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Forum: "DER LEHRER..."
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| DER LEHRER... | | von: miro
erstellt: 10.12.2005 11:49:22 geändert: 10.12.2005 11:50:09 |
gefunden...
bei http://www.ronja007.de/Ronja007/lehrer/index.html
Der Lehrer
(von Valentin Herzog)
Wahrscheinlich gibt es nicht viele Berufe, an die Gesellschaft so widersprüchliche Anforderungen stellt:
Gerecht soll er sein, der Lehrer,
und zugleich menschlich und nachsichtig,
straff soll er führen,
doch taktvoll auf jedes Kind eingehen,
Begabungen wecken, pädagogische Defizite ausgleichen,
Suchprophylaxe und AIDS - Aufklärung betreiben,
auf jeden Fall den Lehrplan einhalten,
wobei hochbegabte Schüler gleichermaßen zu
berücksichtigen sind wie begriffsstutzige.
In einem Wort:
Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe
mit Spitzensportlern und Behinderten
bei Nebel durch unwegsames Gelände in
nordsüdliche Richtung zu führen und zwar so, daß alle bei bester Laune
und möglichst gleichzeitig
an drei verschiedenen Zielorten ankommen.
Was gibt es dazu noch zu sagen!?
miro
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| Nicht zu vergessen: Der ideale Schulleiter | | von: aloevera
erstellt: 10.12.2005 15:16:03 geändert: 10.12.2005 15:47:22 |
Er ist eine gelungene Kombination von Dekoration, Mülleimer und Prügelknabe.
Was das Schulamt von ihm erwartet:
- dass er auf Grund magischer persönlicher Ausstrahlung in der Lage ist, trotz der Bestimmungen des Schulverfassungsgesetzes in der Schule Wunder zu wirken;
- dass er als Akten-Bearbeitungs-Automat und Vertretungsplan-Zauberer vorzüglich funktionieren und seinen Kollegen das Krankwerden abgewöhnen soll, ist ohnehin selbstverständlich.
Was die Lehrer von ihm erwarten:
-dass er den Mund nur aufmacht, wenn sie von irgendwem angegriffen werden; am lautesten soll er tönen, wenn der Angriff zu recht erfolgte;
-dass er sich über jede Vorschrift, die sie einengt, souverän hinwegsetzt und überpingelig jede Vorschrift einhält, die ihre Rechte wahrt;
-dass er jeden ihrer bockigen Schüler minutenschnell in ein zart-weisses Lämmchen verwandeln kann, bedarf keiner Erwähnung.
Ansonsten soll er blind, taub und stumm sein, ein mitfühlender Zuhörer und sich hingebungsvoll für alle Wehwehchen seiner Kollegen interessieren, von der Seife auf der Lehrertoilette bis hin zu ihren privaten Frustrationen. Hochwillkommen ist die Installation einer Groß-Grillerei für Extrawürste.
Natürlich soll er zu seiner Rolle als Arbeitgeber-Knecht stehen, damit sie jemanden haben, auf den sie schimpfen können. Sogar ein autoritärer Chef-Typ kann als Hassobjekt durchaus willkommen sein. Sehr unangenehm ist dagegen ein Schulleiter, der an der Schule mehr Demokratie einführen will, als von den Lehrern und vom Gesetz gefordert. Vorsicht! Der will sich nur vor der Verantwortung drücken.
Der ideale Schulleiter bekennt ferner in regelmäßigen Abständen unaufgefortert seinen Kollegen, er sei der faulste Hund an dieser Schule. Die Lehrer wissen das zwar ohnehin (Beweis: Es soll Schulleiter geben, die nach einer Arbeitszeit von 7.30 - 14 Uhr mittags essen gehen, und dann zu hause weiterarbeiten. Unerhört. Wenn dann einer der Lehrer, die erst gegen 12 kommen und ausnahmsweise mal nachmittags unterrichten, auf die ohnehin unangenehme Abwesenheit des Rektors verzichten muss, ist das doch Beweis genug, dass er länger und daher mehr arbeitet als der Boss - oder?) - aber man braucht schließlich als überfordeter Lehrer ab und zu ein bisschen Bestätigung. Übrigens: Um die Kontrolle seiner Arbeitszeit zu erleichtern, meldet sich ein wohlerzogener Schulleiter gewissenhaft bei all seinen Kollegen ab, falls er das Haus vor dem letzten von ihnen verlassen möchte. Der Grund - Besprechung beim Schulrat Z., Schulleiterkonferenz o.ä. - ist dabei anzugeben.
Was die Eltern von ihm erwarten:
-dass er ihnen Recht gibt, wenn sie auf die Lehrer schimpfen - falls sie es gerade tun
-dass er die Interessen ihrer Kinder wahrnimmt - falls sie gerade an ihren Kindern interessiert sind
-dass er ihnen freie Hand, Ehre und Ruhm lässt, falls sie gerade Elternvertreter und mit ihrer Image-Pflege beschäftigt sind;
-dass er sich für alles, was sie in ihrer Funktion verbockt haben, entschuldigt - und dem Schulamt grundsätzlich s e i n e n Buckel hinhält.
In puncto Einhaltung von Vorschriften haben sie die gleichen Erwartungen wie die Lehrer - mit der pikanten Nuance, dass sie leicht mal heute eine Forderung für unverzichtbar und einer Übertretung für würdig erachten, morgen ihe Gegenteil. Natürlich ist dann das gestern noch temperamentvoll geforderte Entgegenkommen des Schulleiters flugs als empörende Ordnungswidrigkeit zu verdammen.
