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Forum: "Abi-Scherz - Abi-Streich - Abi-Sturm o.ä. - was geht ab??"
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| Mich wundert, | | von: bernstein
erstellt: 16.04.2005 16:40:28 |
dass bei euch der Abi-Streich jetzt schon statt findet. Bei uns gibt es nur einen kleinen Zeitraum, in dem er statt finden kann, nämlich zwischen den letzten mündlichen Nachprüfungen und der Entlassungsfeier.
Bei uns gab es tolle, mäßige und sehr blöde und auch schon mal keine Streiche wie z. B. letztes Jahr. das war letztlich konsequent, weil ihnen 1. nichts einfiel und 2. alle möglichen organisatorischen und terminlichen Hürden im weg standen.
Der tollste Abi-Streich war 1994, als zwei Schüler und der eine Hausmeister bis zur Unkenntlichkeit verkleidet als angebliche Delegation aus Burkina Faso (Afrika) mit Mercedes auf dem Schulhof vorfuhr, vor Tagen schon vom SPD-Landtagsabgeordneten (Sigmar Gabriel, ehemals Ref an der Schule) offiziell angekündigt. Das Fernsehen war dabei und brachte diesen Streich abends im Regionalfernsehen. Als unser Chef schließlich die Schüler, jedoch nicht den Hausmeister wieder erkannte, leistete er sich vor den laufenden Kameras irgendeinen kleinen grammatikalischen Lapsus. Vier Wochen später erhielt er von der Bezirksregierung einen Brief mit der Bitte, sich doch um besseres Deutsch zu bemühen. Diesen Brief, der natürlich auch von Gabiel lanciert worden war, las er unter Lachtränen bei der Gesamtkonferenz vor.
Andere schöne Highlights waren mittelalterliche Ritterspiele auf der Kaiserpfalzwiese, zu der Schüler wie Lehrer mit Stadtbussen transportiert wurden, Spiel ohne Grenzen im Stadtpark, eine Karaoke-Show in der Turnhalle (bei der ich gottseidank mal nicht, wie so oft, "Heidi" singen musste, sondern "Bridge over troubled water"), ein Wettstreit zwiscdhen ausgewählten Schülern und Lehrern um die beste Anmache einer Frau auf einer Parkbank usw. usw.
Aber es gab auch schon sehr Blödes wie in dem Jahr, in dem gewisse kollegen früh morgens von als Polizeibeamten maskierten Schülern abgeholt und auf dem Schulhof in einen "Käfig" gesperrt wurden. Der Abiball wurde daraufhin ersatzlos abgesagt und die Schüler hatten trotzdem die Kosten dafür zu tragen. |
| angenehme erinnerung | | von: arwinia
erstellt: 08.05.2005 11:08:37 |
meine tochter legte vor drei jahren das abitur ab und der letzte schultag wird uns immer in angenehmer erinnerung bleiben, in der nacht vorher bereiteten die abiturienten in der schule für lehrer und mitschüler einige überraschungen vor(klassen mit luftballons füllen, ketten aus zigarettenschachteln aufhängen,schnüre durch das schulhaus spannen etc.), es war auch im vorfeld geklärt, wer das dann wieder aufräumt-am eigentlichen letzten schultag war die schule früh gesperrt, auf dem schulhof eine bühne aufgebaut und nach einem monatelang vorher organisierten programm, von den abiturienten, gab es fun und spaß mit den lehrern und schülern, danach schwangen sich die abiturienten auf ihre fahrräder und besuchten die benachbarten gymnasien, wo es so ähnlich ablief, abends gab es dann noch ein großes grillfest im grünen
arwinia |
| Im ersten Abitur nach der Wende | | von: bernstein
erstellt: 08.05.2005 15:43:47 geändert: 08.05.2005 15:45:07 |
schleppten Schüler einen Trabbi (Unser Ort ist nur 25 km von der ehemals innerdeutschen Grenze entfernt) ins Schulgebäude eine große Treppe hoch - natürlich mit Wissen und mit Hilfe der Hausmeister - um ihn dem Musiklehrer zu schenken. Dieser schenkte ihn daraufhin der Schule und deshalb zierte er bis vor kurzem einen der grün bewachsenen Innenhöfe. Natürlich prangten die Autogramme der Abiturienten rundherum auf der Plastekarosserie.
Ein Abiturjahrgang ließ sich eine originelle Maßnahme einfallen, um die notorischen Abistreich-Drückeberger unter den Lehrkräften auszutricksen: sie holten alle Lehrkräfte einfach morgens an ihrer Haustüre ab.
Das gesamte Mobiliar der Schule (Stühle, Tische, Klassenschränke) in der Nacht zuvor (der Hausmeister schloss die betreffenden Schüler abends zu diesem Zweck ins Schulgebäude) in den dritten Stock des Anbaus und die dorthin führenden Verkehrswege zu verschaffen war auch eine mehrfach praktizierte Nummer, die ihre Wirkung nicht verfehlte.
Neben dem Streich bietet aber auch noch die Abizeitung Schülern Gelegenheit, späte Rache in direkter, indirekter, humorvoller etc. Form zu nehmen, wovon bei uns reichlich Gebrauch gemacht wird. Die ganze Schülerschaft unserer Schule fiebert jedes Jahr der Herausgabe dieser Zeitung entgegen. Besonders gern gelesen werden die Seiten, auf denen aufgeschnappte Lehrersprüche zitiert werden. Mitunter gibt es Lehrkräfte, die aufgrund ihrer Produktivität eine ganze Seite füllen.
Es kam aber auch - wenn auch selten - vor, dass Lehrkräfte so von Schülern dargestellt wurden (glaubhaft), dass ich heilfroh war, nicht damit gemeint gewesen zu sein.
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| "späte Rache " | | von: cyrano
erstellt: 12.05.2005 00:28:16 |
Ich weiß, es klingt ziemlich müde und langweilig, aber all das habe ich viel zu oft erlebt: Abifeiern, in denen endlos nachgekarrt wird, Lehrer fertiggemacht werden, denen man sich nie traute, die Meinung zu sagen, und auch jetzt, beim Abi nur halbherzig (weil die Angst noch zu tief steckt).
Kann es sein, daß hier Herrschaftsverhältnisse sichtbar werden, und in hilfloser Weise ein Ausgleich zwischen Herrschenden und Unterdrückten (Schülern) gesucht wird?
jp |
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