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Forum: "Kennt Ihr das auch??"
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| Das Kreuz mit der Rechtschreibung | | von: brigida
erstellt: 02.03.2005 09:09:37 |
kennt wohl jeder Lehrer. Aber das Üben mit Lernwörtern nach allen möglichen Varianten, nicht nur Sätze bilden, (Rechtschreibschwierigkeiten kennzeichnen, Wörter richtigstellen, Suchsel, Lückentexte mit den Fehlerwörtern, Kreuzworträtsel, Rechtschreibkartei, Wörter 3-mal schreiben, Trennübungen, Wörterbuchübungen, verwandte Wörter suchen usw.)bringt meine Schüler immer weiter und die Rechtschreibleistugen sind gar nicht so schlecht.In einer Hauptschulklasse kann man sehr gut nach Fehlerquellen arbeiten, d.h. die Fehler bearbeiten, die die Schüler machen.Allerdigs müsste man mit den gezielten Rechtschreibübungen schon in der Grundschule beginnen. |
| Das Dilemma unserer Schule | | von: caldeirao
erstellt: 02.03.2005 12:09:44 |
Ich finde erst einmal gut, dass du dich damit auseinandersetzt. Ich glaube, dass einige LuL in der Hast nach Erfüllung der Rahmenlehrpläne die Schwächen und die Individualität des Einzelnen nicht mehr sehen und sich nicht fragen, kann das der/die SoS oder muss ich das noch üben. Nach schlecht ausgefallenen Arbeiten habe ich schon von LuL gehört, aber das habe ich ihnen doch erklärt. Wenn ich von mir ausgehe, verstehe ich auch nicht alles beim ersten Mal, aber im Gegensatz zu unseren SuS wage ich mich nachzufragen. Wenn du bewusst darauf achtest, wirst du feststellen, dass sich viele SuS das nicht trauen aus Angst ausgelacht zu werden und es gibt leider auch genug LuL, die dann die SuS "für ein bisschen blöd verkaufen".
Aber zurück zu deiner Frage. Ich würde an deiner Stelle eine Fehleranalyse für jede(n) SoS erstellen. Gute Anleitungen findest du bei 4tea. Vielleicht kann noch jemand Anderes genauer sagen, wo du es findest. Anschließend in Partnerarbeit/Gruppenarbeit Übungen zu diesen Fehlerquellen erfüllen lassen (individuell- also nicht alle das Gleiche). Anschließend würde ich mit den SuS ein Diktat schreiben. Aber auch mit differenzierten Aufgabenstellungen. Stell dir das arme Würstchen vor, das 40 Fehler hat. Selbst wenn es 35 Fehler beim nächsten Mal hat, was eine gute Verbesserung wäre, bekommt es trotzdem eine "6". Wärst du dann motiviert zum Üben? Außerdem ist es Horror für das Kind. Stell dir vor, du musst zu einer Prüfung in der du Null- Chancen hast zu bestehen, es steht eigentlich nur die Frage, "Wie blöd stellst du dich heute wieder an?" Also bloß nicht diese Kinder ein volles Diktat schreiben lassen. Gib diesen Kindern beispielsweise das Diktat als Lückentext, den sie abschreiben können, während du das den anderen diktierst. So kannst du überprüfen, ob sie die neuen Lernwörter geübt haben. Der 2. Vorteil ist, sie haben eine Chance das Diktat zu bestehen. Damit kannst du sie auch wieder verantwortlich für den Wissenserwerb machen. Und gute Noten und Lob motivieren.
Überprüfe unbedingt, ob die Kinder lange/ kurze Vokale hören. Führe dazu Übungen und Tests durch. Hören sie harte und weiche Konsonanten. Sind sie in der Lage, lange Wörter in Silben zu zerlegen. Nur wenn sie diese Grundlagen beherrschen, haben sie eine Chance, die Schriftsprache zu erwerben. Ich muss leider immer wieder beobachten, dass viele SuS, als eine bestimmte Regel erlernt wurden, waren sie dafür "geistig noch nicht reif" und dann kam diese Regel nie wieder für sie und so haben sie sie nicht gelernt.
Ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen. Behalte dir bitte deinen Blick für Lernprobleme und verstumpfe nicht im späteren LehrerInnen leben. Frage dich weiterhin, was kann ich tun, damit auch der Letzte Erfolg hat und nicht frustriert. Solche LuL brauchen wir.
