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Forum: "Hilfe! Ich werde Mentorin!"
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| Ich... | | von: wencke_g
erstellt: 10.05.2006 17:20:01 |
habe ganz tolle Mentoren, daher will ich dir gern sagen, was ich an ihnen mag:
1. Sie lassen mich viel ausprobieren und selbstständig Erfahrung machen (d.h. sie wollen mir nicht IHREN Stil aufzwängen).
2. Sie geben konstruktive Kritik zu meinem Unterricht ab, wobei sie auch viel loben, Tipps geben und dabei auch ehrlich mit mir über meine Lehrerpersönlichkeit reden.
3. Sie nehmen mit gern und oft in ihren Unterricht mit und reflektieren ihn mit mir zusammen, holen sich Feedback und sprechen offen und ehrlich über Schwächen und Probleme. Das beruhigt, weil man weiß, dass keiner perfekt ist.
4. Sie nehmen sich soviel Zeit für mich, wie ICH es brauche (d.h. mal beanspruche ich sie mehr - vor allem bei Unterrichtsbesuchen, mal tauschen wir uns nur wenig aus). Dabei hören sie auch gern zu, trösten, helfen, geben Tipps usw.
5. Der wichtigste Punkt: sie sind einfach sie selbst und die Chemie zwischen uns stimmt irgendwie. Leider kann man das nicht aktiv beeinflussen.
Soweit meine spontanen Bemerkungen dazu!
Viele Grüße
Wencke |
| bloß nicht 150%! | | von: lisa22
erstellt: 15.05.2006 17:35:04 |
Hallo Nieha,
Herzlichen Glückwunsch erstmal zu deiner Referendarin. Ich weiß oder ahne, dass dies kein einfacher Job ist und auch mit viel Zeitaufwand verbunden, wenn man / frau es denn richtig machen will.
Ich selbst habe einige Mentoren kennengelernt - mal so, mal so. Es war für mich soviel festzustellen - aber ohne dass du dich jetzt persönlich angegriffen fühlen solltest -: je älter und erfahrener der Mentor desto gelassener (manchmal auch "völlig gleichgültig", was ja auch nichts ist). Was ich von "frischen" Mentoren gehört habe, ist wenig erfreulich, wenn auch verständlich. Generalisierung: der erste Unterrichtsbesuch muss 150% sein und an Materialschlacht einer Lehrprobe gleichkommen!! Wie gesagt: bitte nicht "auf den Schlips getreten fühlen".
Das kann nicht Sinn der Sache sein, denn gerade als junger Kollege hast du mit so manch anderen Sachen (z.B. Disziplin) zu kämpfen.
Ich sage dir, was ich denke: Nimm deinen Referendar ernst, was seine Probleme anbelangt (und zwar nicht nur die methodisch-didaktischen); biete das "Du" an (es arbeitet sich leichter und man fühlt sich nicht so "minderwertig"); sag der Klasse auf keinen Fall, dass er oder sie "noch gar kein richtiger Lehrer ist", sondern überlasse das ihm; alles was im Unterricht schief läuft NACHHER besprechen, aber bloß nicht auf die Idee kommen, in den Unterricht einzugreifen...und sowas.
*g* Ich habe dir also jede Menge Vorschläge, was du NICHT machen sollst. Na ja, das kann ja jeder, der deinen Job nicht macht, wie wir alle wissen.
Auf jeden Fall: viel Freude bei deinem Mentorenjob!
Gruß,
lisa
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| Nobody is perfect! | | von: luledielli
erstellt: 12.06.2006 23:05:13 |
Also, mein erstes Jahr im Ref geht gerade zu Ende und ich blicke ein wenig mit gemsichten Gefühlen darauf zurück.Mir sind da ein paar sachen mit meiner Mentorin passiert, die wünsche ich niemandem. Sie macht das auch zum ersten mal und ich bin mir sicher, dass sie mir auf jeden fall nichts Schlechtes will.
Was du niemals tun darfst ist, dich permanent in den Unterricht deines Refis einmischen, Zielangaben verändern, Arbeitsaufträge neu formulieren oder gar vor den Schülern im Unterricht Kritik üben. Ich habe nach ein paar Wochen meinen Seminarleiter eingeschaltet, weil ich dringend Hilfe brauchte, da ich kaum mehr Unterricht halten konnte.
Dann fand ich noch unmöglich, dass meine Mentorin mit dem ganzen team zunächst per sie sein wollte, nach ein paar Wochen aber begann alle zud duzen, von der Kinderpflegerin über die Erziehrin und mioh auch. Ich sieze sie bis heute, da sie mir nie das du angeboten hat. Regle das gleich zu Beginn. Fände es schönner, wenn ich wirklich wüßte, wie ihr die Ansprache lieber ist!
Nicht schön ist auch die Aussage, da ist meine Telefonnummer, aber ruf mich besser nicht an, ich ruf dich auch nicht. Als sie eine Woche krank war und ich sie vertreten durfte, erfuhr ich das über den Rektor der morgens um kurz vor acht hereinstürmte.
Gar nicht toll ist auch, wenn wichtige Infos nicht weitergegeben werden.
Was ich schön finde, dass unser Seminarleiter immer vermittelt, dass sich auch meine Mentorin auf dieses Gespräch einließ und wir das Jahr dadurch miteinander gut hinbekommen haben, dass sie immer offener wurde für meine Ideen und mich immer mehr ausprobieren und machen lassen konnte und feststellen musste, so falsch tickt die kleine Refin doch gar nicht. Schön finde ich auch, dass sie sich wirklich mit mir Gedanken macht über das zweite Jahr, wenn die eigene Klassenleitung ansteht. Ich finde auch schön, dass ich Unterricht sehen kann und sie mir auch geholfen hat, Materialien für meine Sequenzen zu finden etc.
Ansonsten glaube ich sollte man sich nicht so viele Gedanken machen, einfach sein wie man ist, viel Unterricht zeigen, offen sein für den Unterricht des Refs, miteinander ausprobieren, reflektieren und kritisieren.
Aber nun muss es reichen, denn mein Bettchen wartet auf mich.
Grüße
Babsi |
| Jaha... | | von: steppenwoelfin
erstellt: 13.06.2006 09:24:46 |
Hallöle Ihrs
Kann mich dem, was hier schon geschrieben steht, nur anschließen.
Ich habe mit drei Fächern drei Mentoren erlebt, und jeder war auf seine Weise sehr gut.
Sehr gut fand ich, dass mir nie, wie bei Kollegen passiert, kurz vor einem Unterrichtsbesuch gesagt wurde: So kannst du das aber nicht machen...
Manchmal muss man eben auch Fehler machen, gerade bei Unterrichtsbesuchen, die ja zum Glück nicht immer bewertet werden.
Wichtig: Die Mentoren und die Schulleitung sollten gut zusammenarbeiten. Als Referendar ist es manchmal schwer, sich an die Schulleitung zu wenden, wenn etwas ansteht. Am Anfang kann man da gut Unterstützung gebrauchen.
Meine Mentoren haben sich sehr bemüht, mich in das Kollegium zu integrieren. Bei einer Freundin war das leider nicht so, sobald sie mit anderen Lehrern sprach oder gar die im Unterricht besuchte, gab es Knatsch... sehr schade, dadurch werden viele wichtige Erfahrungen verspielt. Es könnte ja durchaus sein, dass einem der Stil eines anderen Kollegen näher steht, Lehrer sind ja durchaus sehr verschieden...
Viel Glück mit der Referendarin, wir sind sehr anstrengend, ich weiß
Liebe Grüße
Wölfin
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