Liebes Forum, 

bei der letzten Zeugniskonferenz hat sich folgendes zugetragen: 

Zur Vorgeschichte:

Ich hatte bis einschl. drittes Quartal einen Kurs in Informatik Stufe 8.
Als es zu Beginn des Q4 neue Stundenpläne gab, war ich etwas überrascht, dass ich diesen Kurs nicht mehr weiterführe, sondern fortan der AL Herr D. Es wurde zudem nicht mit mir abgesprochen, geschweige denn wurde ich vorher informiert! Aber das tut jetzt nichts zur Sache!

Vorgestern war Zeugniskonferenz, an der ich für die Jgst 8 in einzelnen Klassen auch teilnahm. Ich sah bei der Präsentation der Noten aller Schüler, dass ein Schüler, der in allen 3 Quartalen zuvor von mir ein mangelhaft bekommen hat, nun mit "gut" benotet wurde. Es ist natürlich nicht mehr "meine Baustelle", aber es war schon sehr fraglich, wie sich ein Schüler in so kurzer Zeit von 5 auf 2 hocharbeiten kann. Zudem ist in diesem letzten Quartal aufgrund der Feiertage und Terminlichkeiten des Herrn D. der Unterricht oft ausgefallen, so dass es nach meiner Schätzung vielleicht 5 Unterrichtsstunden gegeben hat.

Ich fragte in der Konferenz nach, wie es sein kann, dass ein Schüler sich so stark verbessern kann, wo er doch bei mir 5 stand. Schließlich wäre die Leistung des ganzen Schuljahres Grundlage für die Zeugnisnote und nicht das letzte kurze Quartal. Er ließ sich vor "versammelter Mannschaft", um sein Gesicht wenigstens etwas zu wahren, darauf ein, diesem Schüler eine
3 zu geben, das sei sein letztes Angebot.

Es steht ja außer Zweifel, dass diese Note nicht korrekt berechnet bzw.
gegeben wurde. Herr D. hat sich auch im Vorfeld nicht um die Vornoten der Schüler gekümmert, um mit diesen zusammen eine angemessene Note zu geben. Das hätte er doch tun MÜSSEN?

Als ich die Konferenz verlassen hatte, gab es mindestens einen weiteren solchen "Vorfall": Ein Schüler aus diesem Kurs, der bei mir in allen Quartalen mit 5 benotet wurde, bekommt jetzt eine 1!!!! (Bzw. wurde nach allgemeinem Widerspruch auf eine 2 runtergestuft.)

Das kann doch nicht sein. Man fragt sich, warum man überhaupt diese ganze Arbeit durchführt (mit Arbeiten schreiben, Wochenplan einsammeln, mündliche Noten vergeben), wenn das von der Schulleitung auf diese Weise ignoriert wird, und die Notegrundlage vermutlich nur eine Powerpoint-Präsentation war, welche die Schüler vortragen mussten. (Dies schilderten diese mir schon letzte Woche!)

Meine Frage ist nun: Kann ich als Lehrer auch gegen Noten Widerspruch einlegen? Eltern können das ja. Eine Dienstaufsichtbeschwerde würde nach Aussage meiner gewerkschaflichen Rechtsberatung nichts bringen. 

Ein Gespräch mit der obersten Schulleitung würde nach meiner Einschätzung auch nichts bringen, da die genauso tickt wie Herr D. Er  würde mit Sicherheit Recht bekommen. 

Hat jemand auch schon mal so etwas erlebt bzw. weiß jemand einen Rat? Ich möchte das Ganze nicht so im Sande verlaufen lassen. 

Danke euch und nette Grüße

Ich würde schon ein Gespräch mit der Schulleitung suchen - zusammen mit dem Kollegen.

Du schreibst doch, dass du viele Vornoten durch Arbeiten, mündliche Noten etc. im laufenden Jahr gesammelt hast. Die können deine Zensur doch belegen.

Und dann soll der Kollege mit seinen wenigen Unterrichtsstunden mal seine Noten belegen. Da dürfte er Schwierigkeiten haben.

Und die SL kann das ja wohl nicht ignorieren, egal, wie sie tickt, oder? 
Ich würde mir allerdings für das Gespräch noch jemanden als Zeugen, z.B. aus dem Personalrat, mitnehmen. 

Du hast doch auch die Klassenbucheinträge über den Stoff, den du durchgenommen hast. Und notfalls könnten auch SchülerInnen als Zeugen fungieren.

Viel Erfolg!

was denn die Notenkonferenz hier für eine seltsame Rolle gespielt hat, also warum das Kollegium (und die Schulleitung?) hier nicht interveniert haben.

Bei uns werden die Notenbögen der einzelnen Schüler mit allen Fächern am Beamer gezeigt, auch falls sich ein Kollege mal verrechnet oder verschrieben hat, oder eben manche Fälle näher beleuchtet und diskutiert werden müssen, wenn es z.B. um Probezeit, Versetzung etc. geht; daher wäre so etwas bei uns schon deshalb nicht möglich.

Wie läuft das denn bei Euch?

LG  

Hesse

ich möchte kurz Bezug nehmen auf die beiden Vorredner.

Es ist in der Tat so, dass bei der Konferenz alle Noten der Schüler einer Klasse per Beamer an die Wand kommen. Das sind dann mal schlapp 250 Daten, die man gleichzeitig zu Gesicht bekommt. Etwas unübersichtlich das Ganze.

Aber das tut ja nichts zur Sache. 

Ich hatte ja die Notengebung während der ZK beanstandet. Die Vorsitzende AL II hat hierbei auch nur mit dem Kopf geschüttelt, ist aber nicht eingeschritten. Ich denke mal, sie lässt jetzt locker auslaufen, weil sie ab nächstem Schuljahr wegen eben dieser bestimmten Teile der SL an einer anderen Schule arbeiten wird. Die hatte die Schnauze voll und was konsequent. 

Ich werde das Gespräch mit der SL suchen. Wie klexel schon sagte, könne die SL den Sachverhalt nicht einfach kleinreden. Dafür ist das alles zu offensichtlich. Ich werde gleich eine entsprechende Mail schreiben. Der Lehrerrat wird mit ins Boot geholt. 

Vielen Dank euch! 

Wie ich schon sagte: Die SL tickt genauso. Von der ist nichts zu erwarten. Macht es Sinn, eine Dienstaufsichtsbeschwerde zu starten?

Was meint ihr?

Nette Grüße

ich halte es für sehr bedenklich, wenn du hier einen brief veröffentlichst, der nicht für die allgemeinheit bestimmt ist. (oder hast du die erlaubnis dazu?)

(nachtrag: der brief wurde vom user entfernt)

gibt die übergreifende Schulordnung Auskunft darüber, wie Zeugnisnoten zustande kommen. Und auch wenn die Ganzjahres -Note nicht das arithmetische Mittel der beiden HJ Noten ist, sondern das 2. HJ stärker gewichtet wird, kann bei den vorliegenden Noten, das Resultat diesem letzten Quartals Unterrichten wohl nicht zustande kommen. Ich habe aber jetzt nicht nachgeschaut  ob solch ein Passus explizit i  NRW gilt.

Ich glaube nicht, dass die Eltern Einspruch einlegen.

Ich denke  wenn der SL das so durchwinkt, kann man nur gemeinsam mi dem ÖPR etwas tun.

würde ggf. die Schulaufsicht einschalten, denn bei uns verstieße so eine Art der Notengebung gegen die LDO, das BayEUG, die BaySchO und die entsprechende SO.

LG  

Hesse