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Forum: ""elitäre" Mitstudenten - oder haben sie doch Recht?"
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| Hm, mein Vater | | von: heidehansi
erstellt: 29.06.2006 22:06:45 |
hatte zwar Abitur - allerdings hab ich den nicht erlebt. (Er sah mich ein einziges Mal als Säugling.)
Und meine Mutter hatte "nur" Volksschule. Aber sie war Schneidermeisterin geworden, was für sie nicht leicht war. Und vor allem trauerte sie dem nach, dass sie als einziges Mädchen der Familie nie die Chance für den Besuch eines Gymnasiums bekommen hatte wie ihre Brüder, die das aber gar nicht so zu würdigen wussten. Drei der vier haben das Gymnasium abgebrochen. Sie hätte, da bin ich mir ziemlich sicher, durchgehalten.
Aber gerade das war es, was es für sie selbstverständlich sein ließ: Wenn sie begabt genug ist - dann darf meine Tochter lernen, was sie will.
Außerdem weiß ich aus Familienerzählungen, dass mein Urgroßvater nicht schreiben und lesen konnte und dass er daraus eines gelernt hatte: wie wichtig Bildung ist. Er ging sogar im Winter vor seinen Kindern den langen Weg zur Schule voraus um ihnen einen Weg durch den tiefen Schnee zu bahnen, nur damit sie nicht daheim bleiben mussten.
Und was die Bildung betrifft: Auch ein Arbeiter ist gebildet. Er kann Dinge, die ich nicht kann. Er hat sicher Einsichten, die ich nie gewinnen kann.
Also: Trau dich ruhig das nächste Mal zu widersprechen! (Ich machs immer dann, wenn auf die Einzelkinder geschimpft wird. ) Oft werden solche Vorurteile ungeprüft weitergegeben, da nützt ein kräftiges "Nein!" oft schon, um Leute zum Nachdenken zu bringen.
Heide
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| Jawollja... | | von: galadriel
erstellt: 30.06.2006 08:19:08 |
ich schließe mich erstmal der Meinung der anderen hier an. Natürlich kann jeder Schüler sehr erfolgreich sein, auch wenn er aus einer "Bildungsschwachen" Familie stammt. Und mal im Ernst, was sagt dieser Begriff eigentlich aus? Wer bestimmt denn, wann man bildungsschwach ist???
Auf der anderen Seite ist die Frage, ob diese Tabelle nicht schlicht und ergreifend eine Generalisierung war, um die wichtigsten Punkte zusammenzufassen. Ich geben selbst zwei Kurse in englischer Fachdidaktik zu dem Thema Spracherwerb und oftmals sind die Theorien und Tabellen viel zu allgemein gefasst, aber das hat einfach den Sinn, dass manche Studis sonst einige Punkte gar nicht in Betracht ziehen. Es liegt also am Lehrer/Dozenten, den Studis klar zu machen, dass es sich um eine Übertreibung handelt.
(Ich wär manchmal froh, wenn meine überhaupt von alleine darauf kommen würden, die Theorien zu hinterfragen )
liebe Grüße von der Gala (die zwar schon Kurse gibt, aber auch noch Studi ist ) |
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