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Forum: "eine curriculare fabel"

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eine curriculare fabelneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: fairytale1 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.02.2006 16:03:51

EINE CURRICULARE FABEL


oder: Das Konzept individueller Unterschiede



Es gab einmal eine Zeit, da hatten die Tiere eine Schule. Das Lernen bestand aus Rennen, Klettern, Fliegen, Schwimmen, und alle Tiere wurden in allen Fächern unterrichtet.

Die Ente war gut im Schwimmen, besser sogar als der Lehrer. Im Fliegen war sie durchschnittlich, aber im Rennen war sie ein besonders hoffnungsloser Fall. Da sie in diesem Fach so schlechte Noten hatte, musste sie nachsitzen und den Schwimmunterricht ausfallen lassen, um das Rennen zu üben. Das tat sie so lange, bis sie auch im Schwimmen nur noch durchschnittlich war. Durchschnittsnoten aber waren akzeptabel, darum machte sich niemand Gedanken darum, außer der Ente.

Der Adler wurde als Problemschüler angesehen und unnachsichtig und streng gemaßregelt, da er, obwohl er in der Kletterklasse alle anderen darin schlug, als erster den Wipfel eines Baumes zu erreichen, darauf bestand, seine eigene Methode anzuwenden.

Das Kaninchen war anfänglich im Laufen an der Spitze der Klasse, aber es bekam einen Nervenzusammenbruch und musste von der Schule abgehen wegen des vielen Nachhilfeunterrichtes im Schwimmen.

Das Eichhörnchen war Klassenbester im Klettern, aber sein Fluglehrer ließ es seine Flugstunden am Boden beginnen, anstatt vom Baumwipfel herunter. Es bekam Muskelkater durch Überanstrengung bei den Startübungen und immer mehr "Dreien" im Klettern und "Fünfen" im Rennen.

Die mit Sinn für das Praktische begabten Präriehunde gaben ihre Jungen zum Dachs in die Lehre, als die Schulbehörde es ablehnte, Buddeln in das Curriculum aufzunehmen.

Am Ende des Jahres hielt ein anormaler Aal, der gut schwimmen, etwas rennen, klettern und fliegen konnte, als Schulbester die Schlussansprache


Bei aller Richtigkeitneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: gaenselilie Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.02.2006 16:46:53

hinkt der Vergleich.
Kein Fisch muss rennen können. Aber ist es zu viel verlangt, wenn ich von Schülern (die doch im Regelfall alle Menschen sind) erwarte, dass sie zumindest die gleichen Grundkenntnisse (Lesen, Schreiben, Rechnen, Abläufe in unserer natürlichen Umwelt, Abläufe in unserer sozialen Umwelt, grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in musischen Fächern... habe ich jemanden vergessen? Ich hoffe nicht.) besitzen? Nicht alle Schüler müssen Genies in jedem Fach sein. Menschen aber, die mit ihrer Umwelt, ihrem und dem Leben anderer verantwortungsvoll umgehen wollen (und sollen), müssen wenigstens wissen, wie die Welt um sie herum funktioniert. Der Fächerkanon der Schule (sagen wir bis zur 8. Klasse) deckt im Großen und Ganzen diese Informationen ab. Weiterführende Schulen spezialisieren dieses Wissen aus unterschiedlichen Gründen: Vorbereitung auf universitäres (und damit umfassendes) Studium, weiterführende Informationen bzw. Anregungen für Interessierte ...
Den treppensteigenden Adler kann ich nachvollziehen, diesen Text hier aber nicht.


nicht nachvollziehen?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.02.2006 17:14:33 geändert: 09.02.2006 17:17:09

Aber ist es zu viel verlangt, wenn ich von Schülern (die doch im Regelfall alle Menschen sind) erwarte, dass sie zumindest die gleichen Grundkenntnisse
und dann bekommen sie die gleichen aufgaben, den gleichen unterricht zur gleichen zeit zu den gleichen themen
und es besteht die gefahr, dass alle, die nicht anomale Aale sind, probleme haben mit dem schulalltag.
statt dass so ein "lehrer" erkennen darf: das ist ein adler, der ein fisch und das ist ein bär...

diese schöne fabel hatte eine schulrätin von mir übrigens in ihrem rederepertoir.
außerhalb der reden versuchte sie mich zu hindern, adler adler sein zu lassen und präriehunde und eichörchen und enten ....


