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Forum: "Worüber Klassenarbeit zu einer Lektüre schreiben?"
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| produktionsorientierte Aufsätze | | von: misshitchcock
erstellt: 29.05.2005 12:16:32 |
hallo sonnenblume100,
ich verbinde mit lektüren gerne produktionsorientierte aufsätze. suche also wie kfmaas die leerstellen heraus und lasse dazu schreiben: tagebucheintrag, brief (z.b. an einen freund), dialog. das muss man natürlich genauso üben mit den schülern. wichtig ist, dass sie begreifen, dass das geschriebene eben nicht willkürlich ist, sondern zum text passen muss - sowohl sprachlich als auch inhaltlich. hierzu müssen die schüler den text verstehen sich in die personen einfühlen.
die letzte klassenarbeit in fünf habe ich zu "fische haben keinen po" von sabine ludwig gestellt. da gab es ein telefonat zwischen der hauptfigur und seinem vater. der junge wurde in dem telefonat enttäuscht, weil der vater offensichtlich keine zeit für ihn hat und ihm einen wunsch nicht erfüllte, von dessen notwendigkeit er ihn aber überzeugen wollte. die schüler mussten einen brief schreiben. arbeitsauftrag:
Lies dir das Telefongespräch von Johannes und seinem Vater durch (Seite 174 unten "Das Telefon klingelte." bis Seite 177 oben "Auf Papa war eben kein Verlass!"). Stell dir vor, Jojo schreibt sofort nach diesem Telefonat einen Brief an seinen Vater. Versetze dich in Johannes Lage und schreibe diesen Brief. Überlege dazu genau, was Jojo denkt, wie er sich fühlt und was er eigentlich erreichen will.
Bewertungskriterien: Briefform? passt die sprache zu jojo? wut und enttäuschung erkennbar? aufforderung / überzeugungsarbeit zur wunscherfüllung vorhanden?
ist einigermaßen klar, was ich meine ???
lg
misshitchcock
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| Alternative zur Klassenarbeit | | von: pefi72
erstellt: 29.05.2005 12:33:32 |
Ich habe mit meiner 5./6. gerade die "leichtlese"-Version von "Rolltreppe abwärts" gelesen. Die kids hatten von Anfang an ein Lesetagebuch, das sie fortlaufend geführt haben. Hierin gab es grundsätzliche Aufgaben (Strukturierung, Inhaltsangaben, Überschriften, Personenbeschreibungen...) sowie vertiefende Fragen/Aufgaben zu Beziehungen der Akteure, eigenen Meinungen zu bestimmten Handlungen, Übertragungen auf das eigene Leben, Finden von Alternativen, Reflektionen über bestimmte Handlungen, Bilder, Collagen, Fotostory etc. Einige der Aufgaben müssen, andere können wahlweise bearbeitet werden. Am Ende wird keine Klassenarbeit geschrieben sondern das Lesetagebuch bewertet. Der "Schlussdruck" entfällt somit für die kids und der Spaß an der Lektüre bleibt erhalten. Die Arbeit mit dem Lesetagebuch machte allen Spaß. Sowohl für sie als auch für mich wurde hierbei sichtbar, wer sich wie engagiert, persönlich, kreativ, etc. mit der Lektüre auseinander gesetzt hat. Vielleicht ist das ja auch eine Möglichkeit für dich?
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| Danke für die vielen Antworten! | | von: sonnenblume100
erstellt: 29.05.2005 21:06:38 |
Danke für die vielen Antworten.
Ja, prinzipiell stimme ich euch zu, dass es vielleicht besser wäre, über die Lektüre keine Klassenarbeit zu schreiben. Aber das ist gerade nicht möglich, da die Arbeit in einigen Wochen ansteht und wir ja nicht so schnell das Thema wechseln können.
Die Idee mit dem Lesetagebuch finde ich auch gut und hatte auch vor Kurzem darüber nachgedacht. Aber:
1. Die Schüler haben wohl in der Grundschule ständig mit Lesetagebüchern gearbeitet und sie haben schon vor Beginn der Lektüre gesagt: "Bitte nicht wieder ein Lesetagebuch!"
2. Ich habe von Kollegen gehört, dass es unsagbar viel Aufwand sei, ein Lesetagebuch zu korrigieren. Wie macht ihr das denn: Benotet ihr nur einen Teil des Lesetagebuchs oder korrigiert und benotet ihr das komplette Lesetagebuch?
Woher wisst ihr, dass die Schüler das Tagebuch selbst verfasst haben und es nicht etwa von den Eltern geschrieben wurde oder bei der großen Schwester abgeschrieben wurde oder aus dem Internet stammt?
Ich finde diese Art der Arbeit immer noch sehr reizvoll und werde sie wahrscheinlich mal mit einer höheren Klasse ausprobieren.
Die Ideen mit den blinden Flecken im Buch oder mit dem Brief finde ich super. Ursprünglich hatte ich vor, dass die Schüler im Aufsatz einem Freund etwas über dieses Buch erzählen sollen und darüber, was sie daran gut oder weniger gut finden. Aber so richtig gut fand ich die Idee nicht. Eure Ideen sind besser, da man die Textsorte im Unterricht besser vorbereiten kann und da sie kreativer und interessanter sind.
Ich bin natürlich auch noch für weitere Ideen offen. |
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