transparent Startseite Startseite Spendenaktion
Anzeige:
Hallo Gast | 89 Mitglieder online 24.11.2024 10:29:11
Login Bereich transparentSUCHE: 
Hilfe zur Suche
    UNTERRICHT
 • Stundenentwürfe
 • Arbeitsmaterialien
 • Alltagspädagogik
 • Methodik / Didaktik
 • Bildersammlung
 • Interaktiv
 • Sounds
 • Videos
    INFOTHEK
 • Forenbereich
 • Schulbibliothek
 • Linkportal
 • Just4tea
 • Wiki
    SERVICE
 • Shop4teachers
 • Kürzere URLs
 • 4teachers Blogs
 • News4teachers
 • Stellenangebote
    ÜBER UNS
 • Kontakt
 • Was bringt's?
 • Mediadaten
 • Statistik



 ForenoptionenNachricht an die Mitgliederbetreuung Mitgliederbetreuung
dieses Forum Bookmarken
Bookmark
zum neuesten Beitrag auf dieser Seite
Neu auf Seite
zum neuesten Beitrag in diesem Forum
Neu im Forum
über neue Beiträge in diesem Forum per E-Mail informieren
E-Mail-Info ist AUS


Forum: "Geschichte zum Weiterschreiben. Teil 2"

Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.

<<    < Seite: 2 von 17 >    >>
Gehe zu Seite:
18. 11.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: keinelehrerin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 03.06.2006 14:03:14

Da anscheinend Fortuna ihre Hand wohlwollend über sie hielt, gedachte Hildegunde dies auch weiterhin auszunutzen. Während Robert Hegebrecht sie zum Schiff zurückschob, schwieg sie und legte sich nun ihre nächsten Schritte strategisch fest. Als sich ihr Begleiter oben an Bord von ihr verabschieden wollte, flötete sie: "Für ihren Beistand möchte ich mich herzlich bedanken. Und auch die geregelte Zukunft meines Enkels feiern. Ich lade sie für heute abend im Anschluss an das Dinner in die Musikbar zu einem kleinen Trunk ein. Das können sie mir einfach nicht abschlagen." Robert zwang sich ein Lächeln ab. "Gerne." und ging zu seiner Kabine.
Lange sah Hildegunde ihm nach.

In der Kabine wartete bereits Charlotte auf ihn und kleidete sich gerade um. "Wo warst du denn so lang, Papa? Jetzt musst du dich aber beeilen, wenn du noch rechtzeitig fertig werden willst." "Ach, lass nur," winkte er ab, "ich hab keinen Hunger. Ich mach einen kleinen Spaziergang an Deck. Lass es dir schmecken." Dem Rücken von Prof. Hegebrecht wurde nun innerhalb von fünf Minuten zweimal nachgeblickt.

An Deck war es verhältnismäßig ruhig und Robert lenkte seine Schritte zum Lazarett. Er hoffte seine Gedanken bei dem vertrauten Geruch nach Desinfektionsmitteln und Linoleum ordnen zu können. Der junge Kollege war nicht anwesend, und so konnte er die Atmosphäre in sich aufnehmen. Er hatte es sich vor vielen Jahren zur Gewohnheit gemacht, in Angelegenheiten, in denen er selber gedanklich ständig im Kreis fuhr, mit einem verstorbenen Kollegen und Freund ein "Gespräch" zu führen. So stand er nun an der Liege angestützt, die Arme vor der Brust verschränkt und schickte eine Botschaft ins Universum: 'Hallo Hugo. Ich bins, Robert. Ich brauch mal wieder deinen Rat. Im Krankenhaus habe ich eine Patientin kennengelernt. Eigentlich die Art Frau, um die man einen Bogen macht. Nicht besonders attraktiv, im 2. Sommer schon. Was mir schon beim ersten mal aufgefallen war, war ihr wohlgeschliffener Schnabel. Mein Lieber, die kann dich fertig machen. Da kannst du unter dem Teppich Fallschirmspringen! Hier an Bord hab ich sie dann wieder getroffen. Ja, ich hör dich schon, Vorsehung oder so. Den Kollegen hier auf dem Schiff hat sie fast zum Weinen gebracht.' Im Nachhinein musste er vor sich hin lächeln, als er sich das Gespräch mit dem Kollegen wieder in Erinnerung rief. 'Aber heute habe ich sie auch von einer ganz anderen Seite erlebt. Mit welcher Zeilstrebigkeit sie an die Sache heran gegangen ist. Und nicht für sich, oh nein. Für ihren Sohn und für ihr ungeborenes Enkelkind. Die will sie versorgt sehen. Kein Wort, dass sie das Geld selbst behalten will.' Er nahme eine Wanderung durch die Praxis Da die auf dem Schiff naturgegebenermaßen nicht groß war, gab er es auch gleich wieder auf. 'Diese Frau hat Haare auf den Zähnen, aber das Herz auf dem rechten Fleck. Und jetzt ist sie hinter mir her. Was soll ich tun, Hugo? Was meinst du? Abwarten? Oder gleich flüchten?' Er lauschte in sich hinein und wartete auf die Antwort seines hochgeschätzten Kollegen Herrn Prof. Wegener.