(Reizvoll ist es auch, wenn eine Elternvertreter-Versammlung irgendein Projekt für dringend notwendig hält, vom Schulleiter eine Nichtbeachtung der Bestimmungen ertrotzt - und dann ein einzelner Vater gegen das Projekt ist, die "Schlamperei" genüsslich auf seinen Beschwerde-Kugelschreiber spießt und sie dem Schulrat serviert: Da, schau, was dieser pflichtvergessene Rektor sich geleistet hat!)
In all diesen Fällen gesteht der ideale Schulleiter zerknirscht alles - sowohl die Übertretung als auch ihr Gegenteil - als sein alleiniges, höchstpersönliches Versagen ein und bittet die hohe Schulbehörde kniefällig um das verdiente Disziplinar-Verfahren, die Eltern um Vergebung - sowohl für seine Pedanterie als auch für seine Lässigkeit.
Der Vollständigkeit halber sei eine fast selbstverständliche Voraussetzung erwähnt, die selbst eine bescheidene Elternschaft von einem brauchbaren Schulleiter erwartet: Er soll einerseits die kombinierten geheimnisvollen Kräfte eines Variete-Zauberers und eines katholischen Heiligen ausstrahlen, wenn es um die Beschaffung von Vertretungslehrern und Reparatur-Bewilligungen geht, andererseits ein Mensch "wie du und ich" sein, simpel und leicht durchschaubar, auf dass alle Eltern ihre Unterlegenheitsgefühle aus der eigenen Schulzeit abreagieren können.
Und was die Kinder von ihm erwarten:
-dass er ein guter Pädagoge ist.
Aber sie werden nicht gefragt.
(aus: Inge Dreyer Schule mit Dachschaden, ikoo Buchverlag, 1985) |
| DAS könnte noch passen ;-) | | von: igellady
erstellt: 10.12.2005 16:33:44 |
Die 4teas -Heinzelmännchen
Wie war´s an 4teas ehedem
mit Heinzelmännchen so bequem;
denn hatt´ man Zeit, man legte sich
hin auf die Bank und pflegte sich.
Da kamen die Männchen und schrieben und lehrten,
verfassten Pläne - und nicht die verkehrten -
sie kannten der Kultusminister Reform
und hielten sich strikt an die geltende Norm.
Ein Lehrer brauchte nichts zu tun
als 30 Stunden auszuruhn.
Und drehte er sich einmal um,
war eine Stunde schon herum.
Die Kinder wussten auch Bescheid:
Die Heinzelmännchen sind bereit,
um jede Arbeit "gut" zu schreiben,
um Hausarbeiten einzutreiben,
um Fehler gar nicht erst zu machen,
zu sammeln alle sieben Sachen.
So konnte man auch ohne Strafen
den Unterricht getrost verschlafen.
Den Heinzelmännchen war es lieb:
Es war halt Unterrichtsprinzip.-
Und als der Schüler sich besann,
war all die Arbeit schon getan.
Beim Rektor war auch keine Not
verdient´er doch im Schlaf sein Brot.
Am Schreibtisch schlief er ruhig ein,
die Männchen schlüpften froh herein
und machten getrost
die tägliche Post,
sie schleppten und packten
die täglichen Akten
und lasen Erlasse
und prüften die Kasse.
Und wenn jemand in Urlaub ging,
schon der Vertretungsplan da hing.
Und als der Rektor dann erwacht,
war all die Arbeit schon gemacht. -
Neugierig war ein Schulamtsweib
und macht sich diesen Zeitvertreib:
Gießt Öl aufs glatte Schulparkett.-
Die Heinzelmännchen kommen nett !
Eins rutscht gleich aus,
schlägt hin im Haus.-
Sie fallen und schreien
und vermaledeien
der Schulaufsicht planvolle Hinterlist
und rufen: "Die Schule ist großer Mist!"
Sie rennen davon mit großem Schall,
husch, husch - husch, husch, weg sind sie all !-
O weh, nun sind sie alle fort
und keiner ist mehr hier am Ort.
Man kann nicht mehr wie sonsten ruhn,
man muss nun alles selber tun.
Ein jeder muss fein
selbst fleißig sein
und Arbeiten schreiben,
präsent stetig bleiben.
Die ASCHO studieren
und Tests korrigieren
und Stoffpläne suchen,
im Klassenbuch buchen,
bei Konferenzen erscheinen
und vieles verneinen.-
Besonderer Knüller
sind schwierige Schüler.-
Verfügungen, Erlasse,
die gibt es in Masse.
Und alle, die lehren,
könn´n sich nicht erwehren,
die alle zu lesen.
Das liegt nun im Wesen
des treuen Beamten.
Selbst wenn im gesamten
Betrieb nichts mehr läuft,
dann hat sich das Wissen gut angehäuft.
Und zeigt sich dann toll - oder auch nicht -
bei Planung und Führung im Unterricht.
Das ist des Lehrers schwierige Bürde:
Er nimmt mit Gelassenheit jedwede Hürde.
Und wenn er den Oxer nicht richtig pariert,
dann ist das Malheur schon leicht passiert.
Der Balken fällt ab,
die Zeit wird zu knapp,
man schaut noch herum:
Das Schuljahr ist um.
Die Heinzelmännchen gibt´s nicht mehr.
Ach, dass es doch wie damals wär!
Doch kommt die schöne Zeit nicht wieder her.
Ganz frei nach August Kopisch
Daran hatte ich misch soooooooo jwöhnt *seuuuuuuuufz*
Und nu?
LG von der
Igellady |
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