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Forum: "Sexualkunde im Süden der Republik"
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 | Sexualkunde im Süden der Republik |  | von: janneke

erstellt: 08.03.2006 23:27:28 |
Ihr Lieben,
den folgenden Abschnitt hab ich grad bei gmx.de gefunden. Bitte, bitte, sagt mir, dass das erstunken und erlogen ist und nichts mit bayerischer Unterrichtspraxis zu tun hat!!!!
"Sex hat etwas mit Ehe zu tun
Wie Sexualkunde in Deutschland unterrichtet wird, hat die Erziehungswissenschaftlerin Andrea Hilgers im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung untersucht. Sie fand heraus, dass damit zwar früh begonnen wird, konkrete Handlungsanweisungen allerdings fehlen.
Der Grundschul-Lehrplan in Bayern sieht so aus: In der ersten und zweiten Klasse werden Mutterschaft und Vaterschaft, Zeugung, Schwangerschaft und Geburt behandelt, in den Klassen drei und vier auch die körperlichen Unterschiede der Geschlechter und die Veränderungen in der Pubertät. Die vermeintliche Offenheit hat allerdings einen Haken: Es dürfen keine Bilder von nackten Körpern gezeigt werden und die Schüler dürfen im Sexualkundeunterricht nicht mitschreiben oder malen. Filme müssen zuerst den Eltern vorgeführt werden.
Auch in den weiterführenden Schulen Bayerns sind die Lehrpläne widersprüchlich. Sexualität wird dort auf die Aspekte Fortpflanzung, Partnerschaft und Persönlichkeitsbildung reduziert, sie findet in der Ehe statt."
da gefunden:
http://www.gmx.net/de/themen/gesundheit/sex/verhuetung/2028592,cc=000000185900020285921zQ3Wo.html |
 | Wer es genau nachlesen will: |  | von: elefant1

erstellt: 10.03.2006 11:53:34 geändert: 10.03.2006 11:58:21 |
http://www.km.bayern.de/imperia/md/content/pdf/bekanntmachungen/16.pdf
Richtlinien zur Familien- und Sexualerziehung existieren in Bayern seit ich unterrichte (26 Jahre) und mussten immer bei der Erstellung von Lehrplänen eingebaut und berücksichtigt werden. Es ist immer wieder erstaunlich, dass dies nicht bis zur Lehrerschaft vordringt. Verantwortlich sind übrigens die Schulleitungen.
Sehr weit entfernt von den anfangs geschilderten Sätzen ist das Ganze nicht.
Trotzdem machen wir in den Schulen natürlich sehr viel und wir arbeiten auch mit den Familenberatungsstellen, Gesundheitsämtern und Sozialpädagogen zusammen, die diesbezüglich gute Projekttage anbbieten.
Trotz allem kann es nicht schaden -vor allem für Problemfälle - richtlinienmäßig aufzurüsten.
elefant1 |
 | Mehr Handlungsspielraum wäre wichtig |  | von: kunkelinchen

erstellt: 11.03.2006 10:29:49 geändert: 11.03.2006 10:31:35 |
Da ich trotz einiger jahre dazwischen mich noch lebhaft an meine erste 8.Klasse erinnere, wünschte ich mir, dass die Menschen, die für die Richtlinien zuständig sind, mal in den Unterricht kämen. (OK, das Problem wäre, dass die Schüler doch sehr persönliche Fragen stellen. Deshalb nicht praktikabel.) Aber wie wäre es mit dem Dialog mit unterrichtenden Lehrern?
Ich selbst hatte ein Elternhaus, das mir Gespräche über solche Themen möglich machte. Ich war als Dienstanfängerin dann doch entsetzt, wie wenig heutige 14-16-jährige tatsächlich wissen. Und die Fragen in Bravo halte ich seither nicht mehr für fingiert.
Ein Beispiel: Kurz nach Beginn der Einheit in Biologie kamen wir aufgrund einer Englischstunde, in der es um Bräuche ging, auch auf das Thema Beschneidung. Eine Schülerin (15) fragte mich: "Wächst das wieder nach?"
So klärten wir in einer Englischstunde (allerdings auf Deutsch) dann noch weitere Begriffe wie Kastration, Impotenz, Zeugungsunfähigkeit und Sterilisation. So spontan, wie der Unterricht seinen Verlauf nahm, hatte ich sowieso keine Bilder, aber sie wären hilfreich gewesen (z.B Samenleiter, Schwellkörper,...)
Übrigens habe ich eine interne, nicht ganz ernst zu nehmende Statistik: In meinen zehn Dienstjahren an zwei Schulen gab es insgeamt 6 schwangere Schülerinnen in den 8./9. Klassen. Diese hatten alle bei einem männlichen Kollegen Biologieunterricht! (Es war aber nicht jeweils der gleiche Kollege)
Qstreberin: Den Text in Klasse 4 fände ich auch etwas verfrüht. Dafür findet sich in unserem 4.Klassbuch fast gar nichts zum Thema. |
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