18 - 12.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 03.06.2006 18:25:17

Aus dem Jenseits blieb es still. Hugo wusste anscheinend auch keinen spontanen Rat. Es war höchste Zeit sich umzuziehen und sich in die Musikbar zu begeben. Hildegunde erwartete Robert schon ganz aufgeregt und setzte ihr strahlendstes Kukident -Lächeln auf, als er im schwarzen Anzug mit zartblauem Hemd und farblich abgestimmter Krawatte die Bar betrat.
„Wie schön, Sie zu sehen“ flötete sie. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite“ erwiderte er formvollendet und küsste ihre hingehaltene Hand. „Vorsicht, die Frau ist nicht ohne. Frag sie ein wenig aus, bevor du dich in etwas verrennst. Woher willst du wissen, dass sie nicht selbst an dem Geld interessiert ist? Schließlich bist auch du nicht unvermögend, das sieht man dir an und wer deine berufliche Stellung kennt, kann rechnen. Im übrigen, mein Freund, war doch eine Bruchlandung bisher genug, oder? Also, alter Junge, Augen und Ohren auf! Dann sehen wir weiter!“ Hugo hatte ihn doch nicht im Stich gelassen. Robert wollte den Rat seines verstorbenen Freundes eisern befolgen und wandte sich Hildegunde mit demselben Zahnpastalächeln zu.


19 - 1.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 04.06.2006 00:48:34 geändert: 04.06.2006 22:23:49

