Tier, der DROMEDACKEL.
Im bunten Federkleid ganz leis
meckert im Stall die PAPAGEISS.
Mit viel Gequiek und viel Gewerkel
fliegt auf den Baum das Maikäferkel
Es piekt im Bett mal dort, mal da
gestreift und platt das Wanzebra.
Im Vogelkäfig riesengroß
singt das Karanirozeros.
Man zählt erstaunt der Beine sechse
(trotz Schwanz!) bei jeder Ameidechse
Durchs Wasser schwimmt mit buntem Fittich
laut zwitschernd der Forellensittich
Besonders schmerzensreiche Bisse
verursacht uns die NASHORNISSE.
Wohl weil er nackt ist, braucht er solch
ein Flügelpaar, der Fledermolch.
Ein Tier mit Haus, das kriecht, nennst du,
wenn's plötzlich hüpft: Schneckänguruh.
Es wiehert süß mit offenem Maul
bei Mondenschein der Nachtigaul.
Mit Hörnern krabbeln durch die Tropen
die FEUERSALAMANTILOPEN.
Zum Kämmen brauchst du einen Striegel
und Heldenmut beim Krokodigel.
Sehr scheu, und ganz und gar kein Krieger,
lebt im Gebirg' der Murmeltiger.
Durchs Fenster, ohne aufzustehn,
kann der GIRAFFENPINSCHER sehn.
Es schlängelt sich, im Maul ein Körnchen,
den Baum hinauf das Eichhörnchen.
Du meinst, es gibt kein einz'ges Tier
von allen, die ich nannte hier?
Sei doch so gut und mal sie mir,
dann gibt es sie – auf dem Papier.
Das kannst du mit Kunst verbinden.