|
Forum: "Legasthenie in Musik?"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Danke für den Beitrag! | | von: oho
erstellt: 27.02.2005 00:29:46 |
Ich vermute, das Problem hat auch eines meiner eigener Kinder. Es hat nach 6 Jahren Klavierunterricht immer noch große Schwierigkeiten beim Notenlesen. Die erste Klavierlehrerin berichtete mir bald, in ihrer langjährigen Praxis als Klavierlehrerin wäre es der 2. Fall. Der erste Fall, hätte nach einigen qualvollen Jahren aufgehört und das hat sie unserem Sohn auch nahe gelegt. Sie hat ihm ein Melodieinstrument empfohlen, da man dann nicht so viele Noten gleichzeitig lesen muss. Mein Sohn wollte mit dem Klavierspielen aber nicht aufhören, außerdem spielte er auch noch Klarinette. Wir haben es mit einem anderen Lehrer probiert. Ich dachte immer noch, das mit dem Notenlesen legt sich. Drei ältere Geschwister haben auch unterschiedlich lang gebraucht bis sie flüssig Noten lesen konnten. Aber auch der neue Lehrer berichtete bald, dass mein Sohn immer versucht alles nach Gehör zu spielen, weil ihm das Notenlesen echt Mühe macht. Er entwickelte inzwischen ein außergewöhnlich gutes Gehör, auf das er sich verlassen konnte. Er lernt nach Gehör und durch Abschauen der Tasten schneller als nach Noten und spielt praktisch von Anfang an auswendig. Inzwischen bereits solche Stücke, wie Zug der Zwerge von Grieg. Vor ein paar Wochen ist es mir gelungen einen Jazz-Klavier-Lehrer zu finden, der mit ihm improvisiert und das macht ihm echt Spaß.
|
| Absolut genial | | von: poni
erstellt: 27.02.2005 10:09:40 |
dieses Thema
Erstmal zu denjenigen, die Musik MACHEN WOLLEN, aber das Notenlesen nicht hinkriegen. Was solls!!! Viele Musiker spielen nicht nach Noten, sondern ausschließlich nach Gehör, hätten wir sonst einen Ray Charles und andere blinde Musiker und Sänger? Alle Volksmusikkulturen kommen im Prinzip ohne Noten aus, ebenso Jazz und viele andere Richtungen. Noten sind ja letztlich nur ein Behelf, damit man eben nicht alles per mündliche oder praktische Überlieferung erlernen muß und damit Musik eben "gespeichert" werden kann.
Dann zu dem unseligen Zustand in der Schule: niemand braucht das Noten lesen, wenn er oder sie nicht ein Instrument spielen oder nach Noten singen lernen will. Von daher finde ich die Lehrpläne für Musik absolut untauglich für die heutige Zeit, wo es viel wichtiger wäre, viel Musik zu machen, zu singen, zu tanzen und nicht rein theoretisch Noten lesen usw.
Es ist auch für normale Menschen ohne LRS oder ähnliches schwierig mit dem Noten lesen, wenn kein praktischer Bezug besteht. Manche Instrumentalschulen für Anfänger benutzen auch für unterschiedliche Noten unterschiedliche Farben.
Nochn Tipp für diejenigen, die unbedingt Noten lesen können wollen, aber Schwierigkeiten haben: Man sollte sich die Stücke, die man spielen will, als Aufnahme besorgen und dann diese oft anhören und dabei gleichzeitig die Noten verfolgen üben.
Andererseis, wenn gute Notenleser schwierige Passagen üben, dann üben sie solange, bis sie diese auswendig können, dann beherrschen sie die Passagen wirklich. Die meisten Solisten spielen auswendig, weil sie die Musik durch das viele Üben regelrecht verinnerlicht haben.
Es ist für (hauptsächlich klassisch ausgebildete) Musiker ungemein schwierig sich in diejenigen hineinzuversetzen, die nicht Noten lesen können. Bei uns ist das inzwischen so, dass wir die Musik schon hören, wenn wir nur die Noten dazu zu Gesicht kriegen. Das kann man auch nicht mehr abstellen. Vielleicht sollten sich Musiklehrer einmal vorstellen, sie sollten japanische Schriftzeichen lernen und verstehen, ohne die Sprache dazu sprechen und verstehen zu können. So ungefähr muss sich ein Noten-Legastheniker fühlen, wobei für mich jeder Noten-Legatheniker ist, der die Noten nicht braucht und ge-braucht vor allem.
Danke nochmal für diesen interessanten Blickwinkel!!
|
| Leserechtschreibschwäche und Musikunterricht | | von: anna-helena
erstellt: 14.04.2009 13:42:21 |
Hallo,
da ich mich gerade mit dem Thema beschäftige, bin ich auf dieses Forum gestoßen. Es gibt eine interessante Diplomarbeit, die ich im Internet gefunden habe: "Legasthenie im Geigenunterricht" von Karin Hender (einfach bei Google eingeben).
Ansonsten habe ich nur englischsprachige Literatur gefunden: ein Forum unter "Violinist.com", das von Google automatisch übersetzt wird, und zwei Bücher, die es scheinbar wirklich nur auf englisch gibt: "Instrumental music für dyslexics. A teaching handbook" von Sheila Oglerhorpe und ein Buch von Tim Miles.
Da mein Englisch nicht mehr so berauschend ist, würde ich mich freuen, wenn jemand mir Tipps geben kann, ob es diese Bücher nicht doch auch in deutscher Sprache gibt bzw. welche Möglichkeiten es sonst noch gibt, diese Bücher"zu lesen".
|
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|