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Forum: "Ich bin Lehrerin und habe Angst vor der Zukunft unserer Gesellschaft - Lesenswert!"

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Ich bin Lehrerin und habe Angst vor der Zukunft unserer Gesellschaft - Lesenswert!neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: klexel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 24.03.2019 14:44:58

"Wie wahre ich mein Gesicht, wenn Schüler*innen mich beschimpfen, mir den Mittelfinger zeigen und mich in den aggressivsten Tönen anschreien? Dazu hätte ich gerne mal eine Fortbildung." (via ze.tt)



https://ze.tt/ich-bin-lehrerin-und-habe-angst-vor-der-zukunft-unserer-gesellschaft/



Guter Witz...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: mordent Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 25.03.2019 11:50:33 geändert: 26.03.2019 09:57:52

... oder ist das etwa ernst gemeint?

Also ich fackel' nicht lange, wenn ein Schüler mir gegenüber so auftritt...

Ein bisschen fühle ich mich wie im falschen Film, wenn ich das lese... Und dazu brauche ich sicher keine Fortbildung. Das sollte man als pädagogisch gebildeter und gereifter Mensch mit Verstand lösen...

Ich weiß nicht, warum ich mich mit meiner Erfahrung als Babysitter und Nachhilfelehrer pädagogisch-didaktisch bestens auf den Lehrerberuf vorbereitet fühlte (als ich 2005 ins Ref kam) und mit 10 Jahren Kampfsport gut genug trainiert, um mich und andere Personen auch im Notfall zu beschützen...

Die Autorin schreibt, sie wäre nicht an einer Brennpunktschule, ist sie aber offensichtlich doch...



Na janeuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: caldeirao Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 25.03.2019 21:52:44

wenn das Konzept nicht stimmt und auf die SuS nicht entsprechend eingeht, kann das auch mit "normalen" Kindern passieren. Hier fehlt aus meiner Sicht jede Menge Verständnis und Empathie. Dann muss es meist gar nicht zu diesem Zustand kommen.



autschneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: manni3535 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 26.03.2019 09:15:28

ich habe eben gezoegert, denn hier stehen schon merkwuerdige worte. ich bin in berlin an einer gesamtschule, die eher sonderschule sein sollte.

ich fahre jedes wochenende mit dem fernbus von einem ende deutschlands zum anderen und wieder zurueck. leider kann ich bei den meisten fahrten nicht mit dem fahrer kommunizieren, da so ein bus dem turm zu babel sehr aehnlich ist.

die erfahrungen der kollegin sind schmerzhaft und nicht im einzelkampf zu loesen. sicherlich glaubt man sich mit 10 jahren kampfsport sicherer denn ohne. aber: ich darf ja die lieben kinder nicht mal beruehren, ohne mit einem bein im knast zu sein. HALLO.

wir haben den kampf gegen die apps verloren, die haelfte der gesellschaft faehrt mit gas den abhang hinunter. rom war auch mal bedeutend, ebenso die griechen, dann irgendwann geht eben die kurve hinter dem hoehepunkt wieder nach unten. in dieser zeit wo selbst zwerge lange schatten werfen braucht man zuversicht, mut, glauben, freunde

leider gibt es keine abitur app, keine ethik app, und lesen koennen die kids von 6 bis 25 sowieso kaum noch.

 

aber wenn wir alle hinschmeissen, ist der beruf lehrer nur noch den jobbern ueberlassen. bitte wir wollen uns gegenseitig unterstuetzen und nicht sagen: ABER ICH HAB MIT DER KLASSE KEINE PROBLEME bitte wir wollen uns gegenseitig immer unterstuetzen, fuer uns selbst



Das fängt bei mir schon...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: mordent Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 26.03.2019 10:19:27

... bei der Rechtschreibung und Zeichensetzung an...

Ich nutze nicht meine technische Überlegenheit, um meine Schüler zu disziplinieren... Ich verzichte in jeglicher erzieherischer Hinsicht auf Gewalt!

Wenn aber ein Schüler auf dem anderen kniet und ihn mit Fäusten traktiert, hat es mit "Anfassen" nichts zu tun, wenn ich den knieenden Schüler einmal auffordere, aufzustehen, und ihn dann von seinem Opfer über die Seite herunterrolle. Das passiert natürlich nie ohne Zeugen. Oder, wenn ein Schüler mich attackieren wollte, handle ich in Notwehr. Ich ohrfeige ihn dann nicht oder versohle ihm den Hintern, ich bringe ihn umgehend zu Fall oder lenke seinen Schwung an mir vorbei.

Die Bedürfnisse der Kollegin in Sachen Ordnung und Sauberkeit sind letztlich persönliche der Kollegin... Sie hat es gerne ordentlicher und denkt, dass Schüler, die das zu Hause gar nicht mehr lernen, nur in einer sauberen Umgebung gut lernen können, was eben nicht stimmt.

Es ist für mich ein bisschen wie das Jammern eines Arztes, der erst nach dem Examen merkt, dass er kein Blut sehen kann, oder ein Metzger, der nach der Meisterprüfung feststellt, dass er kein Tier töten will...