Max näherte sich dem Sekretariat. War die Dienstberatung immer noch nicht zu Ende?
Allerdings machte ihn das fröhliche Gelächter stutzig. Machte sich da etwa jemand auf seine Kosten lustig?? Beherzt öffnete er die Tür und konnte direkt einen Blick in Dr. Poltz´ Arbeitszimmer werfen. Was er da sah, sprengte jegliche Vorstellungskraft. Sylvia saß auf dem Platz von Dr. Poltz, hatte die langen, schlanken Beine lässig auf den Schreibtisch gelegt und hob gerade fröhlich ihr Sektglas. Auf ihrem Kopf saß der hässliche schwarze Hut, den Dr. Poltz stets für Besuche außer Haus benötigte. Auf der anderen Seite des Schreibtisches saß Marion, die die Beine ebenfalls gemütlich auf dem Schreibtisch platziert hatte. Ihre Wangen glühten und mit einem seidigen Schimmer in den Augen strahlte sie den hereinkommenden Max an. Frau Schneider, die Sekretärin hatte es sich auf dem Fußboden bequem gemacht und sich an die Heizung gelehnt. Falls sie umfiel, fiel sie sanft. Auf Dr. Poltz Schreibtisch standen drei leere Sektflaschen, eine vierte wartete darauf, endlich geöffnet zu werden. Er war in ein feucht-fröhliches Sektgelage hineingeplatzt. „Max, endlich!! Wir haben nur auf dich gewartet und uns die Zeit ein wenig vertrieben“ kicherte ihm Marion entgegen „Schließlich waren wir ja verabredet“. „Und ich halte die Stellung, bis der Chef wieder da ist! Prost!“ fügte Sylvia mit nicht mehr ganz fester Stimme hinzu. „Genau“ kam es aus Frau Schneiders unterer Ecke „Genau so ist das.“ Obwohl Marion wegen ihrer Schwangerschaft nur zwei Gläser Sekt getrunken hatte, zeigte er bereits deutlich seine Wirkung.Es machte sich bemerkbar, dass sie seit Beginn der Schwangerschaft keinen Alkohol mehr getrunken hatte.
Max hatte beim Betreten der Schule bereits das Putzgeschwader im untersten Stockwerk angetroffen, und es war nur eine Frage der Zeit, wann die drei Damen mit Besen, Wischeimern und Scheuerlappen hier Einzug halten würden. Und was dann über diverse Kanäle wieder nach außen dringen würde, konnte er sich bildlich ausmalen. Also musste er schnell handeln. „Was haltet ihr davon, wenn wir die Party in meine Wohnung verlegen und da weiterfeiern. Da ist es gemütlicher als hier in der Schule.“ Sylvia und Marion stimmten sofort freudig zu, Frau Schneider dagegen kämpfte mit einer vornehmen Blässe und mit dem Inhalt ihres Magens. „Nicht böse sein, ich möchte lieber nach hause. Es ist Zeit für meinen nachmittäglichen Schönheitsschlaf. Ich werde mir ein Taxi bestellen.“ „Das ist nicht nötig, ich setze Sie zu Hause ab“ beschwichtigte Max sie, während er die Spuren des Gelages beseitigte. Mit Frau Schneider am Arm, gefolgt von Sylvia und Marion verließen sie unbemerkt das Schulhaus .
Nachdem Max Frau Schneider zu hause abgesetzt und sie bis zu ihrer Wohnungstür begleitet hatte, hielt er an der nächsten Pizzeria und nahm drei duftende, gut belegte Pizzen mit. Bis auf Selters , einige Flaschen Bier und zwei Flaschen Sekt war Ebbe in seinem Kühlschrank. Da Max "seine" drei Frauen gut nach hause gebracht hatte, konnte er seine Vorliebe für Sekt mit Sylvia teilen.
Die Party dauerte jedoch nicht mehr allzu lange. Nach der Pizza und den zwei Flaschen Sekt fiel Sylvia auf dem Sofa, auf dem sie es sich bequem gemacht hatte um und fiel sofort in einen festen Schlaf. Marion machte es sich auf dem Teppich bequem und schlief ebenfalls ein. Max betrachtete die beiden belustigt. Er hob Marion behutsam auf, trug sie in sein Schlafzimmer und legte sie in sein Bett. Sie drehte sich schlaftrunken um, kuschelte sich in die mit schwarz-roter Bettwäsche bezogene Decke ein und schlief sofort fest wie ein Murmeltier.


19.2neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ines Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 04.06.2006 15:15:12 geändert: 04.06.2006 16:11:54

Sanft kitzelten sie die ersten Sonnenstrahlen und sie blinzelte verschlafen. Müde und verspannt streckte sie sich solange in dem weichen Bett, bis sie die heilende Narbe an ihren Bauch zurückhielt. Ihre Augen brannten und ihr Kopf fühlte sich entsetzlich dumpf an. Alles um sie drang nur verzerrt in ihre Gedanken, als wäre sie in einen dicken Wattebausch gehüllt. Jeder Herzschlag pulsierte an ihren Schläfen und erinnerte sie an den Vortag.

Sekt -Pizza - Sylvia - Maaaaaax!

Jetzt war sie munter. Ruckartig schnellte Marion hoch und griff instinktiv neben sich. Blind suchend tastete sich ihre Hand durch eine flauschige Decke und erspürte die Silhouette eines warmen Körpers. Still verharrte ihre Hand auf dem ruhig atmenden Rücken. Sie kniff verwirrt die Lider fester zusammen und drehte sich langsam zur Seite. Erst traute sie sich nicht, doch dann fasste sie all ihren Mut zusammen und öffnete zaghaft ihre Augen. Auf alles gefasst gewesen, betrachtete sie den schlafenden Menschen neben sich.
Und da war er. Tief im Land der Träume versunken schlummerte er den Schlaf der Gerechten. Sein Haar glich einer wilden Segelfahrt, Strähnchen um Strähnchen bog es sich in verschiedene Richtungen. Sein Gesicht lag seitlich auf der Matratze, den Polster hatte er auf den Boden befördert. Marion entzog ihre Hand und umfasste nachdenklich ihre Beine. Den Kopf auf den Knien abgestützt sah sie seine halbbedeckten Schultern an.

