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Forum: " Rund um WEIHNACHTEN IM SCHUHKARTON"
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| Die Kritik besteht darin, | | von: elgefe
erstellt: 25.10.2006 08:32:09 geändert: 25.10.2006 08:53:39 |
* dass der Verein mit seinem Bibelverständnis, mit seiner Auffassung von Mission und Evangelisation und die daraus resultierenden Konsequenzen ein anders geprägtes Christentum repräsentiert, als es für die katholische Kirche bezeichnend ist. Die enge Verzahnung mit den US-amerikanischen Organisationen verschärft die Unterschiede eher.
* dass mit der Aktion Weihnachten im Schuhkarton keine nachhaltige Hilfe gewährleistet wird. Stattdessen erhalten die Kinder Geschenke aus einem anderen Kulturkreis, was – neben weiteren Problemen wie der Verteilungsgerechtigkeit vor Ort – weder der lokalen Kultur noch der lokalen Wirtschaft weiter hilft. Der Hinweis, dass nachhaltige Hilfe zwar nicht mit diesem, wohl aber mit anderen Projekten des Vereins gewährleistet würde, ändert nichts an der Problematik.
* dass die gut gemeinte Versendung von Päckchen rund um die Welt angesichts der Not und der Bedürfnisse in deutschen Kinderheimen, Frauenhäusern und anderen Hilfseinrichtungen wenig sinnvoll erscheint.
Angesichts dieser Kritikpunkte sollen alle Einrichtungen des Erzbistums München und Freising von einer Teilnahme an der Aktion Weihnachten im Schuhkarton absehen (vgl. Amtsblatt Nov. 2005)! Stattdessen sei auf die die kirchlichen Hilfswerke hingewiesen, wie CARITAS INTERNATIONAL (http://www.caritas-international.de/), MISSIO (http://www.missio-muenchen.de), MISEREOR (http://www.misereor.de/), ADVENIAT (http://www.adveniat.de/), RENOVABIS (http://www.renovabis.de/), AKTION HOFFNUNG (http://www.aktion-hoffnung.de/) oder das PÄPSTLICHE MISSIONSWERK DER KINDER (http://www.sternsinger.org/). Sie alle führen vielfältige Projekte durch, die dazu dienen, Kindern ein menschenwürdiges Leben und eine hoffnungsvolle Perspektive für die Zukunft
www.info.weltanschauungsfragen.de/a-z/Weihnachten_im_Schuhkarton.html
das ist zwar nur die stellungnahme der kath. kirche, aber sie zeigt deutlich die gesamtproblematik elgefe |
| Alles klar, aber | | von: lunalovegood
erstellt: 25.10.2006 14:31:28 geändert: 28.10.2006 18:36:12 |
auch an unserer Schule und an weiteren Schulen unserer Gemeinde haben Klassen an dem Projekt Weihnachten im Schuhkarton (2005) teilgenommen. Ich kann jetzt nur für meine Klasse sprechen und habe festgestellt, dass die grundsätzliche Bereitschaft anderen Menschen in dieser – zugegebenermaßen kleinen Form - zu helfen bei den Schülern zunächst geweckt werden musste, dann aber voller Begeisterung aufgenommen wurde. Initiiert wurde die Aktion auch bei uns von der Freien Evangelischen Gemeinde, die aber nicht nur in diesem Zusammenhang mit unserer landeskirchlich gebundenen evangelischen Kirche kooperierte.
Ich möchte kurz auf einige Kritikpunkte eingehen.
* Ich bin kein Mitglied der freien evangelischen Gemeinde, nehme aber manchmal an Veranstaltungen teil. Ich habe diese Gemeinde als unglaublich offen gerade gegenüber Nichtmitgliedern erlebt. Obwohl alle Mitglieder meiner Familie öfters an für uns interessanten Aktionen, Veranstaltungen wie auch immer teilgenommen haben, wurde NIE der Versuch unternommen uns dahingehend zu beeinflussen ihrer Gemeinde beizutreten. Gerade der Aspekt der FREIWILLIGKEIT im Glauben und der Zugehörigkeit zur Gemeinde (keine Babytaufe) ist den Mitgliedern besonders wichtig.