*schmunzel*@gaenselilieneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: fairytale1 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.02.2006 17:16:45 geändert: 09.02.2006 17:18:23

der text stammt nicht von mir,sondern im netz gefunden..und bietet vermutlich grund zur diskussion.

ich geb dir recht,dass gewisse grundkenntnisse von allen verlangt werden sollten, vielleicht zumindest in einer homogenen gruppe ala schulklasse, aber der zeitpunkt, wann sie etwas zu erlernen haben, muss ja nicht gleich sein. jedes kind da abholen, wo es steht...ist meine devise, differenzieren wo nötig.

und vielleicht ist der text auch so gemeint, dass eben nicht alle alles gleich gut können müssen. ich hab z.b eine exzellente schwimmerin, die aber extrem in deutsch nachhinkt..dennoch hat sie selbstbewusstsein. sie ist sich ihrer *schwäche* zwar bewusst und übt und macht, aber sie weiß auch, dass ihr besonderes talent eben im sport zu finden ist. eine andre schülerin ist, so hervorragend sie in sprachen ist, in mathematik leider nicht so begabt...usw.

@rolf: unsre antworten haben sich überschnitten..ja,ich seh das ähnlich wie du.





Ich verweise noch einmal auf meinen Schlussneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: gaenselilie Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.02.2006 17:26:10

in dem ich schrieb: den treppensteigenden Adler kann ich nachvollziehen. Differenzierter Unterricht sollte heute eine Selbstverständlichkeit sein. (Ich hole Kinder übrigens nicht gern ab, da fühle ich mich wie ein Taxifahrer). Dazu gehört dann eben auch, dass nicht jeder alles so gut kann wie andere. Grundkenntnisse erwarte ich aus oben genannten Gründen trotzdem. Auch wenn einige Schüler eben länger brauchen, um diese zu erwerben. Kein Mensch muss ein degenerierter Aal sein, ich glaube allerdings nicht an naturgegebene Talente bzw. Nicht-Talente. Jedes Kind kann Mathe (Lesen, Schreiben, Musizieren, ...) lernen, sogar die mit diagnostizierten Lernbehinderungen! Und genau das verlange ich, nicht mehr, aber auch nicht weniger.


vielleicht nicht nur naturgegebene talenteneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: fairytale1 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.02.2006 17:34:27

aber von kindheitsbeinen an besonders geförderte talente vielleicht?!
und ich glaube an stärken und schwächen jedes einzelnen.
im übrigen ist auch taxifahrer ein ehrbarer beruf *lächel*...
@rolf: solche lehrer,die deinre schulrätin genehm wären, sind dann wohl die, die mit der stoppuhr stehen und sich wundern, dass nicht alle 28 kinder einer ersten grundschulklasse genau nach 3 schulwochen die selbe anzahl buchstaben oder ziffern beherrschen, die sich persönlich beleidigt fühlen, wenn nicht alle 28 kinder exakt die selben *richtlinien* erfüllen...


talenteneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.02.2006 17:40:01 geändert: 09.02.2006 17:42:31

angeborene talente gibt es ganz sicher. bei mir in der familie gibt es einige die besonderes talent fürs malen oder zeichnen haben. und einen super-musiker.
es gibt menschen mit einem überragenden ordnungssinn, gleichgewichtssinn, besonderer schnelligkeit, besonderem sinn für sprache....

diese schulrätin hat vergeblich versucht, mir durch überprüfungen und tests nachzuweisen, dass kinder bei mir nicht richtig lernen.



Interpretieren und verstehenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: wabami Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.02.2006 17:57:36

Meine Deutschlehrerin konnte sich immer Hände und Füße wärmen, wenn sie meine Interpretationen zu lesen bekam. Es lag mir halt nicht.

Aber soviel habe ich doch gelernt, um hier zu erkennen, dass Ihr bisher am Sinn und der Funktion der Fabel vorbeigesehen habt.

Nicht die Gleichmacherei, das Festlegen von Grundkenntnissen und Ähnliches sollen hier angeprangert werden. Es geht um das Unterdrücken oder Verdrängen von natürlichen Interessen und Fertigkeiten!

Wir sollten uns stark machen, neben dem Erlernen von Grundkenntnissen (mehr oder eher weniger im Gleichschritt) Freiräume und Entfaltungsmöglichkeiten für jeden Schüler gemäß seiner individuellen Besonderheiten zu schaffen.
Das heißt aber andersrum nicht, dass wir bei einem Mathegenie über Rechtschreibschwächen wegsehen dürfen.

Also Rolf, lass deine Adler fliegen, täglich und immer höher, aber miss sie auch in anderen Disziplinen mit dem allgemeinen Standard!!


Lass es mich anders sagenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: gaenselilie Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.02.2006 18:00:23

Natürlich gibt es Menschen, die für bestimmte Sachen eine besondere Begabung haben. Ob die allerdings (immer) angeboren ist???
Aber angeborene Nichtbegabung? Nein, daran glaube ich nicht. Weniger Begabung ja, aber ich denke, mit dem richtigen Lehrer (der durchaus auch nicht Lehrer sein muss, nicht einmal ein Mensch oder ein belebtes Wesen) kan man alles lernen. Der Zugang und die Motivation sind entscheidend.
Ich jedenfalls werde nicht aufhören, meinem Eichhörnchen das Schwimmen beizubringen, nur weil es kein Fisch ist. Soll ich es lieber im Ernstfall ertrinken lassen?


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