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Forum: "Referendariat mit Kind und Diabetes"
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| Referendariat mit Kind und Diabetes | | von: gery15
erstellt: 16.11.2005 09:00:54 |
Hallihallo,
folgende Fragen hatte ich gestern schonmal unter einem anderen Thema eingegeben, aber vielleicht findet sie dort niemand. Wundert euch also nicht, wenn ihr zweimal dasselbe lest.
Wer kann mal von seinen Erfahrungen berichten, Referendariat und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bekommen. Ich fange (so meine Prüfungen weiter gut laufen und ich eine Stelle bekomme) im Mai mit dem Referendariat an, mein Sohn (6 Jahre) wird im Sommer eingeschult. Meine Frau arbeitet Vollzeit. Nach Möglichkeit wollen wir Mark nachmittags nicht in den Hort geben.
Außerdem bin ich Typ-I-Diabetiker. Muss ich das angeben? Einen Schwerbehindertenausweis habe ich nicht, weil ich letzten Endes mehr Nachteile als Vorteile befürchte. Welche Erfahrungen haben andere Typ-I-Diabetiker? Regelmäßig eingenommene Medikamente muss man, glaube ich, angeben, aber ist Insulin ein Medikament? Eigentlich ist es ja ein Hormon, das der Diabetiker nicht mehr selbst produziert...
So, jetzt aber erstmal wieder ran an die Prüfungsvorbereitungen (Lust hab' ich zwar keine mehr, aber was hilft's).
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| Unbedingt | | von: maria77
erstellt: 16.11.2005 10:12:41 |
angeben, allein schon wegen der Krankenversicherung. Ich glaube auch nicht, dass du dadurch Nachteile haben wirst. Wenn du gut eingestellt bist, es gibt ja sehr viele Diabetiker.Du wirst, falls du die Krankenversicherung wechselst, da evtl. Probleme bekommen und wirst höher eingestuft oder vielleicht sogar abgelehnt, zumindest bei einer Privaten.
Mit eurem Junior: Als mein Kind in die Schule kam, war er in meiner Unterrichtszeit in der Familie einer Mitschülerin untergebracht. Lief total Problemlos.Du wirst als Referendar nicht jeden Tag und nicht tagelang unterrichten/hospitieren müssen. Aber klar, es ist eine Doppelbelastung, aber durchaus zu bewältigen. Mein Referendar hat z.B. dieses Schuljahr 2 freie Tage, ist mit dem Seminar fertig und gerade in der Prüfungsphase.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute.
Grüssle
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| hi | | von: dorfkind78
erstellt: 16.11.2005 12:57:14 |
Hi!
Ich habs auch , Typ 1 Diabetis.
Ich stecke auch grad mitten drin in den Überlegungen mit angeben/nciht angeben, weil ich mich jetzt bewerben werde. Grundsätzlich wird mir überall geraten, es auf alle Fälle anzugeben. Unter bestimmten Bedingungen hat man sogar Vorteile, um eingestellt zu werden (Länder müssen ja auch eine bestimmte Quote erfüllen, dazu braucht man dann aber auch den Behindertenausweis). Ich werde bald mehr wissen, muss mal meine Auskunft-Einhol-Tour starten .
Beim Referendariat habe ich es nur meiner Schule mitgeteilt. Am Anfang dem Direktor und meinen Mentoren. So nach und nach kam es dann immer mal wieder dazu, dass ich es anderen Kollegen oder Kindern erzählt habe...je nach Situation.
Ich habe mich immer bemüht, es weder zu verheimlichen noch an die große Glocke zu hängen.
Schlimm sind so Tage wie z.B. gestern. Durch Schulanfägner-Tests, Krankheitsfälle war Ausnahmezustand an meiner Schule. Ich musste von einer KLasse in die nächste spontan-vertretung machen (horror, weil man nicht vorbereitet ist) und dann war auch noch Regenpause... Somit habe ich den gasamten Vormittag keine Minute gefunden, in mein Butterbrot zu beißen. Mir ist erst Mittags aufgefallen, dass es zum Glück gut gegangen ist... das nächste Mal werde ich mein Butterbrot nicht im Lehrerzimmer liegen lassen (da bin ich nämlich erst nach der 6. Stunde wieder gelandet ). Aber das nur als Anekdote - Organisation ist alles .
Liebe Grüße,
Dorfkind78 |
| ? | | von: silberfleck
erstellt: 16.11.2005 19:21:50 |
Ich habe selbst keinen Diabetes 1 und hatte während des Referendariats noch keine Kinder.
Ich bin vor 5 Jahren (nach 11 Jahren Pause) wieder eingestiegen. Meine Kinder waren damals 7.9 und 11. Mein Mann arbeitet Vollzeit, praktiscsh jedes Wochenende und jeden Abend.
Theoretisch bist du als Lehrer nach Schulschluss ja zu Hause, aber du must Konferenzen, Klassenkonferenzen, Dienstgespräche, Elterngespräche, Elternabende, Elternsprechtag, Wandertage, Klassenfahrten ... schon im Blick haben. Außerdem könnte dein Kind mal krank sein oder deine Frau.
Es wäre also sicherlich sinnvoll für vorausplanbare als auch für plötzlich eintretende Fälle einen "Notplan" zu haben.
Unsere Kinder hatten zwar auch damals schon kein Problem damit mal ein paar Stunden allein zu sein, aber das ist nicht ideal.
Meine Söhne konnten nsch der Schule zu ihren besten Freunden kommen, wenn es bei uns pressierte. Wenn ein Kind krank war haben wir uns in der Betreuung abgewechselt (dafür gibt es eine"Krankmeldung" vom Arzt). Wenn Not am Mann war, kam auch mal meine Mutter.
