Hallo zusammen,

in meiner 6. Klasse gibt es zwei Mädels, mit denen ich öfter verbal aneinander gerate. Sie stellen mit ihren Äußerungen meine Postion/Autorität infrage, so wie sie das auch zu Hause mit ihren Eltern tun (wie mir die ELtern berichtet haben) . Ich weiß. dass sie mich damit herausfordernwollen,sie wollen Äußerungen provozieren und oft lasse ich mich herausfordern, obwohl ich es besser weiß. Ignorieren klappt leider nur bedingt. Nun habe ich sog. "Deckel-Begriffe" in einer Zeitschrift gefunden udn wusste, das würde mir helfen: ich kann ruhig bleiben, signalisieren;, dass ich ihren Einwurf (z.B. Spielideevon mir: "ohh..langweilig" oder andere sinnlose Zwischenbemerkungen) gehört habe und außerdem machen mir solche Interventionen auch Spaß! 

Folgendes habe ich gefunden (Zeitschrift, es ging um Besprechungen, wenn Mitarbeiter immer dazwischen quasseln müssen und meinen es besser zu wissen) : ""Tatsächlich?" "Wie kommen Sie darauf?", "Ist das so?" 

Falls euch gute Erwiderungen ein, die sich im Klassenkontext nutzen lassen? 

Dass man solche Einwürfe ganz unterbinden sollte, ist mir klar, es gab auch schon Gespräche mit den Mädchen, ich würde es jetzt gern mal auf diese Weise versuchen und hoffe auf eure Tipps.

Danke!

Tut mir leid, ich finde, dass man den SchülerInnen damit erst recht eine Plattform bietet, um sich zu äußern, sich zu präsentieren und übergriffig zu sein,

gerade wenn du es schon auf unterschiedliche Weisen versucht hast, das Gespräch gesucht hast und mit humorvollen Antworten gekontert hast, aber keinen Erfolg hattest.

Meine Antwort wäre, dass das Kind den Lerninhalt nicht auf diese Weise erarbeiten muss. Alternativ gibt es auch einen Lehrtext, den es abschreiben darf. Schließlich muss ich als Lehrkraft ja sicher gehen, dass das Kind eine Möglichkeit hatte, die notwendigen Inhalte zu erfassen.

Das Kind kann dann wählen, welche Methode es wählen möchte.

Kommt es zum Konflikt oder zu wiederholten Störungen, wähle ich aus, was für das Kind UND die Klasse besser ist. Klappt das nicht innerhalb des Klassenverbandes, gibt es immer einen Platz im nächsten Klassenraum. Da sind wir uns im Kollegium einig.

diese Möglichkeit habe ich auch schon durchgeführt, dennoch finde ich die Idee einer schlagfertigen Anwort reizvoll und würde mich über Ideen freuen. Aber andere Beiträge und Ideen schätze ich auch, hier bekommt man auch immer verschiedene Sichtweisen präsentiert. Danke dafür!

Insgesamt solltest du vielleicht überlegen, wie du die betreffenden SuS generell einschätzt, so dass du dich dann entweder für eine klare Kante, wie palim beschreibt, oder deine Idee der Reaktionen entscheiden kannst. Bei letzterer Idee möchte ich zu bedenken geben, dass die Auswirkungen auf die Klasse im Unterricht insgesamt sehr unterschiedlich sein könnten.

Entweder du schaffst eine angenehme Atmosphäre (schon zu meiner Schulzeit waren Lehrer, die kontern konnten, oft sehr beliebt) oder die Klasse dreht noch mehr auf und die Stunde bricht in Chaos aus (wenn sie mit deinen Antworten nicht umzugehen wissen).

Mir fielen zur Unterrichtsstörungen allgemein ein:

Störungen durch andere "Aktionen"

Das Nagelstudio hat heute erst ab 3 Uhr geöffnet.

Du bist auch so schön genug. Das brauchst du nicht alle fünf Minuten mir dem Spiegel zu prüfen.

Wenn alle hier so laut kramen würden wie du, hätten wir eine Lärmkulisse wie am Flughafen.

Störungen durch Reden und Tratschen:

Liebesbekundungen bitte in der Pause!

Ich dachte immer, Kaffeekränzchen sind was für alte Leute.

Wenn ihr doch viel interessantere Gesprächsthemen habt, lasst uns alle daran teilhaben!

Möchtest du noch ein Stoßgebet Richtung Gott schicken? (bei Stunden m. Abfragen etc.)

