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Forum: "Liebe Eltern"
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| So isser nun mal ... | | von: m.gottheit
erstellt: 05.06.2005 14:53:28 |
Liebe jamjam,
Dein Schreiben erinnert mich ganz stark an meine Gefühle, als mein Sohn (heute ist er 15) im 1. Schuljahr war. Meine Vorstellung war auch Freunde etc. War aber nicht. Er hatte (und hat immer noch) sehr wenig soziale Kontakte, die aber sehr dauerhaft und eingefahren. Meiner is nu mal so. Vielleicht Deiner auch? Greif nicht ein, lass ihn das selbst managen. Der gestaltet sich das so, wie er will. Mein Mann und ich haben auch gesagt: wir in dem Alter, das war doch ganz anders, hoffentlich wird er nicht zum Einzelgänger usw. usw.
Bisher läuft unserer sehr gut, wir sind mehr als zufrieden, und wir sehen in vielen Situationen, dass er klarkommt, wenn er will. Er kann mit Leuten umgehen, aber er sucht sich halt aus, mit wem. Ist ja vielleicht auch nicht verkehrt, oder?
Unsere Tochter ist ganz anders, ein Herdentier, das sich nur im Pulk wohlfühlt, und die hat ihre liebe Not mit wechselnden Freundschaften usw. Du kannst sie Dir halt nicht backen! Mach das Bild nach dem Menschen und versuche nicht, den Menschen nach dem Bild umzuformen (Brecht).
Sonntägliche Grüße
m. gottheit
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| die kommen (meist) alleine klar | | von: three
erstellt: 06.06.2005 10:32:05 |
liebe jamjam, deine sorgen kann ich gut nachvollziehen. meine älteste tochter, jetzt "fast 14", kam nach unserem umzug sechs wochen später hier in die 1. klasse. meine bedenken waren, ob sie sich wohl einfinden könne, ob eventuell die freundschaften schon fest geschlossen seien. es hat tatsächlich bis ende 2. klasse gedauert, bis sie ihre feste freundin gefunden hatte. das lag aber wohl 1. am temperament meiner tochter (eher still und zurückhaltend) und 2. an der altersstufe (da ist das eher "normal"). Die jüngere Schwester (jetzt 12) war damals im kindergarten sofort überall dabei, auf alle Geburtstage eingeladen. das lag wiederum 1. am Temperament (offen für alle und allles, strahlend) und 2. der altersstufe (?geht es im kindergarten noch einfacher mit der kontaktaufnahme?).
Bei beiden ist die tendenz geblieben. Die erste hat eine beste Freundin und einige andere aus der eigenen Klasse, mit denen sie sich trifft. Die zweite hat auch eine beste Freundin und mindestens sechs Cliquen mit denen sie sich trifft, mailt, chattet, auf teenie-parties geht...
die dritte (jetzt 10) ist wieder anders. 1. hat sie keine beste freundin und 2. immer wechselnde Kinder, mit denen sie sich trifft.
Einflussnahme von elternseite seh ich als gering an. wenn du "falsche freunde?" verbieten willst, treffen sie sich erst recht. wenn du freunschaften "fördern" willst, klappt das auch nicht. also kannst du es eigentlich nur (leicht lenkend)laufen lassen.
beobachte dein kind. wenn du selbst das gefühl hast oder er dir sagt, dass es ihm sehr schlecht geht mit seiner situation, dann kannst du versuchen einzugreifen. Eventuell mit anderen Eltern sprechen. Wenn es ihm gut damit geht, warum solltest du eingreifen?
Lehrerinnengespräch würde ich mir für die wirklich wichtigen Situationen vorbehalten. damit sie nicht denkt "die schon wieder". es ist auch fraglich, ob sie die gefühlslage deines kindes in bezug auf freundschaften wirklich mitbekommt.
Zur Geburtstagsparty: unsere einladungslisten wechselten im wochenrythmus.... und: je jünger, desto weniger kinder einladen. das hat sich gut bewährt. man kann auch zu zweit oder viert sehr viel spass haben.
p.s. lern ich deinen sohn beim physik-treffen kennen? |
| alleine zurecht kommen ... | | von: m.gottheit
erstellt: 06.06.2005 13:05:41 geändert: 06.06.2005 13:07:04 |
können sie wirklich meistens. Und es ist eigentlich nur wichtig, dass Du zeigst, dass Du ein offenes Ohr hast, wenn er etwas will, das heißt, dass er immer kommen kann, wenn er Probleme hat. Meine kommen wirklich immer (beide, auch mein Individualistensohn), wenn sie nach der Schule mal etwas besprechen wollen. Manchmal öfter, als mir lieb ist.Ich beneide immer die Kollegen, die sagen, sie schlafen nach der Schule oder ruhen sich aus oder so ... . Wenn ich nach Hause komme und die Tür öffne, sprinten die mir meistens schon entgegen und wollen den letzten Mist aus der Schule loswerden. Ich denke aber, dass das meine Aufgabe als Mutter ist, und kneife die A....backen zusammen und höre zu, tröste und ermutige, beruhige und lobe. Das ist glaube ich wichtiger als sich Sorgen zu machen.
Häng Dir ein Schild an die Wand, auf dem steht:" Er wird schon zurecht kommen". Diese positive Grundeinstellung ist das beste, was Du dem Kind geben kannst!
Und übrigens ... waren das Probleme der Klasse oder waren das Probleme Deines Sohnes???
In diesem Sinne
Gruß
m. gottheit |
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