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Forum: "Improve your Style"
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| . | | von: palim
erstellt: 12.03.2005 00:43:18 |
Ich gebe zu, ich habe von dem Thema nicht viel Ahnung, aber ich weiß noch sehr genau, dass meine Englisch-Lehrerin und damals (auch in der 9.) angehalten hat, Diskussionen auf Englisch vorzubereiten und Geschichten zu schreiben.
Ähnlich, wie es in der Grundschule Lesen durch Schreiben gibt, bei dem kein Lehrgang die Buchstaben vermittelt, sondern die Schüler mit einer Anlauttabelle eigene freie Geschichten schreiben, waren in dem damaligen Unterricht Elemente, bei denen es darauf ankam, die Sprache nicht als Regelwerk, sondern in ihrer Funktion zu nutzen. Für mich war es ein großer Anreiz.
Um den Schreibstil zu verbessern, sind dann trotzdem viele Änderungen am Text nötig (ausgehend von den Texten der Schüler) und auch Training des Handwerkzeugs - anhand typischer einfacher Strukturen, die man komplexer werden lässt, anhand von Wortschatzübungen etc. Vergleichbar mit dem Aufsatzunterricht in Deutsch : Sammeln von Ausdrücken zur Angst, Satzanfänge, Satzverknüpfungen, Einsatz von Adjektiven samt Wörtersammlung.
Vielleicht lässt sich sowas auch auf den Fremdsprachen-Unterricht übertragen.?
Palim
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| @palim Übertragung | | von: cyrano
erstellt: 12.03.2005 18:05:53 |
Ich zitiere: "Sammeln von Ausdrücken zur Angst, Satzanfänge, Satzverknüpfungen, Einsatz von Adjektiven samt Wörtersammlung.
Vielleicht lässt sich sowas auch auf den Fremdsprachen-Unterricht übertragen.? "
Klar geht das, obwohl Zweitsprachenerwerb natürlich nach anderen Mustern vor sich geht als Muttersprachenerwerb. Schon deswegen, weil der Erweerb analytisch-synthetisch abläuft.
Der Lehrer kommt nicht um Fleißarbeit herum: ständige Wortschatzerweiterung, Üben von "altem" Wortschatz in neuen Zusammenhängen, Festigen grammatischer Strukturen, Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung. Wechsel von Hörverstehen zu Sprechen, Schreiben. Lesen (bzw. umgekehrt). Fremdsprachenunterricht ist - da sage ich bestimmt nichts Neues - einer der kraftzehrendsten Lehrjobs. Wenn er ernstgenommen wird.
Die Komposition eigenen Materials (Aufsätze etc.) durch die Schüler kann logischerweise nur den Schlußpunkt all dieser Bemühungen darstellen. Mit der garantiert höchsten Fehlerquote.
Mit Kollegengruß
jp |
| . | | von: palim
erstellt: 12.03.2005 20:05:05 |
Für den DaF- Unterricht gucke ich viel bei den englischen Materialien und kann etliches verwenden. Für den Deutsch-Unterricht gucke ich inzwischen bei DaF, setzte manche Sprachübung auch mit Muttersprachlern ein und stelle fest, dass die auch sehr viel Übung und Hilfe brauchen. Das bezieht sich zum einen auf den Wortschatz, der häufig gar nicht so umgreifend ausgebaut ist, zum anderen auch auf das Bilden von Sätzen.
Meiner Meinung nach unterscheiden sich die Lernbereiche gar nicht so wesentlich voneinander.
Und ein gelungener Erstspracherwerb ist eine gute Grundlage für einen späteren Zweitspracherwerb, da die Strukturen von Sprache schon einmal erfasst wurden.
Im Deutschen müht man sich auch mit Schülern, die keine "graden" Sätze von sich geben geschweige denn aufschreiben können. Mit diesen übe ich Textformen, bei denen verschiedene Satzmuster aneinander gereiht werden können (Rezept, Personenbeschreibung) und für erzählende Texte nehme ich Schwerpunkte heraus: z.B. Wie kann ich einen Text beginnen. Zu diesen Schwerpunkten wird dann geübt, es werden Beispiele gesammelt, die für weitere Texte eine Grundlage bilden.
Ich denke, auch im Englischen ist es möglich, gemeinsam mit den Schülern zu überlegen, wie ein Text beginnen kann, wie eine Landschaft oder eine Person beschrieben werden kann, wie Angst oder Freude ausgedrückt werden kann.
Gelungene Texte können daraufhin analysiert werden und Anhaltspunkte für das eigene Schreiben liefern.
Ich für meinen Teil war damals jedenfalls glücklich, eigene Texte verfassen zu könnne, das Wörterbuch war hilfreich und die Sätze wurden mit der Zeit sicher auch komplexer.
Palim
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