Meintest du in etwa solche Sachen? Wenn du sie einsetzen möchtest, überleg dir wie vertrauensvoll deine Bindung zur Klasse ist. Das mit der Liebesbekundung verstehen einige Kinder, andere fühlen sich beleidigt. Also etwas Vorsicht geboten!

habe ich einmal einem Burschen, in etwa auch diese Alterskategorie und von der "Störefriedfraktion" freundlich zur mir an die Tafel gebeten und ihn dann höflich  ersucht, doch den Unterricht weiterzuführen, also Rollentausch. Schließlich stehe in der darauffolgenden Einheit - wie schon lange angekündigt - eine entsprechende Wiederholungskontrolle auf dem Programm.

Dazu habe ich ihm das entsprechende Schüler(lehr)buch (das wir sonst nicht wirklich verwendet haben) in die Hand gedrückt, das Thema wiederholt und erklärt, ich würde jetzt seine Rolle übernehmen, da er jetzt meine hätte.

Da die Schüler Unterricht wollten und sich von ihm schon länger abgelenkt gefühlt hatten, baten sie ihn immer wieder um Erklärungen. Es war Mathematik, der junge Mann stand kurz betroffen wortlos weil ahnungslos  da und hat dann gemeint, ich solle doch bitte (!) wieder mit ihnen Stoff arbeiten. Wirkliche Störungen gab es keine mehr und wenn er versuchte, sich wieder mit coolen Sprüchen einzumischen und Störversuche zu starten, gab es von den Mitschülern Proteste, notfalls auch von mir den dezenten Hinweis, er könne ja den Mitschülern den Stoff erklären...

Übrigens hat er mich dann des Öfteren in der Pause um Hilfe gebeten, weil Mathematik halt doch nicht so sein Fach war...

Hin und wieder, wenn wir einander nach vielen Jahren über den Weg laufen, können wir darüber schmunzeln.

Mag sein, dass das nicht bei allen funktioniert und vor allem von der Klasse  abhängig ist. Mit dieser Klasse hat es funktioniert, wohl, weil sie lernen wollten.

... muss man authentisch sein, denn nur, weil man irgendeinen Satz hier auswendig lernt und im Unterricht wiederholt, muss es nicht funktionieren. Auf der anderen Seite funktionieren bei manchen Lehrern auch manche Sprüche zuverlässig jedesmal.

Im Falle der Mädels im Eröffnungspost würde ich auf ihr "Oh nee... Langweilig!" entgegnen:"Nein, ihr natürlich nicht. Ihr macht nichts weiter als den anderen zuschauen und so lernen. Ich möchte kein Sterbenswörtchen hören!"

Wenn sie bis dato nebeneinander saßen, setze ich sie - nur für die Übung/das Spiel" auseinander und achte peinlich genau darauf, dass sie auch nichts weiter machen als zuschauen/-hören.

Je nach Aufgabe frage ich dann nur diese beiden im Anschluss, was die anderen gemacht haben ("Welches Hobby hat Laura neu begonnen?"). Gewiss wissen sie dann die Antwort nicht...

Natürlich habe ich auch Konter in meinem Repertoire wie:

"Kuschelt doch besser zu Hause."

"Leon, bitte in der Pause flirten."

"Schreibst du uns ne Karte, wenn der Radiergummi tot ist?"

"Herr mordent, kann ich aufs Klo?"

- Keine Ahnung, was du da oben willst, aber du solltest selbst wissen, ob du das kannst..."

... wie mordent. 

Die Idee, dass die beiden den genauen Spielablauf bzw. die Schülerantworten wiedergeben müssen, ist super.

Alternativ könnte man auch zu denen sagen: "Ihr beide setzt euch jetzt da und da hin (auf Plätze zeigen, die nicht nebeneinander sind). Dann bearbeitet ihr jetzt aus dem Buch (bzw. AB) S. x Nr. y und z und gebt das am Ende der Stunde ab.

Bei mir meckern auch schon mal Schüler, dass sie ein Tafelbild abschrieben müssen. "Oh, müssen wir das abschreiben, ...). Dann antworte ich gern: "Nein, ihr könnt am Ende der Stunde die Tafel abschrauben und in euer Heft kleben."

Edit: Tippfehler (Was ist heute mit mir los?  )

ist Spitze! 

Möglicherweise könnte die Frage auch lauten: Können wir das nicht fotografieren.

Dann könnte deine Antwort eventuell so aussehen: Klebt ihr dann das Smartphone ins HEft oder druckt ihr den Text vorher aus?

haben an manchen Stellen herzlich gelacht und weiß auch schon, was sich wie anwenden lässt. Ich gebe Recht, auswendig gelernte Sätze verändern die Situation nicht, wenn sie aber als schalgfertige Antwirt ankommen, können sie sehr wohl wirken und im Falle meiner speziellen Kinder und der Klasse bin ich mir da sicher.  Außerdem sind sie für mich eine Möglichkeit, mich nicht aufzuregen und darauf kommt es mir im Moment am meisten an. 

Danke an euch alle!