War er das? Sollte sie wegen ihm ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen? oder hatte sie das nicht längst getan?

Neugierig glitten ihre Finger wieder unter seine Decke und hoben sie an. Ein kräftiges dunkelrot gesprenkeltes Blau funkelte ihr entgegen. Schmunzeln ließ sie das Tuch fallen. Sie hatte gesehen was sie sehen wollte.
Ein Mann Kategorie Boxershorts war eindeutig ihr Fall.


19 - 3.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 04.06.2006 18:03:31 geändert: 04.06.2006 18:21:54

Vorsichtig riskierte sie einen Blick auf den Wecker, zehn nach fünf. Es dauerte ein Weilchen, bis sie den Rest in ihrem Kopf zusammen bekam. Es war Dienstag und sie musste arbeiten, zumindest noch heute und morgen, dann war erst einmal das lange Wochenende mit Himmelfahrt, einem freien Freitag und dem Wochenende. Dienstag? Da hatte sie erst in der dritten Stunde Unterricht, also konnte sie sich beruhigt noch einmal umdrehen und das Gefühl mit Max Seite an Seite zu liegen, genießen. War das eine Eintagsfliege oder wollte sie sich daran gewöhnen? Langes Wochenende? Hatte sie da nicht vorgehabt, mit Freddy nach Italien zu fahren, um sich dieses Internat anzuschauen? Sollte er doch alleine fahren, was interessierte sie eine Schule in Italien. Freddy anrufen und absagen – notierte sie auf ihrem inneren Merkzettel. Als sie in ihren Erinnerungen an gestern kramte, fiel ihr Sylvia ein. Die musste doch auch noch irgendwo hier herumliegen. Mühsam stand Marion auf, mit der einen Hand an ihrem brummenden Schädel, die andere Hand auf der Narbe. Sie sah an sich herunter und fand nicht mehr als Slip und T-Shirt. Mit einem kurzen Seitenblick auf Max überlegte sie fieberhaft, ob sie sich selber ausgezogen hatte. Er hatte doch etwa nicht…?
Marion tappte barfüßig ins Wohnzimmer, dann in die Küche, wagte einen Blick ins Bad, keine Spur von Sylvia. Auf dem Weg zurück ins Schlafzimmer entdeckte sie einen großen Zettel, der an der Eingangstür klebte. „Guten Morgen, Ihr zwei. Max, ich danke dir für deine Gastfreundschaft! Und Marion, falls es dir nicht gut geht oder du heute was Besseres vorhast, ruf mich an. Ich bin ab 7.00 Uhr in der Schule.“ Dazu ein grinsender Smiley, der alles sagte.
Na, dann nichts wie ins Bett zu einer weiteren Runde Augenpflege. Sie kuschelte sich mit ihrem Rücken an Max und schlief sofort wieder ein.



19 - 4.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: stumpelrilzchen Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 05.06.2006 12:44:16 geändert: 05.06.2006 14:11:10

