Liebe Dera,
zunächst einmal bin ich auch völlig geschockt, daß Kinder in dem Alter den Film kennen.
Und da sie das auch noch cool finden, kommt man mit einer Argumentation natürlich nicht weiter.
Ich habe jetzt zwar auch keine spontane Textidee, aber vielleicht könnte man so vorgehen:
Man könnte ihnen einen spannenden, ruhig auch gruseligen Text geben, der aber altersgemäß ist, und der außerdem nicht auf den ersten Blick erschließbar ist. (Schwarze Romantik.) Warte mal -so etwas in der Art von Nikolaj Karamsin: Die Insel Bornholm. Altmodisch gruselig, Ende offen, Frage nach dem Sinn der Geschichte.
Dann könnte man daraus ein Filmscript entwickeln lassen, wobei der Schwerpunkt darauf liegen muß, daß die Spannung eben nicht durch Horrorszenarien erzeugt wird, sondern durch das, was in dem Erzähler vorgeht.Das dürfte einige Anstrengung erfordern - und vielleicht wäre das ein überzeugender Einstieg in eine Diskussion über Qualität von Filmen: Kontrast plakativ-kreativ.
Vielleicht gäbe ein Vergleich des "eigenen" Films mit dem von vielen als toll empfundenen Horrorstreifen auch einigen Schülern die Möglichkeit, ihr eigenes Unbehagen beim Sehen solcher Filme zu äußern. Und dann wäre evtl. der Sachtext gefragt (aber was gibt es für Sachtexte, die 5.-Klässler ansprechen?)
Die Frage ist natürlich, ob sich so etwas in den Reihenkontext eingliedern läßt. Aber ich finde deine Besorgnis total berechtigt und bin jedesmal echt froh, wenn eine/r solche Tendenzen eben nicht einfach hinnimmt, sondern versucht gegenzusteuern.
Ich würde mich unheimlich freuen, wenn Du mir mal von der weiteren Entwicklung erzählen würdest!
Liebe Grüße
Dora