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Forum: "Jetzt reicht's"
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| Jawoll!! | | von: balule
erstellt: 06.01.2006 12:50:38 geändert: 06.01.2006 12:56:14 |
Ich sehe das genauso!!
Denn was nutzen unserer Gesellschaft
gebildete Rotzaffen ohne Werte?
und wie gedenkt diese Dame nun,
unser Schicksal abzuwenden?
*neugierigbin*
drangehängt:aus der Kurzbeschreibung bei amazon:
...die heutige Schülergeneration ist nur noch schwer zu unterrichten! Schüler sind selbstbewusster, informierter, impulsiver als früher, aber auch ichbezogen, affektgesteuert, illusionslos, ablenkbar, regellos und ohne Benehmen. Die Kindheit hat sich in den letzten 30 Jahren entscheidend gewandelt und es scheint, dass Lehrkräfte, Eltern und Kinder nicht mehr zusammen passen. "Wir sind doch Lehrer und keine Therapeuten."
Das Buch hol ich mir morgen bin schwer gespannt!!
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| ????? | | von: keinelehrerin
erstellt: 06.01.2006 13:17:09 |
kfmaas, ich verstehe deine Frage nicht.
Bräuchten auch die Lehrer Erziehung?
Das kann doch nicht sein.
Aber diese Feststellung, dass die Schüler heute nicht mehr mit uns zu vergleichen sind, habe ich auch schon öfter getroffen.
Die Brain-Gym-Lehrerin, bei der ich die Kurse machte, hat als mögliche Ursache die Amalganbelastung in den Raum gestellt.
Aber auch Elektrosmog wäre eine Möglichkeit.
In unserem Haus habe ich sämtliche elektrische Geräte, die Strahlen, energetisch behandeln lassen und hatte auch eine Störfeldanalyse, als wir oben den Jungens die Zimmer ausbauten.
Und du merkst es deutlich, wenn die Störfelder sich wieder aufbauen! Die Kinder, man selbst auch, wird unruhiger.
Ein weiterer Grund könnte die Reizüberflutung sein, ständig läuft doch irgendwo etwas: Radio, Fernseher, Computer, Game-boy, Disc-man,....
Erinnert euch an eure Kindheit, da gabs das alles nicht in diesem Maße.
Meine persönliche Meinung ist die, das wohl alles zusammen das Fass, sprich die Kinderseelen, zum Überlaufen bringt.
Und die Eltern, die nicht mitmachen, werden ausgelacht.
Die Lehrer müssen dann 24-26 kleine Dynamitfässer unter Kontrolle halten und erziehen. Weil auch viele Eltern heute beide erwerbstätig sein müssen, um den Lebensstandard zu halten.
Zeit zur Erziehung bleibt da halt weniger.
Noch eine paar Tropfen dazu.
Fazit: Es wird immer schwieriger Kinder auf das Leben vorzubereiten. |
| @silberfleck | | von: keinelehrerin
erstellt: 06.01.2006 21:48:49 |
Ja, LehrerInnen sollten genau wie andere Berufstätige in die Pflicht geholt werden, sich weiter zu bilden. Von meinen Ärzten erwarte ich auch, dass sie die neusten und schonensten Behandlungsmethoden anwenden.
Ich wollte auch keinesfalls berufstätige Eltern angreifen. Was ich nur zum Ausdruck bringen wollte ist, dass man seine Zeit nur einmal zur Verfügung hat. Wenn man morgens einkaufen geht, saugt, Wäsche aufhängt und aufräumt, muss man das nicht auf den Nachmittag verschieben. Der bleibt dann freier um sich mit den Kindern zu beschäftigen. Was nicht heißen will, dass man die dann vom Mittagessen bis zum Bettgehen begluckt. Klar kann man Wäsche bügeln und sich mit dem Sohn über die politische Lage im Kaukasus unterhalten, aber ein Bad zu wischen und englische Vokabeln abzuhören ist schon schwieriger.
Das meinte ich damit. Nichts anderes.
Natürlich gibt es immer noch Kinder, die soziale Qualitäten haben. Zum Glück!
Woran hängt das?
Zum einen kann man der Genalogie die Schuld geben. Oder die Eltern halten dem Druck der Gesellschaft besser stand.Machen nicht jeden Trend mit, können sich und ihren Standpunkt besser behaupten (Stichwort Medienkonsum, Markenterror)
Oder sie haben mehr Hilfe aus ihrer Ursprungsfamilie, will heißen, haben selber einen Hintergrund der passt.
Der Lernunwille der Jugendlichen ist für mich persönlich auch eine Frage, mit der ich mich schon seit einiger Zeit beschäftige. Wenn man sich verschiede Shows ansieht und dort den repräsentativen deutschen Teen sieht, wird einem Angst und Bange um die Rente. Haben die jungen Leute keine Perspektive mehr? Oder müssen sie so handeln, um sich von den Erwachsenen, gegen die sie entwicklungspsychologisch ja jetzt rebellieren müssen, abzusetzen.
Es wird für die Kinder immer schwieriger sich abzugrenzen. Wir haben damals kaputte Jeans angezogen und ausgefranste Taschen mitgenommen. Da konntest du sicher sein, dass die Mutter geschockt war.
Heute tragen die jungen Mütter selber Tatoos und sind gepierct, tragen bauchfreie Shirts und rauchen Joints (tschuldigung, bemühe halt alle Klischees). Wie sollen sich die heranwachsende Generation abgrenzen? Was soll sie denn tun?