Anstoß! Klose zu Poldi und der zurück zu Ballack. Wütend wirft sich die Elf der Brasilianer gegen die deutschen Weißhemden. Ballack kennt seine Mannschaft, kennt ihre Laufwege, weiß instinktiv, wohin er die vertikalen Pässe spielen muss. Ein kurzes Zucken seines Fußgelenkes und der Ball flattert durch die Beine Ronaldos weit in die brasilianische Hälfte. „Hans-Rüdiger, lauf!“, ein lauter Ruf rüttelt Jack aus seiner Lethargie. Das Adrenalin schießt in ihm hoch und er beginnt zu rennen. Links und rechts preschen die brasilianischen Verteidiger heran. Durch einen antilopenhaften Sprung entkommt Jack der Grätsche Ronaldinhos und schnappt sich den Ball. Ein kurzes Antäuschen mit dem Oberkörper und die südamerikanische Hintermannschaft ist ausgespielt. Die deutschen Fans sind außer sich und das Stadion kocht. Immer näher an das brasilianische Tor dribbelt sich die Nummer 17 mit dem Adler auf der Brust: Hans-Rüdiger. Gleich ist er in Schussweite. Mit einem Auge fixiert er das rechte obere Eck im gegnerischen Kasten. Jetzt ist es soweit, Jack hat den Siegtreffer Deutschlands auf dem Fuß, der Weltmeistertitel ist nah. Aus dem Augenwinkel sieht er ein gelbes Trikot heranrauschen. Wenn er jetzt nicht schießt, ist der Ball verloren und mit ihm die letzte Angriffmöglichkeit der Deutschen vor dem Abpfiff. Schon bewegt sich die Pfeife zum Mund des englischen Schiedsrichters.
Jack holt zum finalen Todesschuss aus. Plötzlich, ein unglaublicher Schmerz, Jack wird von dem heranwalzenden Brasilianer umgemäht und überschlägt sich ganze drei Mal auf dem Rasen. Die Luft vibriert vom entsetzten Schreien der deutschen Fans. Benommen streckt Jack den Kopf in die Höhe und blickt auf die Stutzen des brutalen Brasilianers, der ihn gerade so unsanft gestoppt hatte. Langsam wandern seine Augen die Beine der Bestie hoch. Was sind das für blaue Linien auf seinem Bein, das werden doch keine Krampfadern sein. Jack blinzelt ungläubig gegen die Sonne. Hatte der Brasilianer nicht gerade noch ein gelbes Trikot an? Warum ist es jetzt burgunderrot? „Oh mein Gott, Mutter!“, gurgelt Jack, „Du? Warum?“.
„Du versoffener Waschlappen“, Hildegundes Gesicht wandelt sich zu einer dämonischen Fratze, „wirst es nie zu etwas bringen.“
Laut kreischend saß Jack plötzlich aufrecht in seinem Bett. Schrecklich, einfach nur schrecklich. Verwirrt wischte er sich den Schweiß von der Stirn. So konnte es nicht weitergehen, er musste sein Leben umkrempeln, wollte er nicht bald in der Psychiatrie landen. Die FÜNF TIBETER hatten ihm einen neuen Lebensweg aufgezeigt und auf diesem Pfad wollte er nun wandeln. Längst hatte er die von Hildegunde angekündigten 50 000 Euro vergessen, denn an Geld verschwendete er nur selten Gedanken.
Schlaftrunken taumelte er in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Mechanisch räumte er die Bierflaschen aus und stellte sie zurück in den Kasten. „Beginnen wir mit der Ernährung,“, murmelte er vor sich hin, „der Reinigung des Körpers.“
Heute war sein Tag, heute würde sich alles verändern.


19 - 5.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 05.06.2006 16:51:02 geändert: 05.06.2006 16:52:08

Fest entschlossen begann Jack, seine guten Vorsätze umgehend umzusetzen. Sein neues Gesundheitsprogramm fing mit einer ausgiebigen Dusche an. Er schäumte sich mit Franks Aloevera - Duschgel ein, verteilte den Schaum mit kreisenden Bewegungen über den ganzen Körper und begann mit Kneippgüssen, so wie er das schon öfter bei Frank heimlich beobachtet hatte. Das eiskalte Wasser lief prickelnd an seinem linken Bein entlang, dann führte er die Dusche von unten nach oben das rechte Bein hoch… Sein Gesicht dazu sprach Bände. Mit wie von Schmerz verzogenem Gesicht und aufeinander gepressten Zähnen hoffte er, dass die Prozedur bald vorbei war. Und das sollte er jetzt jeden Morgen machen? Brrrrrr, es schüttelte ihn. Er hatte in Franks Schrank Aloevera – Bodylotion entdeckt und begann unbeholfen, sich damit einzureiben. So etwas war doch nur was für Weiber, dieses Geöle und Geschmiere, widerlich! Jack konnte sich nicht daran erinnern, sich seinen Körper je eingecremt zu haben, auch Sonnencreme war ihm zuwider. In Franks Schrank befand sich eine komplette Aloevera – Pflegeserie. Dabei roch das Zeug noch nicht mal besonders gut. Nach diesem morgendlichen Akt stand Jack lange vor dem Spiegel und betrachtete kritisch, was er da sah. Der Bierbauch war nicht mehr zu übersehen, er hatte auch in der letzten Zeit einige Pfunde zugelegt, denn er gehörte zu der Kategorie Frustfresser, nach dem Motto: Was aufgegessen ist, kann nicht mehr dick machen.