Auf jeden Fall den "Gau" einkalkulieren und im Voraus überdenken, was zu tun wäre wenn!
LG silberfleck |
| Vielen Dank für all eure Antworten | | von: gery15
erstellt: 16.11.2005 21:42:56 |
Echt interessant, so viel zu meinen Anfragen zu hören.
Wir haben Mark jetzt erstmal bei der Hortbetreuung angemeldet, weil die vom Hort uns dringend geraten haben, wegen großer Nachfrage nicht länger zu warten. Ich werde es auf mich zukommen lassen, wie ich im Referendariat zeitlich hinkomme. Meine Frau kann als Freiberuflerin auch zeitweise einspringen, hat aber auch ihre Termine.
Interessant fand ich im Zusammenhang mit Diabetes "Grundsätzlich wird mir überall geraten, es auf alle Fälle anzugeben". Vielleicht versuch ich doch mal, Kontakt aufzunehmen zu einer Lehrerin an einer Schule, an der ich Praktikum gemacht habe. Sie hat auch Diabetes und geht damit zumindest im Kollegium und vor den Schülern total offen um. Find ich auch wichtig, dass das Umfeld Bescheid weiß, dass man zwar ganz normal seinen Beruf ausüben kann, nicht in Watte gepackt werden muss, es aber vorkommen kann, dass es zu einer Unterzuckerung kommt und man komisches Zeug redet oder wacklig auf den Beinen wird.
Ich gehe auch sehr offen mit meiner Diabetes um, Nachbarn, Freunde, Bekannte wissen es, aber um die Verbeamtung bange ich schon.
Bis denne, Frank |
| angeben? | | von: jamjam
erstellt: 22.11.2005 10:02:44 geändert: 22.11.2005 10:08:31 |
vor der einstellung musst du doch zum gesundheitsamt und da wird das normalerweise festgestellt. ausserdem ist die angabe sogar eher von vorteil, da der öffentliche dienst einen gewissen anteil an behinderten vorweisen sollte. wenn du 50% behinderung hast, musst du ausserdem 2 stunden weniger unterrichten!
mein mann ist auch diabetiker (typ II) und hat dadurch keine beruflichen nachteile.
zu deinem sohn. mein mann arbeitet vollzeit als lehrer und ich teilzeit als lehrerin. wir haben zwei kinder, 7 und 4, wenn wir am wochenende und wechselweise auch mal unter der woche einen nachmittag zeit für die kinder haben wollen, müssen wir mindestens an zwei nachmittagen eine betreuung für die kinder organisieren. auch dann arbeiten wir oft bis in die späte nacht, was besonders für meinen mann sehr anstrengend ist, weil er noch probleme mit der einstellung seines blutzuckers hat.
gegen einen hort spricht eigentlich nichts, solange der eine gute qualität hat (hatte unser nicht, weswegen wir eine private betreuung organisieren) und der ist besser, als wenn das kind sich jeden nachmittag allein beschäftigen muss. ich würde für das erste halbjahr erstmal einen empfehlen, bis ihr euch alle auf die neue situation eingestellt habt. schon alleine deswegen, weil dein sohn um ca. 12:30 Unterrichtsschluss hat und du vielleicht erst um 13:00
Diese Probleme hatte ich auch während des Referendariats, dass ich letztes jahr abgeschlossen habe. Hier hängt deine Freizeit sehr von der Toleranz deiner Schule und deiner Fachleiter ab. Leider haben wir die Erfahrungen gemacht, dass was für Referendarinnen selbstverständlich ist, für Referendare noch lang nicht gilt (Lehrerin-Lehrer dito).
Während ich immer schon auf viel Verständnis gestoßen bin, wenn ich mal ein Seminar versäumt habe, oder später eine Konferenz absagen musste, weil meine Kinderbetreung abgesagt hat, wird mein mann in solchen Fällen immer gefragt, was den seine Frau macht, oder das hätte er sich vorher überlegen sollen, schließlich hat er sich die Kinder ja angeschafft. Und im Ref möchte man da nicht unbedingt auf seine rechte pochen.
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| Diabetes und Beamtung + Kind im Ref | | von: juliet71
erstellt: 13.12.2005 14:06:35 |
Hallo,
ich selbst habe keinen Diabetes. Aber ich glaube, du musst das angeben, da es als "chronische Krankheit" gilt. Und Insulin gilt gemeinhin auch als Medikament, da du ohne es ja nicht leben kannst.
Für die Einstellung zum Ref wird dir das keine Probleme machen. Allerdings wirst du später nicht verbeamtet. Zumindest in Baden-Württemberg ist es so, dass du für die Verbeamtung bestimmte gesundheitliche Voraussetzungen bringen musst (=kerngesund), sonst bleibt "nur" das Angestelltenverhältnis.
Was das Kind betrifft, ich bin auch gerade im Ref mit (trotz) 2 Kindern. Wir haben ein Au Pair. Das klappt meist ganz gut, aber die Eingewöhnungszeit sind so 2-3 Monate. Außerdem bleibt ein Au Pair nur 1 Jahr. Schade ist, dass man sich kaum mehr um die eigenen Kinder kümmern kann, da ständig irgendwelchen blöden Termine (z.B. eine Gesamtlehrerkonferenz über mindestens 240 Minuten) anstehen.
Aber es geht, glaube ich, schon. Für die Kinder ist es aber nicht wirklich schön. Soviel kann ich sagen. Meine beiden leiden schon unter meiner häufigen Abwesenheit und "keine Zeit".
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