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Forum: "Minderjährige schwangere Schülerin (5./6. Monat) will in Holland abtreiben"
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| Ratlos | | von: keinelehrerin
erstellt: 09.03.2005 21:25:34 |
Hallo Meike.
Eine rechtliche Grundlage kann ich dir leider nicht bieten.
Aber wenn du dich fragst, ob du den Elten davon Mitteilung machen darfst, dann nimm doch dein Gewissen als Maßstab.
Ich weis, es ist so schnell und gut gesagt.
Du steckst ganz schön drin in der Patsche.
Ich rede jetzt als Mutter: Ich würde gerne wissen, was mein Kind macht. Ich möchte nicht im Nachhinein erfahren, was im Ausland passiert ist.
Ist das Mädchen überhaupt über die medizinischen Risiken eines solchen Eingriffs aufgeklärt?
Wenn du das Vertrauen des jungen Menschen geniest, nimm sie doch mal kurz beiseite. Rede mit ihr. Überrede sie wenigstens dazu, sich bei Pro Familia o.ä. über die möglichen Folgen zu informieren. Sicher hat jede Frau das Recht selbst zu entscheiden, ob sie Mutter werden will oder nicht. Aber wie du diese junge Frau schilderst, scheint sie mir etwas führungsbedürftig.
Was wäre, wenn du die Eltern zu einem Gespräch bitten würdest, in dem du etwas um die Sache herumredest? Wie, xy sei momentan so unaufmerksam, mit den Gedanken nicht bei der Sache, ob die Eltern sich denken könnten warum dies so sei.
Zugegeben, ist nicht die feine englische Art, würde dich aber u.U. aus dem Gewissenskonflikt holen.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft. |
| Wie kaputt ist eigentlich unsere Gesellschaft | | von: caldeirao
erstellt: 09.03.2005 21:38:17 |
dass so etwas am Ende rauskommt. So hart es auch klingt, aber das ungeborene Kind ist ja schon vor der Geburt für das ganze Leben abgestraft und wenn es bei der "Mutter" bleibt, weiß ich nicht, was aus dem Kind werden soll.
Ich kann mir darauf auch keine Antwort geben, aber ich stelle mal ganz provokant die Frage "Steht der Schutz des Ungeborenen Kindes über dem, dass dieses Kind, wenn es geboren wird, eine Scheiß-Zukunft hat". Durch den Lebenswandel der werdenden Mutter ist das ungeborene Kind in seiner Entwicklung zurückgeblieben. Ob es das nochmal aufholen kann, weiß niemand. Vielleicht wird es mit hochgradigen Behinderungen geboren. Viel Liebe scheint es nicht erwarten zu können. Vielleicht hat es Glück, adoptiert zu werden. Aber das ist auch nicht ganz einfach.
Ich habe heute über ein Adoptivkind gehört (ca.15 Jahre), dass es während der Sportstunde von einer Schülerin das T-Shirt beuriniert hat. Der Psychologe meinte dazu, dass es für den Jungen gut ist, dass er seine sexuellen Bedürfnisse so abfließen lassen kann und sich wahrscheinlich niemanden greifen wird, um ihn zu missbrauchen. Übrigens die Adoptivmutter ist seit der Einschuung des Jungen Invalidenrentnerin, weil sie so viele psychosomatische Auffälligkeiten gezeigt hat, dass sie nicht mehr arbeiten kann.
Warum schreibe ich dir das. Vielleicht kannst du es aus einem anderen Blickwinkel sehen und für dich einen inneren Frieden finden.
Caldeirao |
| schlimme situtation | | von: kataz
erstellt: 10.03.2005 08:59:57 |
Hallo Meike,
ich war wirklich entsetzt, als ich deinen Beitrag gelesen habe, und du tust mir in deiner Situation wirklich leid. aber das hilft an dieser stelle natürlich nicht weiter.
Vielleicht wäre eine Möglichkeit, mit der biolehrerin und/ oder reli-lehrerIn zu sprefchen und relativ kurzfristig eine einheit zu dem thema zu machen. Man muss einfach thematisieren, dass vor allem im 5. monat ein kind voll entwickelt ist, vielleicht kann man ihr, wenn ´man deutlich macht, was bei einer abtreibung passiert mit dem kind die augen öffnen.
die kinder werden meist abgesaugt und dabei abe einer bestimmten größe zerissen. und niemand kann sagen, ob die kinder schon schmerzempfindungen haben oder nicht. das wären doch vielleicht anknüpfpunkte. ich selber habe in meinem schulpraktikum damals zwei abgetriebene embryonen 12. und 14. woche, in der hand gehalten, und sie waren deutlich als kleine menschen mit fingern, allen organen, zehen usw. zu erkennen.
wenn man versucht, ohne vorwürfe, deiner schülerin diese aspekte zu verdeutlichen, hat sie vielleicht anreiz, ihre entscheidung zu überdenken? und eine weitre möglichkeit wäre ja vielleicht auch, mit dem jugendamt über adoption zu sprechen, dass könnte man auch im reli-unterricht thematisieren.
mehr ideen habe ich gerade nicht, aber ich will dir noch mal mut zusprechen, am ball zu bleiben und déin möglichstes zu versuchen, das mädel umzustimmen. schön, dass du nicht wegsiehst!
liebe grüße
kataz |
| Umstimmen? | | von: meike
erstellt: 10.03.2005 11:34:46 |
Hallo,
mir geht es nicht unbedingt darum, dass ich diese Schülerin umstimmen will. Wenn sie noch vor der 12. Woche wäre, würde ich zwar Hilfen anbieten, mich aber sonst nicht einmischen. Sie hat das Recht dazu, eine Entscheidung zu fällen.
Mein Problem ist, dass sie eine Straftat nach deutschem Recht begeht, wenn sie nach Holland fährt und die Abtreibung vornehmen lässt. Und ich habe vor nicht allzu langer Zeit schwören dürfen, einzugreifen, wenn ich erfahre, dass ein Schüler sich strafbar machen will....
Also: Kann ich belangt werden, wenn ich das nicht an offizielle Stelle (Schulleitung etc) weitergebe? DAS ist mein aktuelles Problem.
Die Frage, ob man abtreiben sollte oder nicht, muss letztendlich jede/r für sich alleine beantworten. Und ich bin die letzte, die so eine Entscheidung moralisiert...
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