19. 6.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: keinelehrerin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 05.06.2006 19:33:51 geändert: 05.06.2006 19:37:16

Ja, an seiner Figur musste er arbeiten. Wenn das doch nur so einfach wäre, wie der Besuch beim Friseur. Diese Lotion, die stank schon recht fürchterlich. Er fasste den Entschluss, dass echte Männer nicht wie ein Wald oder ein Baum riechen sollten und rubbelte sich das Zeugs wieder ab. Immerhin war seine Haut jetzt gut durchblutet. War doch auch gesund! Er schlüpfte in seine Kleider und bekam den nächsten Schreck. Die Jeans spannte gar arg um den Bauch. Er musste sich anstrengen den Knopf zu schließen und fasste den spontanen Entschluss, dass sein Frühstück heute aus schwarzem Tee mit Nichts bestehen würde. Das Knurren auch der Körpermitte ignorierte er, während er die erlernte Mudra-Übung ausführte. Aber, wie sollte man sich auf seine Atmung konzentrieren, wenn genau dort, wo man hinatmete ein Vulkanausbruch simultan übersetzt wurde? Ein kleiner Toast konnte doch nichts schaden. Frank kaufte sowieso nur die zuckerreduzierte Halbfettmarmelade, die hatte ja so gut wie keine Kalorien. Und dünn auf den Vollkorntoast gekratzt, war sie sowieso eher Dekoration denn Nahrung.So in Gedanken an ein Ligth-Frühstück überstand er dann auch die 10 min Meditation.
Beim Knabbern am Frühstückstisch plante er sein weiteres Vorgehen für diesen Morgen. Als erstes wollte er Gerd oder Heiko fragen, ob sie seinen Ordnungsdienst übernehmen wollten. Dann musste er Frank anhauen, ob dieser ihm seinen Wagen für die Fahrt nach Berlin überlassen würde. Wenn er nicht zu Hause wäre, könnte Frank sein Auto ja auch nicht nutzen. So würde er es ihm erklären, jawoll. Dann musste er seine Iso-Matte, seinen Schlafsack und seinen Bundeswehrrucksack holen. Huch, die waren in seiner Wohnung! Das hieß, er musste mit Marion das lange aufgeschobene Gespräch führen. Das feurige 'Waschlappen' seiner Mutter geisterte noch in seinen Gedanken umher. Heute würde er Nägel mit Köpfen machen, heute würde er Marion erklären, dass er ein echter Mann sei und echte Männer passen nicht auf schreiende Babys auf. "Guten Morgen. Gut geschlafen? Oh, du hast schon Wasser aufgestellt. " gähnte Frank noch verschlafen. Er holte sich eine Tasse aus dem Schrank und füllte sich Tee ein. "Mmmm, mmmm," schnupperte er in der Luft. Dann kam er Jack näher. "Aaa, Körperpflege de luxe. Hast du was vor?" "Nicht wirklich. Nur so dies und das. Und mit Marion reden", fügte er leise hinzu. "Was willst du ihr sagen? Machst du Elternzeit? Wär für euch finanziell ja das beste. Und das neue Elternmodell ist ja gesellschaftlich auch anerkannt." Bevor sich Frank noch in Lobreden über Väter in Pekip-Gruppen auslassen konnte, unterbrach ihn Jack und fragte nach der Telefonnummer von Gerd. Frank kannte ja sein Problem, einen Ersatzaufpasser zu finden. "Gerd erreichst du am ehesten im Krankenhaus. Manchmal glaub ich, er hält die Stille und Einsamkeit in seiner Wohnung nicht aus." "Bin dann weg," verabschiedete sich Jack, schnappte seine Jacke und war auch schon fast die Tür draußen, als Frank ihm nachrief: "Und das Geschirr? Läuft das allein in die Spülmaschine?" Jack entschied sich, nichts gehört zu haben und machte die Wohnungstür von außen zu.
Frank sah böse auf das Gedeck, trug es in die Maschine und murmelte etwas von ".......geht so nicht .....einsehen....... genug gehabt....." vor sich hin.