Caldeirao |
| Am Gym. nicht anders | | von: rub
erstellt: 02.03.2005 13:22:36 |
das Problem ist in meiner gymnasialen 7.auch und ich habe die Erfahrung gemacht, dass nur stress rausnehmen hilft:zB. differnzierte Diktate, also zB verschiedene Wörterzahl, einige hören früher auf zu schreiben als andere. Außerdem schreibe ich jede Woche (!) ein wochendiktat in der Wochenplanarbeit als Partnerdiktat, Länge ist frei wählbar zwischen 70 und 220 Wörtern. SuS korriegieren sich gegenseitig und tragen Fehler dann in Fehleranalyseheft ein, das individuelle Listen für Fehlerschwerpunkte enthält. Immer wieder ist im Wochenplan dann die Aufgabe, einen Fehlerschwerpunkt zu üben.
Lasse die Schüler zu bestimmten RS Problemen auch selbst Diktattexte entwickeln,und dann in Fundus aufnehmen, Motivation ungleich höher.
All diese Maßnahmen bringen auf lange Sicht einen positiven Effekt, aber man braucht langen Atem.
Bei ganz schlechten RS Kindern empfehle ich Eltern auch Antrag auf Aussetzung der RS-Note, machbar bis mindestens Klasse 9, lg rub |
| Stichwort: am Gymnasium nicht anders | | von: physikass
erstellt: 02.03.2005 18:20:53 |
Hi,
ich kann mich dem bisher Gesagten nur anschließen und noch einmal betonen: Am Gymnasium ist das nicht anders. Ich bin Gymnasialschülerin der 11 und gebe schon seit 4 Jahren Nachhilfe in den Hauptfächern. Wenn jemand Nachhilfe in Deutsch benötigt, dann sind 80% der Schüler der Rechtschreibung wegen in der Deutschnachhilfe. Und auch gewöhnliche Diktate in der Klasse fallen nicht anders aus. Ich kann mir zwar vorstellen, dass die Situation am Gymnasium vielleicht nicht ganz so schlimm ist, aber das komtm auch auf den unterrichtenden Lehrer an.
Mein Vorschlag ist jedenfalls folgender:
Ich leite freiwillig (und natürlich für die teilnehmenden Schüler kostenlos!!) eine Deutschnachhilfegruppe im Nachmittagsbereich unserer Ganztagsschule. Ich denke, das ist auch möglich, wenn die Schule n icht als Ganztagsschule zählt, mal eine der zwei Stunden länger da zu bleiben um etwas zu lernen.
Jedenfalls übe ich mit denen für die entsprechenden Klassenarbeiten wenn etwas ansteht, aber den hauptsächlichen Schwerpuntk habe ich auf die Rechtschreibung gelegt. Denn es kann ja nicht angehen, dass so manch ein Experte in einem Diktat mit 88 Wörtern 50 Fehler macht, das ist kein Witz, sondern Realität. Und die anderen machen nciht minder weniger Fehler. Die machen zwar "nur" 30 - aber das ist genauso eine 6 wie die 50 Fehler.
Ich denke, es ist wichtig, dass die Schüler solche Hilfen bekommen. Es gibt doch an jeder Schule einen Schüler, der sowas gerne machen würde? Also so eine Deutschgruppe. Das können ja auch mehrere machen. Zum Beispiel gibt's bei uns an der Schule ein Projekt "Schüler Helfen Schülern". Ist natürlich auch im
Nachmittagsbereich, aber na ja, wie gesagt, kann man ja auch so als Lerngruppe extra anbieten. Da helfen Oberstufenschüler, aber auch schon Schüler ab Klasse 9, den Schülern aus Klasse 5 und 6 bei den Hausaufgaben, bei sonstigen Schulproblemen (wie zum Beispiel Rechtschreibung) und üben mit ihnen für Klassenarbeiten.
Bei uns ist jeder Schüöer der Klasse 5 und 6 verpflichtet, einmal die Woche entweder einen Förderunterricht (Mathe/Deutsch/Englisch) zu besuchen, oder ebend SHS (Schüler helfen Schülern). Ich finde das ist sehr sinnvoll und sollte am besten an jeder Schule so sein.
Der große Fehler - meiner Meinung nach . an dem System ist, dass man dann ab der 7. Klasse auf sich allein gestellt ist. BEi uns an der Schule gibt's zwar dann noch das Nachhilfenetzwerk, da geben ältere Schüler dann einzelnen jüngeren Schülern (auch über Klasse 6) Nachhilfe, allerdings kostet da eine Stunde dann 6 (für Nachhilfe noch billig).
Na ja, das sind nur einige Anregungen, die ich persönlich von unserer Schule sehr sinnvoll finde! Vielleicht hilft dir ja die eine oder andere Idee weiter.
Dass deine Mentorin so reagiert hat, finde ich übrigens absolut schlimm - ich finde als Lehrer sollte man ein höheres Verantwortungsgefühl besitzen! Aber leider gibt es ja viel zu viele von "dieser Sorte" ....
Liebe Grüße,
physikass |
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