wenn du die Ausdrücke der Mitschüler deinen Kindern erklären sollst.
Wie beschreibt man "Ar...verwi....ter Weihnachtsmann"?
In einem Anflug von bittrem Humor dacht ich, sie gehen wenigstens kreativ mit der deutschen Sprache um.
Aber im Ernst, das ist ein riesengroßes Problem. In der damaligen 5. unserer Tochter hatten die Lehrer ein Experiment gemacht: Die Schüler durften sämtliche Schimpfwörter, die sie kannten, auf ein Wandbild schreiben. Eine Bekannte und ich, die es lasen, wurden rot. Einiges verstanden wir auch nicht. (Sie Anfang 30, Mutter von 2 Kindern, gelernte Einzelhandelskauffrau, ich, Mitte 30, 4fach Mutti, Vwfachang.)
Geahndet werden die Schimpfworte dahingehend, dass wer sie benutzt sich entschuldigen muss. Bei mehrmaligen Nutzen muss er kurzfristig die Klasse verlassen.
"Alter" gehört zum Jargon schon in der 3. Grundschulklasse. u.U. kann man froh sein, wenn nichts schlimmeres kommt. Allerdings zu Hause verbitte ich mir das "Alte" als Schimpfwort. Scherzhaft bezeichne ich mich ab und zu als alt, bevorzugt wenn Alzheimer zu deutlich an den Tag tritt.
Aber es ist wohl ein Ausprobieren, wie die Erwachsenen reagieren, eine Form von Pubertät. Von daher nicht zu streng ahnden, es sei denn, es geht voll unter die Gürtellinie oder wird beleidigend "Hohlkopf", "Trottel".
Da ein körperlich behindertes Mädchen in der Klasse der Tochter mit unterrichtet wird, ist das Wort "Behindert" in allen Facetten tabu, und zwar ohne dass es thematisiert werden musste. Das lässt doch hoffen!