19-7neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kataz Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 05.06.2006 22:35:51 geändert: 05.06.2006 22:39:17

Als Max die Augen aufschlug, spürte er sofort Marion neben sich liegen. In seinem Magen begannen die Schmetterlinge Purzelbäume zu schlagen und er fühlte sich – ja wie fühlte er sich eigentlich? Er genoss ihre Wärme, ihren Duft, ihre Berührung und obwohl sein linker Arm gar kein Bestandteil seines Körpers mehr zu sein schien, traute Max sich nicht, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen, aus Angst, Marion zu wecken und diesen wunderbaren Moment zu zerstören.
Er ließ den letzen Abend Revue passieren, wie er Marion in sein Schlafzimmer getragen hatte, ihr unbeholfen Schuhe, Hose und Pullover ausgezogen hatte, damit sie bequem schlafen konnte. Als er sich zu ihr ins Bett gelegt hatte, seufzte sie und kuschelte sich an ihn, ohne es zu merken, es hatte ihn trotz des Sekts einige Mühe gekostet, einzuschlafen…
Vorsichtig drehte Max sich auf den Rücken und fing an, Marion zu beobachten. Sie war so wunderschön und ohne nachzudenken strich er ihr zärtlich die Haare aus dem Gesicht. Wenn es ihm nicht schon vorher klar gewesen war, in diesem Moment, als er die schlafende Marion beobachtete, spürte es er es ganz deutlich: er hatte sich in sie verliebt. "Kind hin oder her", dachte er, "wenn sie meine Gefühle erwidert – sie muss sie einfach erwidern – werde ich…",weiter kam er nicht, denn neben ihm schlug Marion ihre Augen auf und…


19 - 8.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 05.06.2006 22:54:00 geändert: 05.06.2006 23:07:49

schenkte ihm ein Lächeln, das mit den Sonnenstrahlen draußen und dem Zwitschern der Vögel durchaus konkurrieren konnte. „Guten Morgen“ flüsterte sie, „Ich habe so gut geschlafen, wie seit langem nicht mehr. Wie spät ist es?“ „Gleich halb acht“ lächelte Max zurück. „Ich werde schnell etwas einkaufen und zum Frühstück wecke ich dich, ja?“ Er beugte sich über sie und küsste zärtlich ihre warmen Lippen. „Hmmm“ murmelte sie zurück und schlief wieder ein.
Der Duft von frischem Tee stieg ihr in die Nase und weckte ihre Lebensgeister. Max hatte ihr das Frühstück ans Bett gebracht, frische Brötchen, Marmelade, Honig, ein gekochtes Ei und frisch gepressten Orangensaft. Das Frühstückstablett zierte eine kleine Vase mit duftenden Maiglöckchen. Marion fühlte sich wie im siebenten Himmel. Wann hatte sie so etwas zuletzt erlebt? Sie konnte sich nicht daran erinnern. Während sie sich dem köstlichen Frühstück hingab, beobachtete Max sie. Er selbst trank nur einen heißen Kaffee, so früh am Morgen bekam er noch nichts herunter. Außerdem war Marions Anblick ein weit besserer Genuss für ihn. Er wusste, dass sie in die Schule musste und auch gehen würde, denn Marion war nicht der Typ, der einfach blau machte, selbst wenn er das unter den gegebenen Umständen gern gesehen hätte. Aber es standen ja vier weitere freie Tage an. Er hoffte, dass sich ein gemeinsames Frühstück im Bett an den kommenden Tagen wiederholen ließe.


<<    < Seite: 2 von 17 >    >>
Gehe zu Seite:
Beitrage nur für Communitymitglieder
Beitrag (nur Mitglieder)
   QUICKLOGIN 
user:  
pass:  
 
 - Account erstellen 
 - Daten vergessen 
 - eMail-Bestätigung 
 - Account aktivieren 

   COMMUNITY 
 • Was bringt´s 
 • ANMELDEN 
 • AGBs 
 
  Intern
4teachers Shop
4teachers Blogs
4teachers News
Schulplaner
  Partner
Das LehrerPanel
Der Lehrerselbstverlag
netzwerk-lernen.de
Die LehrerApp
  Friends
ZUM
Der Lehrerfreund
LehrCare
Lehrerfortbildung
  Social
facebook
twitter
Instagram
  Info
Impressum
Disclaimer
Datenschutz
AGBs