Hallo :)

Die Umfrage ist beendet. Vielen Dank für die Teilnahme!

Das scheint mir doch ein weit hergeholtes Thema für 6 - 9-jährige zu sein. Aber Willi Fährmann hat es sehr gut verarbeitet in "Der überaus starke Willibald" und die wesentlichen Fragen kindgemäß angesprochen.

Was den millionenfachen Mord an Juden und anderen NS-Gegnern angeht: ich bin, wie hoffentlich alle anderen Lehrer auch, dagegen.

Ich komme nicht aus RLP, deswegen gehöre ich, obwohl ich an der Grundschule bin, nicht zum dem angesprochenen Kreis.

Welcher Professor kommt denn auf so eine Idee, Grundschullehramtstudenten darüber schreiben zu lassen? Wahrscheinlich ist das gerade ein Thema, das "in" ist. Auf diese Idee würde kein Praktiker kommen.

Auch ich würde in der Grundschule nie das Thema besprechen. Da gibt es kindgerechtere Themen. Bei solchen Themen sollte man die Entwicklungspsychologie betrachten, Kinder können das noch nicht n der richtigen Sichtweise begreifen, es könnte sie auch unnötig emotional belasten oder man verschiebt das Urteilsvermögen, indem man sie schon mit so schrecklichen Sachen konfrontiert und es entstehen Phänomenen ähnlich wie Kinder schon viel zu früh Gewalt- und Horrorvideos anschauen. Für Seele und Verstand ist das Thema nicht altersgemäß. Ich kann mir keine didaktische Reduktion für die Grundschule zu diesem Thema vorstellen, die man unterrichtlich vertreten könnte.

Das Thema hat noch Zeit im Geschichtsunterricht bzw. dem Sozialkundeunterricht in der Sekundarstufe.

Vielleicht kann "neku" den Hintergrund der Umfrage etwas erläutern und zu der Problematik "Nationalsozialismus als Unterrichtsthema in Grundschulen" Stellung nehmen?

Ich kann die vielen Kommentare und die Skepsis zu dieser Thematik verstehen und so ähnlich sah es bei mir vor der Bearbeitung der Arbeit auch aus. Dies ist aber ein sehr komplexes Thema, welches sich von der amerikanischen Holocaust-Education abgeleitet hat. Es wird hier hauptsächlich versucht, sich mit dem Leben der Holocaust-Überlebenden zu beschäftigen und der Fokus liegt hier wirklich bei den Überlebenden. Das heißt konkret, es wird versucht sich mit der Biografie einer Person zu beschäftigen. Der Fokus liegt auf der Förderung von Empathie und die schlimmen Ereignisse wie die KZ-Lager werden bewusst ausgespart. Somit können die Kinder sich mit Aspekten wie der Verfolgung beschäftigen, was sich auch mit aktuellen Ereignissen gut verbinden lässt. Also wie gesagt, werden hier nicht die konkreten Details des Holocaust in der Grundschule gelerht. Es ist nämlich wie vermutet, kognitiv als auch emotional, anstrengend für die Kinder. 

Das ist nur eine Möglichkeit, wie der Holocaust und Nationalsozialismus in der Grundschule behandelt werden kann. Deshalb interessieren mich hier konkret die Einstellungen der Lehrkräfte zu dieser Thematik, denn diese sind meiner Einschätzung nach, sehr negativ behaftet. 

Danke für deine Antwort. Klar ist die Einschätzung zum Thema negativ, weil man von anderen Voraussetzungen ausgeht. Es geht immer um die Angemessenheit des Themas für die Grundschule und nicht um irgendeine politische Einstellung. Aus diesem Blickwinkel heraus werden die KollegInnen aus RLP die Frage beantworten.

D.h.: Bevor man die Umfrage beantwortet, müsste man erst einmal wissen, wie die Vermittlung aussehen soll. Dann wirst du ein passenderes Ergebnis bekommen.

Ich kann aber noch ein anderes Beispiel nennen: Da ich in einer Stadt unterrichte, die auf den letzten Drücker im 2. Weltkrieg bombadiert wurde, haben wir zu der Stadtgeschichte einen Zeitzeugen, der auch ehrenamtlich als Heimatpfleger arbeitete, eingeladen. Das haben wir einmal gemacht und nie wieder. Der war von den Ereignissen noch so traumatisiert, dass er die Wirren des 2. Weltkrieges und das Bombardement ziemlich beängstigend schilderte. Die Kinder waren neugierig und fragten, waren aber gleichzeitig ziemlich geschockt und belastet.

Die Zeitzeugen sind vorher natürlich didaktisch aufbereitet und kindgerecht. Und wie auch von ihnen bereits erwähnt, kann es traumatisierend wirken. Also es kann als Unterrichtseinheit unterrichtet werden, jedoch sollte es kein muss sein. Man sollte sich da wirklich mit einer starken Klasse dransetzen. 

Aber mir solls bei den Einstellungen wirklich eher um die Vorerfahrungen und die Meinungen der Lehrkräfte gehen. Als Einschränkung würde ich das fehlende Hintergrundwissen der Lehrkräfte berücksichtigen. Aber auf jeden Fall Danke für die eigene Erfahrung!