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| Kein Klischee | | von: rhauda
erstellt: 06.01.2006 22:47:37 geändert: 06.01.2006 23:10:49 |
Heute tragen die jungen Mütter selber Tatoos und sind gepierct, tragen bauchfreie Shirts und rauchen Joints (tschuldigung, bemühe halt alle Klischees). Wie sollen sich die heranwachsende Generation abgrenzen? Was soll sie denn tun?
Ich (Jahrgang 62)hatte, wie sicher viele andere hier, mit diesen Sprüchen zu leben:
"Mach die Negermusik leiser!"
"Bitte, Kind, nicht diesen Fetzen....wenigstens eine CORD-hose. Opa hat doch Geburtstag!"
"Aber um 11 bist du zu Hause!"
"So kommst du mir nicht unter die Leute."
"Das sind doch alles Terroristen!"
etc. etc.
und der Klassiker:
"Wenn's dir hier nicht gefällt, dann geh doch nach drüben!"
Dabei waren meine Eltern noch nicht einmal besonders verknöchert, aber wir musste eben alle wirklichen Streitpunkte ausdiskutieren, verhandeln, wir mussten einander zuhören, wir lernten voneinander. Das ging manchmal nicht ohne Tränen ab oder ohne Enttäuschungen.
Anders zu sein als die Eltern war einfach ein Reibungspunkt, an dem beide Seiten wuchsen.
Anders zu sein war auch ein Zeichen des sich Abnabelns, des Verantwortlichwerdens.
Viele Schülern und vor allem Schülerinnen werden um diese Erfahrung regelrecht betrogen. Sich zu reiben, argumentieren zu lernen und vor allem auch Autorität anzuerkennen, das lernen viele Kinder nicht.
"Meine Tochter und ich sind wie Freundinnen." Das höre ich öfters, komischerweise immer nur über Mutter/Tochter-Beziehungen.
Schon mehr als einmal habe ich dezent darauf hingewiesen, dass beizeiten auch eine MUTTER den Mädchen ganz gut täte.
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| Jetzt reichts?? | | von: mutschekiepchen
erstellt: 06.01.2006 23:36:50 |
Wenn ich mal wieder "geladen" von einer ziemlich kontroversen Diskussion komme oder ein extremes Erlebnis mit einem meiner "lieben" Schüler hatte, dann schimpfe ich ich vor mich hin: die Eltern sollten erst mal erzogen werden.
Ich glaube, sowohl wir Lehrer als auch die Eltern haben so ihre Problemchen, sich auf veränderte Bedingungen einzustellen. Zum einem verlangt man ja mittlerweile von uns nicht nur, den Bildungsauftrag zu erfüllen sondern gleich noch den Erziehungsauftrag mit, andereseits fehlen uns dafür Stunden, Personal und der Schule wohlgesinnte Eltern. Die haben nämlich mittlerweile so mit sich selbst zu tun, dass die Kiddys hier oftmals keine Vorbilder mehr haben. Zumindest aus meinen Erfahrungen in Haupt- und Realschule heraus muss ich das feststellen.
Die nächste feststehende Tatsache ist, dass die Umgebung den Menschen formt und die ständige Suche nach Action, Abwechslung und aktivem Leben ist nun einmal eine Tatsache. Trotzdem versuche ich in meinen Klassen den Kiddys wenigstens ab und zu rüberzubringen, was es heißt: "Verweile doch, hier ist`s so schön." Schließlich will ich ja auch nicht ständig den Animateur und Klassenclown spielen, nur um die Schüler bei der stange zu halten.
Achso ja, und deshalb versuche ich zumindest ab und an, die Schüler selbst bestimmen zu lassen, womit sie sich in meinen Fächern beschäftigen wollen... und zwar intensiv! Dann kann ich zwar am Ende ein bestimmtes Thema nicht abhaken, aber genau die gleichen Erfolge, Methoden und Fertigkeiten an einem selbst gewählten Thema üben lassen (*grins* natürlich methodisch geschickt verpackt) Und ich muss sagen, größtenteils klappt es... und ab und an geht es eben in die Hose... aber das wird immer so sein und bringt uns auch weiter |
| Gibt es überhaupt (noch) einen "Erziehungskonsens"? | | von: silberfleck
erstellt: 07.01.2006 11:32:19 |
Erziehung heißt doch heute auch aus vielen verschiedenen Möglichkeiten von Regeln, Normen und Werten, die auszuwählen, die ich persönlich für richtig halte. Einerseits gibt es Menschen, die ihre persönliche Werteskala häufiger wechseln, andere die sich mit ihren Partnern nicht einigen können und in Schulen ist es auch nicht ganz einfach sich zumindest auf einen Minimalkonsens zu einigen.
Ich muss mich also ständig entscheiden, wo ich stehe. Manchmal ist es einfach nur verwirrend, manchmal bin ich anderer Meinung als der Rest der Welt,manchmal finde ich Gleichgesinnte.
Vielleicht mal ein paar kleine Beispiele. Wir sind vor acht Jahren aus der Großstadt Frankfurt in ein beschauliches Westerwald - Dorf gezogen.
Unsere drei Söhne genossen es im nahegelegenen Wald zu spielen, im Garten zu zelten (derweil die Eltern im gemütlichen Bett schliefen) oder ein Lagerfeuer zu entzünden. Viele unserer neuen Nachbarn fanden das unmöglich: Wie könnt ihr euren Kinder so gefährliche Sachen erlauben?
Kirmes im Nachbardorf: Meinem 12jährigen wird von einem Erwachsenen ein Bier angeboten. Mein Mann lehnt ab. Daraufhin bekommt er zu hören: "Stell dich doch nicht so an, dass machen doch alle!" |
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