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Forum: "Pubis"
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| Pubis | | von: tna
erstellt: 16.03.2003 12:57:54 |
Die oder der Pubertierende, Kurz Pubi genannt, ist ungefähr so einfach zu verstehen wie die Gebrauchsanweisung eines Dampfdruckkessels in japanischen Schriftzeichen. Viele von uns haben Pubis, andere hatten einen oder mehrere, einige werden vielleicht bald welche haben. Ich selbst habe drei Pubis, die zu unserer Familie gehören.
Pubis treten meist in Horden auf, bis zu 16 an einem Tag und in einem Zimmer sind keine Seltenheit. Wenn ich dann die Tür öffne, zischt als erstes die Katze an mir vorbei, um in reinere Luft zu kommen. Denn Sauerstoff ist für Pubis fast tödlich.
Vom Aussehen sind alle sehr ähnlich. Die Haare fallen über die augen ins picklige Gesicht. Die Klamotten sind alle viel zu groß, besonders die Ärmel reichen weit über die Hände. Das hat den großen Vorteil,dass man nichts tragen kann, vor allen Dingen keinen Mülleimer. Die Schuhe sehen aus wie von der Postkleiderkasse, Marke "Sicherheit zu jeder Zeit", mit Stahlkappen vorne drin. Die haben ihren Zweck, denn man kann bei dem Gewicht unmöglich die Füße beim Laufen heben und fällt sozusagen von einem Fuß auf den anderen oder schlurft wie Methusalem in den Riehler Heilstätten.
Alle Klamotten werden natürlich übereinander getragen und das in Etagen. Über den zerrissenen Jeans, die selbst bei der Altkleidersammlung zurückgelassen würden, ein T-Shirt Größe ME ( mittlerer Elefant ),darüber eine etwas kürzere Jeansweste und dann eine kurze knappe Jeansjacke. Die Jahreszeit spielt beim Outfit keine Rolle, denn ein Pubi ist weder kälte- noch hitzeempfindlich.
Auch die Ernährung der Pubis ist einfach, wenn McDonnald's zu ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zählt. Zu den Mahlzeiten ißt ein Pubi grundsätzlich nichts. Egal was es gibt, es schmeckt ihm nicht. Entweder hat er schon vorher den Kühlschrank geplündert, oder er steht nach dem Essen zehn Minuten vor der geöffneten Kühlschranktür, um sich dann über alles Eßbare herzumachen. In besonderen Fällen, das heißt in den tagelangen Schmollphasen, kann sich der Pubi auch nur con Chips und Cola im Zimmer ernähren.
Apropos Zimmer. Ein Pubi wohnt sehr umweltbewußt. Sein Zimmer ist eine Mischung aus Müllkippe, Altpapiersammlung, Flaschen-Container und Wäsche für eine Großwäscherei. Leider nicht nach einzelnen Bereichen getrennt, sondern gut gemischt und beschallt. Denn ohne Musik (wenn man das so nennen kann) läuft bei den Pubis nichts. Auf die Lautstärke kann man sich nur unter Androhung der Todesstrafe einigen. Kopfhörer sind keine Alternative, denn damit läßt es sich so schlecht telefonieren.
Die Pubertät fängt an, wenn ihr Kind den Finger aus dem Mund und gleich darauf in die Wählscheibe des Telefons steckt. Von da an gibt es für Sie nur noch die Gelegenheit, morgens in aller Frühe (Pubis sind Langschläfer) oder nachts Telefonate zu erledigen. Für den Pubi ist das Telefon die einzige Möglichkeit zu kommunizieren. Ferngespräche, die 85 Minuten dauern, sind keine Seltenheit. Dazu gehört auch, sich am Telefon für 12,80Eur anzuschreien und wichtige Dinge, zum Beispiel ,wer was zu wem gesagt hat und jetzt völlig ätzend ist, auszutauschen.
Mit dem Badezimmer ist es ähnlich wie mit dem Telefon. Manchmal fragt man sich: Wohnt unser Pubi jetzt da drin? Vor noch nicht allzulanger Zeit konnte dieses Kind in 30 Sekunden duschen. Nun braucht es plötzlich vier Stunden, um sich für eine Fete aufzustylen und erscheint dann genauso wie vorher. Nur das Gesicht ist rot geschwollen vom Pickel ausquetschen.
Sportverletzungen werden vom Pubi heldenhaft ertragen. Das gilt vor allem für männliche Pubis. Wie ein alter Veteran stolziert er mit verbundenem Knöchel höchstens drei Tage umher, weil das nächste Spiel nicht auf ihn verzichten kann. Hat unser Pubi aber eine Erkältung, kränkelt er vier Wochen vor sich hin und man muß froh sein, wenn man ihn durchkriegt.
Ihr seht, Pubertät ist, wenn die Eltern anfangen schwierig zu werden. Eltern haltet durch!!! Aus vielen Pubis werden Menschen. Manche schaffen es in fünf bis sechs Jahren, andere niemals. Aber das sind wirklich Ausnahmen. Ich bin froh, daß es überall Pubis gibt. Ohne sie wäre die Welt ziemlich farblos und langweilig, echt ätzend!!! |
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