* Dass die katholische Kirche sich derart von den freien evangelischen Gemeinden distanziert liegt daran, dass die katholische Kirche sich ja sogar immer noch schwer damit tut, die evangelische Kirche als gleichberechtigte Kirche zu akzeptieren. Gerade der Papstbesuch in Deutschland hat gezeigt, dass die evangelische Kirche in Bezug auf damit verbundene Hoffnungen der Ökumene enttäuscht wurde.
Die in den freien evangelischen Gemeinden praktizierte strikte Trennung von Kirche und Staat (die Mitglieder zahlen beispielsweise keine Kirchensteuer, sondern unterstützen ihre Gemeinde finanziell und auch ansonsten auf freiwilliger Basis) und der demokratisch ausgelegten Gemeindeordnung ist der katholischen Kirche sicherlich ein Dorn im Auge, widerspricht es doch ihrer eher hierarchisch organisierten Kirche .
Ich möchte hier in keinster Weise einen Glaubensstreit vom Zaun brechen, sondern nur deutlich machen, vor welchem Hintergrund man die katholische Kritik auch sehen kann. Außerdem ist es mir wichtig festzuhalten, dass diese freien evangelischen Gemeinden keine Sekten sind und keine Sonderlehren verbreiten. Sie grenzen sich nicht von Christen anderer Benennungen ab, sondern pflegen den Kontakt zu anderen Gemeinden aus Landes- und Freikirche, beispielsweise im Rahmen der Evangelischen Allianz.
Inwieweit es nun sinnvoll ist zu Weihnachten oder anlässlich tagespolitischer Umwelt- oder sonstiger Katastrophen an Spenden- und Hilfsaktionen teilzunehmen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich kann nur aus der Erfahrung berichten und festhalten, dass ich die Vor- und Nachbereitungszeit sehr wohl dazu genutzt habe, um mit den Schülern darüber zu sprechen, inwieweit wir dazu beigetragen haben bzw. immer noch beitragen, dass es in einigen Ländern ein derartige Armut gibt. Auch ansonsten werden solche Fragen bzw. Problematiken doch immer wieder im laufenden Schuljahr thematisiert. Nur weil man an so einer Aktion teilnimmt, heißt es doch nicht, dass man sich den Rest des Jahres, um nichts schert und wer will, kann ja außerdem noch der Oma im Altersheim einen Kuchen backen.
Tut mit leid, wenn dieser Beitrag so unendlich lang geraten ist … Luna
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| Ich habe auch | | von: candyman95
erstellt: 28.10.2006 19:39:18 geändert: 28.10.2006 20:22:14 |
mit meiner 4. Klasse Förderschule letztes Jahr teilgenommen. Da ich nur wenig Schüler hatte, sind es 3 Kartons geworden. Meine Schüler waren sehr engagiert. Ich habe dann die Kartons zu einer Familie in meiner Nähe gebracht, die in ihrem Haus eine Sammelstation hatte. Die gebrachten Kartons wurden alle noch einmal kontrolliert, teilweise Sachen ausgetauscht, in andere Kartons, die weniger gut bestückt waren. Das ganze Haus der Familie war von oben bis unten voller Schuhkartons, tausende und die Bearbeitung dieser Kartons wurde,als ich kam, durch die 10-jährige Tochter vorgenommen. Ich hatte ein ganz komisches Gefühl dabei. Es sah alles sehr professionell aus.
Meine Schüler hatten sich ein Kind vorgestellt, das sie beschenken wollten und für dieses Kind eingepackt. Das ihr Paket noch einmal umgepackt und die Sachen auf andere Pakete verteilt werden, hätten bei ihnen sicher die gleichen komischen Gefühle hervorgerufen wie bei mir. Gut, dass sie es nicht gesehen haben. Dieses Jahr mache ich bei der Aktion nicht mit.MfG candyman |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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