Da ich aktuell selbst so ein "Fußballkind" habe, kenne ich diese Konflikte nicht nur aus dem Schulalltag, sondern auch daheim und dadurch in wechselnden Zusammenstellungen. Du hast bestimmt Recht damit, dass solche Streitigkeiten oft von zwei bestimmten Kindern ausgehen. Das erlebe ich hier auch so. Meistens sieht es so aus, dass sich entweder eine Mannschaft im Nachteil sieht, weil alle "Guten" in der anderen sind oder sie den schlechtesten Spieler erwischt haben (natürlich ist einer der Anführer in diesem Team und sieht seine Position gegen den Konkurenten in Gefahr, weil er gerade am Verlieren ist). Oder es entsteht daraus, dass ein Kind meint, es darf nicht so mitspielen, wie es gerne möchte (Position, Ballbesitz etc).
Diese Streitigkeiten wirst du m.E. immer haben, so lang die Jungs Fußball spielen dürfen. So sind Jungs einfach. Du kannst es evtl. zeitweise etwas besser machen, indem du sehr fixe Regeln aufstellst, bei deren Übertretung sofortiges Fußballverbot droht. Bei mir im Garten gilt inzwischen die Regel: Wenn ihr so streitet, dass ihr es nicht mehr selbst klären könnt, dann kommt der Ball für den Rest des Tages weg. Ich denke, das würde ich als Klassleitung auch so machen, wenn ich die Situation hätte. Das heißt, die Kinder brauchen Konfliktlösungsstrategien, damit sie das überhaupt schaffen können. Die können allgemein eingeübt werden und dann kannst du hoffen, dass sie sie auch anwenden und anfangen, ihre Probleme selbst zu lösen. Das können (und müssen sie meiner Meinung nach auch) die nämlich ganz wunderbar, wenn man ihnen nicht die Möglichkeit eröffnet, einen Erwachsenen in die Sache zu verwickeln.