Wir wissen doch, dass wir ein Fable für die Fächer haben, die wir studiert haben, und dass es in der Schule nicht nur Schüler gibt, die genau auf uns gewartet haben, dass wir ihnen was über diese Fächer erzählen... Und ja, Redoxreaktionen sind ja eh das Spannendste überhaupt, und bei der Versammlung in der Paulskirche wäre jede/r Schüler/in am liebsten selbst dabei gewesen...

Wer aus diesen Gründen auf Lehramt studiert hat... Naja... Jede/r bekommt, was er/sie verdient hat... Auch wenn Gewerkschaften immer das Gegenteil behaupten...



Sauberkeit und Ordnungneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: manni3535 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 26.03.2019 11:33:42

... wenn die SuS die Kaefer nicht korrekt schreiben, haben wir die Korrekturarbeit. Wo keine Ordnung im Heft, ist auch keine im Kopf zu erwarten. Ich bin nun 64 Jahre alt, habe mit 16 in einem kirchlichen Verein die ersten Nachhilfe/Aufgabenhilfe Erfahrungen gesammelt.

In Berlin habe ich zweimal Streit geschlichtet und SuS getrennt durch Dazwischengehen - da flogen meine 140 kg damals in das Treppenhaus. Hintern blau hahahaha. Aber das kann man vermeiden, zumindest hoffe ich das.

 

Ich seh aber keine 46 kg Lady zwischen einem Libanesen und einem Syrer der 9ten Klasse. Da sollte anderer  Umgang moeglich sein



prob ist woandersneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: manni3535 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 26.03.2019 11:39:53

unsere gesellschaft loest sich de facto immer schneller auf, das sieht die kollegin wohl mit entsetzen - ich eigentlich auch



Ich nicht...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: mordent Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 26.03.2019 13:16:45

... und ich meinte mit Rechtschreibung nicht die der Schüler...

Und eine 46 kg-Lehrerin sollte mal was essen, denn die wenigsten Kolleginnen sind nur 1,50 m groß, und egal zwischen wem sie steht... Bei Kampfsport kommt es nicht auf das Gewicht an. Da sollte, egal wer, ihr gar nicht nah genug kommen können, sie überhaupt zu berühren...

Wir machen es uns schlichtweg zu einfach. Nichts machen und die Verhältnisse kritisieren... Da sag' ich nur: Selbst schuld!

Und die Kollegin im Beitrag ist da kein Deut besser: Wir haben hoheitsrechtliche Befugnisse als Lehrer, warum nutzen wir sie nicht - auch im pädagogischen Sinne? Und wir haben in jedem Schulgesetz irgendeinen Paragraphen für Disziplinar- und Ordnungsmaßnahmen... Warum schöpfen wir ihn nicht aus?

Ja, klar, entstehen dadurch junge Menschen ohne Schulabschluss und mit wenig Perspektive... Aber war das nicht, was sie wollten? Warum zwingen wir unbelehrbare, bei uns in der Schule, da zu sein, da zu bleiben und mitzumachen? Haben wir Angst, eine mündliche 6 zu geben, eine 4 in die Kopfnote einzutragen, die Nichtversetzung des Schülers in der Klassenkonferenz zu diskutieren? Den Schulausschluss zu beschließen? Den landesweiten Schulausschluss zu beantragen?

Ich hätte es nicht, aber ich habe auch noch keinen Schüler erlebt, der außer dem eigenen das Leben in der Schule auch nur annäherungsweise durcheinander hätte bringen können.



zu mordents letztem Satz:neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sula Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 26.03.2019 14:10:31

An was für einer Schule unterrichtest du denn? Klingt sehr nach heiler Welt. Ich finde deine Äußerungen ein wenig befremdlich, um nicht zu sagen überheblich. Jeder, der Lehramt studiert, hat ganz bestimmt nicht solche Probleme im Hinterkopf, sondern denkt idealistisch und glaubt, es gut machen zu können. Sonst gäbe es wahrscheinlich einen noch größeren Mangel.

Ich habe Ähnliches mit undisziplinierten und respektlosen Schülern auch erlebt, obwohl ich als streng galt und mir durchaus Respekt verschaffen konnte. Aber in den letzten Jahren nahmen solche Vorfälle stetig zu - das weiß ich auch von vielen Kollegen aus ebensovielen Schulen. Vor die Tür stellen darf man aus versicherungstechnischen Gründen nicht; oder nach Hause schicken, das geht nur nach Rücksprache mit den Eltern - meistens keine Chance. Ohne Abschluss soll keiner die Schule verlassen (Anordnung von höchster Stelle) und die genannten möglichen Disziplinarmaßnahmen durchlaufen so viele Stufen, bis jemand wirklich suspendiert wird, dass bis dahin schon alles zu spät ist. Nur bei Gefahr im Verzug ist es ein bisschen einfacher. Ein Schulwechsel war (ob es noch so ist, weiß ich nicht, vermute es aber) nicht durchzusetzen, weil wir ja inklusive Schule sind. Da müsse man eben mit solchen Schülern klarkommen. Die gebe es schließlich an allen Schulen (O-Ton Schulrat).



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