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Forum: "Unterrichtstips für Mathe-6 ? Einstiegs-Spiele ? Disziplin ?"
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
erstellt: 07.05.2006 21:45:46 |
Hallo, ich bin Referendarin und übernehme demnächst eigenverantwortlich die Mathe-6 einer schwangeren Kollegin (habe jetzt ein paarmal hospitiert, steige Donnerstag mit eigenem Unterricht ein und sie bleibt als Mentorin dabei, ab Pfingsten bin ich dann allein). In wenigen Vertretungsstunden hab ich schon gemerkt, daß ich die Klasse allein gar nicht im Griff habe: Die wollen mich scheinbar austesten und grunzen oder singen Liedchen oder stehen auf / laufen rum, und ich weiß absolut nicht, wie ich reagieren soll + fühle mich überfordert. Wenn ich dann mal meinen Stoff anbringe, ist ihnen das zu trocken und humorlos. Die schwangere Kollegin beginnt hingegen immer mit einem Spiel und hat einen humorvollen Umgang mit den Schülern, der mich fasziniert - aber sie hat mir abgeraten, das zu kopieren. Ich bin eigentlich von meiner Einstellung her erstmal so, daß ich mich selber in den Arsch treten muß, um etwas gut vorzubereiten, und dann mir auch entsprechende Erfolge wünsche - Ausbleiben derselben und Schülerdesinteresse führt dann zu rascher Resignation bei mir (nicht mal zu Wut, sondern zu Resignation ). Ich bin Quereinsteigerin und immer noch davon überfordert, daß Unterricht heute so ganz anders sein soll, als ich ihn selbst damals noch erlebt hab. Mit dem offenen schülerorientierten Konzept komme ich nicht wirklich klar, ich war eine Schülerin, die als Klassenbeste ihre Motivation auch in trockenen Aufgaben hatte (und sich vielleicht schon damals von mehr Offenheit überfordert fühlte) + im Lob meiner Eltern, die mich für meine Zensuren liebten (Scheiß-Motiv, aber es war wohl so). Jetzt könnte ich unterrichten nach dem Motto: "Ich geb mir Mühe, es strukturiert aufzubereiten und ihr gebt euch Mühe, es möglichst rasch zu verstehen und bei Schwierigkeiten nachzufragen", aber sowohl an der humorvoll-motivierenden Aufbereitung mangelt es als auch daran, wenn ich die Schüler überhaupt erst zur Mitarbeitsbereitschaft disziplinieren muß!!!! Die schwangere Kollegin macht immer irgendein Einstiegsspiel (z.B. werfen sich die Schüler dabei Bälle zu und stellen sich Aufgaben .... und ich als schlechte Sportlerin hab dann Angst vor dem Ball
)
Naja, jedenfalls bin ich dankbar für alle Tips zur kindgerechten Aufbereitung von Geometrie für Sechstklässler (gibt es da vielleicht fertig ausgearbeitete Unterrichtsreihen???) und für pädagogische Tips zur Disziplinierung und Motivierung dieser Altersklasse!
Q. |
 | von den Vorträgen der Vorfahren abrücken |  | von: queereinsteiger

erstellt: 12.05.2006 22:32:23 |
Hm, aber wieso? Daß ich es muß, krieg ich am Seminar durchaus mit. Aber es überzeugt mich nicht, denn ich hab selbst mit den Vorträgen der Vorfahren gut gelernt. Der "offene Unterricht" macht mir angst, da ist alles so wischi-waschi, viele Meinungen schwirren im Raum rum und keiner weiß mehr, was eigentlich richtig ist. Ich auch nicht. Und wenn ich nachfrage (ich hab auch den anderen Beitrag von dir gelesen und beantworte hier mit) dann fasse ich dabei zeitgleich zusammen, was ich ja wiederum nicht soll. Selbstzentriert bin ich wohl vor allem mangels Mutlti-Tasking-Unfähigkeit, dh. das jeweilige Geschehen, was ich für das Hauptgeschehen halte, hat meine volle Aufmerksamkeit - und wenn es mein Nichtverstehen einer Schülerantwort ist (nicht in der Frage: was meint der Schüler? sondern in der, ob die vom Schüler genannte Alternative eine mögliche oder inkorrekte ist....), dann kriegt dieses Problem eben meine volle Konzentration. Höchstens Abendgym, weil da die Schüler freiwillig hingehen + ich mich daher um deren Disziplinierung nicht kümmern muß....
Heut hab ich aber besonders schlechte Laune, evtl. fällt meine Antwort also zu miesmuffig aus... Q. |
 | Anmerkung |  | von: dorfkind78

erstellt: 13.05.2006 13:33:14 |
Hallo!
Erstmal - ich kann dich gut verstehen. Und plötzlich "offenen Unterricht" zu praktizieren, ohne dass man wirklich weiß, wie das geht, ist schwierig. Vor allem soll es ja auch "Unterricht in Perfektion" werden - weil, man wird ja benotet. Das steht im krassen Gegensatz dazu, dass man erstmal lernen muss, wie man z.B. eine Arbeitsatmosphäre schafft und die Schüler einem zuhören. Das Thema "Disziplinieren" ist so schwierig, weil da irgendwie jeder selbst durch muss... Es wird besser - ich glaube, es braucht auch einfach Zeit und Erfahrung.
Aber eines würde ich auch noch gerne loswerden. Ich finde das Argument: Warum offener Unterricht - ICH habe doch damals auch gut im alten Stil gelernt schwach.
Ich behaupte mal, dass "wir" als Lehrer alle eher eine positive Erfahrung mit Schule gemacht haben und gut lernen konnten, weil wir einfach gut klar gekommen sind. Soweit -so gut.
ABER: Man muss doch auch einen objektive Sicht auf die Dinge werfen.
Warum haben wir so viel Schulabbrecher? Was ist mit denen, die nicht gut "klar kommen"?
Bietet der offene Unterricht nicht auch Chancen?
Zumindest nachdenken sollte man darüber. In der Praxis muss es ja auch nicht "immer offen" oder "immer geschlossen" gemacht werden...
Liebe Grüße,
Dorfkind78 |
 | Bin leider immer noch miesmufffig |  | von: queereinsteiger

erstellt: 14.05.2006 19:13:25 |
und trotzdem dankbar für eure Beiträge, vorallem liebe kla1234, die du mir ja auch persönliche Mails geschickt hast. Und das Argument, daß ich mit dem alten Stil gut lernen konnte, mag schwach sein und mir ist sogar vollends bewußt, daß für manche Schüler sicher etwas anderes besser wäre - MEIN Problem ist nur, daß ICH dieses andere weder beherrsche noch wirklich in seiner Intention nachvollziehen kann, also ziemlich hilflos im Dunkeln tappe und selbst mit dieser neuen Form (als ich mich auf Quereinstieg beworben hab, war mir so ein schulischer Sinneswandel schlichtweg nicht geläufig + ich hab einfach fest mit gerechnet, daß Mathe/Physikunterricht heute immer noch ähnlich ist wie Mathe/Physikunterricht damals, und DAS hab ich mir zugetraut, weil ich DAMIT eben gute Erfahrung hatte) überfordert bin....
Naja, und jetzt bin ich eben gezwungen, mich mit gänzlich unerwarteten Problemen auseinanderzusetzen und das erfüllt mich leider nicht mit soviel päd.Freude, wie es wahrscheinlich sollte... Asche auf mein Haupt! |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
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