|
Forum: "Hilfe ich ertrinke"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Licht am Ende des Tunnels | | von: rhauda
erstellt: 22.09.2005 18:27:34 |
wirst du sehen, wenn du erst einmal 2 Jahre im Dienst bist und so ziemlich jede Klasse einmal durchlaufen bist.
Am Anfang ist es eben noch schwierig, sich auf die vielen Neuen Dinge einzustellen, es gibt viel zu beachten, das mit der Zeit Routine wird.
Man lernt auch, sich zwischendurch ohne Schaden für die Schüler durch geschickte Planung kleine Verschnaufpausen von ein paar Minuten zu verschaffen.
Kleiner Tip: eine Tagesreflektion, aufgeschrieben über den Zeitraum einer Woche macht es möglich, "Zeitfresser" zu identifizieren. Du wirst erstaunt sein, wie viel da so am Tag zusammenkommt, das eigentlich unnötig Zeit gekostet hat.
Kopf hoch! Auch wenn man nicht die Unterrichtsstunden der Vorjahre 1:1 übernehmen kann, ist es doch eine große Hilfe, auf Bewährtes zurückgreifen zu können. Es wird besser. Glaub es mir. |
| der unterricht | | von: jamjam
erstellt: 22.09.2005 21:41:54 |
der macht eigentlich keine probleme. anstrengend sind die kollegen. irgendwie muss ich lernen dinge schieflaufen zu lassen, ohne die verantwortung dafür übernehmen zu wollen. da läuft man hinter fehlerhafte raumbelegung hinterher (naturwissenschaftlicher raum), hinter fehlende einträge (mein Klassenbuch), hinter schlecht organisierte sportlehrer (bin tutorin) hinter sprachlehrerinnen, die sich über schülerinnen beschweren, die ihnen auf der nase tanzen (bin tutorin), hinter schüler, die schon länger als zwei tage fehlen, hinter Bestellnummern, die kollegen fehlerhaft an die tafel geschrieben haben, und das sind alles sachen, die eigentlich auch ohne mich funktionieren könnten. neulich kam mal wieder eine dieser kollegen zu mir, da habe ich bloss noch gesagt: nicht jetzt. jetzt will ich nichts hören. ich habe pause. - uh war die beleidigt.
und dazu kommen dann die wichtigen dinge, woe elternabend, fachteamsitzung, dienstbesprechung, efqm etc..
und die nicht eingeplanten dinge, wie eine klasse die verzeifelt versucht geld aufzutreiben, damit sie sich ihren wunsch - eine klassenfahrt zur totalen sonnenfinsternis in die türkei - erfüllen können. die eltern zahlen nur 60%. Jetzt müssen die schüler noch gut 3000,- euro verdienen.
und sie sind engagiert, da kann ich doch gerade die, für die ich den job mache, nicht hängen lassen.
irgendwie habe ich manchmal das gefühl ich bin nicht mit erwachsenen zusammen im lehrerzimmer sondern mit einem großen kindergarten (einschließlich: mama, heinz hat mir mein spielzeug weggenommen)
|
| @jamjam | | von: silberfleck
erstellt: 22.09.2005 22:42:37 |
Ich kann dich ja so gut verstehen! Die Tipps der Kollegen kann ich nur unterstützen. Im ersten Jahr ist vieles anstrengender weil neu, mit den Jahren hast du was Unterrichtsvorbereitung angeht einen Fundus. Ich habe auch im ersten Jahr eine 50% Stelle gehabt, aber Konferenzen, Abschlussfeier etc musste ich ja voll mitmachen. Daher habe ich im 2. Jahr auf eine volle Stelle aufgestockt, und habe von reiner Vorbereitungszeit nicht wesentlich mehr gebraucht, da ich ja auch mehrere Klassen einer Stufe habe.
Was mich aber änlich wie dich stört, sind die Kollegen und Kolleginnen, die zwar bestimmte Erwartungen an ihre Schüler haben, sie aber selber nicht einhalten (Ordnung, Pünktlichkeit...)
Ich versuche inzwischen klar zwischen Sachen zu trennen, für die ich Verantwortung trage und solche für die ich sie habe und zu unterscheiden, was ich ändern kann und was nicht.
Desweiteren ist es einfach so, dass engagierte L anecken und das es natürlich auch Schüler und Lehrer gibt, die die ganze Hand wollen, wenn du den kleinen Finger reichst. Lass das nicht zu und setze deine Grenzen. Suche dir im Kollegium Kollegen, die auf deiner Wellenlänge sind und tausch dich mit ihnen aus.
Zeitplanung ist wichtig und schaff dir Freiraum und Freizeit. Tu dir selbst was Gutes!
|
| Murks zulassen | | von: poni
erstellt: 26.09.2005 19:28:00 |
jaja jamjam, man muss leider jeden seine eigenen Fehler machen lassen, wir können sie nicht alle verhindern. Nur wenn Menschen unter dem Murks wirklich kaputtgehen, dann sollten wir massiv dagegen protestieren, jedenfalls in einer Phase, wo man selbst ums Überleben kämpft. Ich überlege gerade, welchen Rettungsring man dir noch zukommen lassen könnte. Die GEW hatte mal so eine schöne Kampagne mit Rettungsringen, nur die ist wohl schon wieder Vergangenheit. Damals versuchte man das sinkende Schiff Bildung in Niedersachsen noch irgenwie zu retten.
Wenn Du ein wenig abschalten willst, geh auf die SchuPo-Seite, dann kannst du wenigstens ein wenig schmunzeln. www.die-schulpositivisten.de
oder www.urinus.de ist auch nicht schlecht, ne Nummer härter. |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|