Wenn manche meiner Kolleginnen sagen, sie schreiben ein Diktat, heißt das, dass sie vorne stehen und einen Text diktieren.
Bei mir und anderen Kolleginnen heißt das, dass eines der Diktate im Schuljahr so erfolgt.
Bei einem weiteren Diktat dürfen die Kinder hinterher noch fünf Minuten das Wörterbuch benutzen. (Soll bei dem einen oder anderen Lehrer auch schon vorgekommen sein, dass er die Schreibweise eines Wortes nachschlagen musste!)
Hier trainiere ich die Sensibilität, wo ich Unsicherheiten habe. (Gut, einzelne Kinder entwickeln auch dafür kein Gespür). Und der Umgang mit dem Wörterbuch (Fertigkeiten) wird mit integriert.
Dann habe ich Diktate, bei denen die Kinder direkt vor dem Diktat den Text auf Folie zu lesen bekommen. Erst nach dem Lesen des Textes und dem Ausschalten des Tageslichtprojektors beginne ich mit dem Diktieren.
Eine weitere benotete Form der Klassenarbeit ist das Laufdiktat. Die Kinder prägen sich für kurze Zeit die richtig geschriebenen Wörter ein. Sie können auch gegebenenfalls ncoh einmal überprüfen, ob sie es richtig geschrieben haben.
Und hier hatte ein Mädchen in meiner Klasse, die eine hochgradige Lese-Rechtschreibschwäche hat, eine gute Note erzielt.
Diese Form kann ich leider nur in disziplinierten Klassen durchführen, dann klappt das auch mit 27 Kindern!
Manchmal ist auch der erste Teil des Diktates ein Lückentext, in den geübte Wörter eingetragen werden müssen. Da sehen die Kinder dann, dass es hilft ein Wort mal zu üben. (Ja, manche schreiben es trotz Übens falsch! Aber keine Methode ist für alle gut!)
Und manchmal dürfen die Kinder mir fünf Wörter raussuchen und unterstreichen, bei denen sie unsicher sind.
Oder sie dürfen mir diese fünf Wörter in einer zweiten Variante drunterschreiben. Ist die dann richtig, zählt der Fehler nicht.
Es geht ja darum, die Kinder zu sensibilisieren und zu Strategien (zweite Möglichkeit, Wörterbuch, ...) zu bewegen.
So, jetzt seht ihr, wovon ich spreche, wenn ich Diktat meine!