Hallo zusammen,

nach langer Überlegung bin ich nur noch in meiner Themenfindung verzweifelt. Nach den Sommerferien werde ich in einer ersten Klasse Mathe unterrichten. In dieser Klasse werde ich ca nach 4 Wochen Schulunterricht meine UPP (Abschlussprüfung) haben. Mir wurde von meiner mentorin und meiner FL Geometrie geraten. Nur weiß ich nicht, was ich den Kindern beibringen kann, sodass die Stunde herausfordernd ist, aber nicht unmöglich zu bewältigen.

Ich dachte an Würfelgebäude, d.h. Formen würde ich einführen. Im Anschluss besprechen wir Körper und zum Schluss bauen die Gebäude Würfelgebäude. Dabei verändern die Kinder die Gebäude zuerst in ihrer Vorstellung und überprüfen haptisch.

Nur habe ich von vielen gehört, dass Würfelgebäude zu schwierig am Anfang einer ersten Klasse ist.

P.S. Meine Schule ist in einem sehr guten Einzugsgebiet

Würde mich über eure Antworten sehr freuen.

Liebe Grüße

Özlem

Kennst du das Buch "Graf Tüpo, Lina Tschornaja und die anderen" von Manfred Bofinger? Das Buch kannst du auch gut in einer ersten Klasse behandeln und die Kinder selbst Figuren erstellen lassen. Im Netz (und hier bei 4t) findest du auch Ideen dazu.

Ich halte Würfelgebäude auch für zu schwierig, selbst wenn es ein gutes Einzugsgebiet ist.

Die Kinder müssen in so einer Stunde ja nicht nur ausführen, sondern auch die Sachlage benennen oder etwas grafisch festhalten.

Bleiben aus dem Bereich Geometrie vermutlich Formen oder Muster.

Zu Mustern könnte man differenziert arbeiten und sie fortsetzen lassen (legen/ malen/ aufkleben).

Dazu kann man aber auch weitere, schwierigere Aufgaben konstruieren und es mit dem Zählen o.a. erweitern, z.B. "Reichen die 5 gelben Perlen..." oder "Wie viele blaue Steine wird sie benötigen, wenn sie ... erreichen will".

sind zu diesem Zeitpunkt viel zu schwierig.

Geometrische Formen ist gut. Da kannst du Fühlsäckchen einsetzen und sortieren lassen. Beschreiben, Namen finden, verbalisieren, woran man die Formen erkennt. Stationen anbieten, z.B. mit einfachen Holztangrams, Muster zeichnen lassen, fortführen, Männchen aus bunten Formen aufkleben...usw. 

Du musst dir zuerst überlegen, was die Kinder lernen sollen in der Stunde. Ein Lernzuwachs soll zu sehen sein. Z.B. woran erkennt man ein Dreieck usw...Dass es sich um ein Dreieck handelt, wissen die meisten. Es soll noch was dazu kommen.

Ich habe sonst schon zur Ziffer 3 Männchen aus Dreiecken bilden lassen, man könnte natürlich auch eine Geo-Familie entwerfen, überlegen, wer warum dazu gehört und nach Kriterien gestalten lassen.

Zur Ziffer 5 gibt es schöne Vorschläge für Pentominos.

Man erstellt eine Vorlage mit Karopapier, wobei ein Quadrat die Kantenlänge von ca. 2 cm hat.

Auf diesem Papier erstellen die Kinder unterschiedliche Pentominos.

Dann werden sie ausgeschnitten um in den nächsten Schritten herauszufinden, wie viele verschiedene es gibt - oder ob sie gleiche finden - oder vielleicht auch falsche.

Methodisch gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man es in Klasse 1 umsetzen - je nach Klasse.

Selbst bei einer fitten Klasse musst du bedenken, dass sie noch viel Anleitung benötigen. Zudem waren diese Kinder ja kaum im Kindergarten, ihnen fehlt auch eine Menge Erfahrung in Gruppen.

Die meisten Kinder haben noch kaum räumliche Vorstellungen.

Also Muster und Formen sind sehr gut geeignet um auch den meisten Kindern ein Erfolgserlebnis zu bescheren.

Dazu würde ich kariertes Papier verwenden. Weiter zeichnen lassen und/oder anmalen.

Oder einfache Geometische Formen wie Dreieck,Rechteck,Quadrat und vielleicht Drachenvierecke besprechen.

Gib einfach bei den Materialien hier: geometrische ebene formen

oder muster ein.

Ich danke euch allen vielmals!!!

Wäre bei Mustern eine Zahlenfolge auch möglich als Sternchenaufgabe, um die sehr fitten herauszufordern?

Das muss schon eine sehr besondere Schule sein,...

Man kann Muster mit Ziffern kombinieren oder auch weitergehende Aufgaben mit Ziffern oder Zahlen einsetzen, klar.

Letztlich muss man aber ja am Ende auch noch eine Würdigung oder Beachtung dieser Möglichkeiten finden, die dann von den anderen SchülerInnen auch nachvollzogen werden kann.

Ob das dann wirklich möglich ist, während man die anderen SuS zum Reflektieren bringt, ist dann die nächste Frage.

Sinnvoller fände ich, eine Aufgabe zu finden, die das Begründen und Erläutern oder Argumentieren herausfordert.  Das kann allerdings auch schon ein Teil der Aufgabenstellung sein, indem man als Rahmen eine Forscherfrage wählt.

Das kann ja auch offen sein: Finde Möglichkeiten.../ Wie viele Möglichkeiten findest du/ Kann es mehr als (z.B.) 6 Möglichkeiten geben?

Du solltest daran denken, dass die Schüler zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Zahlen kennen/schreiben können. Die Guten natürlich schon, aber wahrscheinlich ist man da gerade noch mitten in der Zahleinführung.