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Forum: "Hefteinträge! Mich trifft der Schlag!"
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| . | | von: palim
erstellt: 04.11.2006 15:43:50 |
Ganz schön hart!
Ich weiß noch genau, dass ich als Kind schier verzweifelt bin, wenn wir Abschreibübungen machen mussten. Ich hatte eine vernünftige RS und Handschrift, konnte auch selbst denken und Texte verfassen ... hin und wieder mussten wir bei unserem betagten Rektor Schönschreib- und Rechtschreibübungen meistern.
Weil ich es sehr genau nahm und er ja gesagt hatte, es dürfe nicht 1 Fehler im Text sein und nicht gekillert werden, habe ich Nachmittage damit verbracht, denn - verhext wie es ja ist - hatte ich grundsätzlich am Ende des Textes dann irgendwann doch einen Fehler - dann hieß das für mich: Alles noch einmal von vorne.
Ich habe wirklich gelitten und mir geschworen, dass man das sicher auch anders handhaben kann.
Auch bei mir gibt es die Regel, dass ein Text noch einmal geschrieben wird, wenn zu viele Fehler drin sind - je nach Klasse/Kind liegt die Grenze in etwa bei 4 Fehlern.
Meine Überlegung ist auch: Wenn man selbst Texte verfasst - per Hand oder mit dem PC: Wie oft vertippt man sich dabei? Wie schnell hat man sich doch einmal verschrieben oder sich ein Wort, eine Wendung, einen Satz - bei eigenen Texten - anders überlegt?
Wie viele Kinder einer Klasse können wirklich fließend Lesen, Wörter oder Sätze überblicken. Vielen gelingt es nicht einmal in Druckschrift - wie dann in Schreibschrift?
Wo wird heute wirklich noch texteweise von Hand etwas geschrieben und verfasst?
Ich finde es auch wichtig, auf die richtigen Schreibweisen zu achten - vor allem, wenn Kinder bei Texten schlichtweg nachlässig sind.
Andererseits denke ich aber auch, dass man bei bestimmten Kinder nachsichtig sein muss und dass sie andere Hilfen brauchen als Abschreibübungen. Ein sinnvoller Aufbau der allgemeinen Lese- und Rechtschreibfähigkeit wäre bei etlichen angebrachter.
Palim |
| Also: | | von: ishaa
erstellt: 17.11.2006 20:36:09 |
Zum genauen Vorgehen, wenn du möchtest, dass deine Schüler die Punkte selbst zusammenstellen.
- Brainstorming, jeder schreibt auf, was er/sie für wichtig hält.
- Vierergruppen: Beratung, Gruppe erhält drei (!) Karten, wenn möglich farbig (jede Gruppe andere), Gruppe entscheidet sich für die drei Punkte, die sie für die wichtigsten hält.
- einer aus der Gruppe (auslosen) geht nach vorne, heftet die drei Punkte an die Tafel und erklärt, warum sie wichtig sind.
- meistens lassen sich Karten dann schon schön gemeinsam mit den Schülern sortieren, es wird auch meist deutlich, dass viele Punkte gleich sind
- evtl. Ergänzung durch dich
- Erstellung eines Plakats für den Klassenraum
Wenn du viel Zeit hast, kannst du auch die Gruppen jeweils ein Plakat erstellen lassen.
Unsere Schüler hatten so wirklich viel eher das Gefühl, dass das von ihnen kommt und nicht, dass wir es ihnen aufs Auge drücken.
Noch ein Tipp: Gib mal in die Suchfunktion "Hefteinträge", Suche in Materialien ein. Da kommt als erstes ein wunderschönes Material von indidi, mit Übungsaufgaben. Es gab hier auch noch was Schönes, aber das habe ich noch nicht wiedergefunden. Melde mich, wenn ich's wieder habe.
LG
ishaa |
| Im ersten Schuljahr | | von: molazim
erstellt: 07.03.2008 14:43:14 |
habe ich Hausaufgaben zumindest zu Beginn in der Regel nur mündlich erläutert. In schriftlicher Form standen sie meist unter ABs, mehr als Hilfe für Eltern gedacht, teilweise auch gleich für mehrere Tage konzentriert.
Dafür habe ich im ersten Schritt in spielerischer Form viel Zeit damit verbracht, Konzentrations- und Wahrnehmungsübungen wie z.B. KIM-Spiele u.ä. zu machen, und habe systematisch das Abschreiben von der Tafel trainiert. Hilfreich kann dabei
- das Abschreiben mit, je nach Anforderungsgrad, immer größeren Teilen der Abdeckung der Wörter oder Texte während des eigentlichen Schreibvorgangs sein,
- oder das Fehlersuchen in Lehrertexten (macht den Kindern riesigen Spaß!),
- oder jede Art von Lauf- (wegen größerer Ruhe, besser Schleich-) Diktaten, wo der Diktattext an der einen Seite der Klasse befestigt ist, das Heft sich auf der anderen befindet . . .
Und wenn es dann endlich zum Abschreiben (z.B. der HA) kommt, habe ich bei der Heftführung von der ersten Klasse penibel darauf geachtet, dass
- Jede Seite OBEN begonnen wurde,
- dass 2 Leerzeilen eingefügt wurden, wenn eine neue Aufgabe begann (einzige Ausnahme bei Beginn einer neuen Seite)
- dass, sobald die Kinder Daten kannten, beim ersten Hefteintrag am Tag, das DATUM eingefügt wurde,
- dass, sobald mit einem Lehrwerk gearbeitet wurde, ggf. Seite und Nr. zu jeder Aufgabe dazu geschrieben wurde,
- dass Heftseiten gefüllt wurden und keine Seiten überschlagen wurden . . .
Diese bereits im ersten Schuljahr eingeführten Regeln trugen mir anfangs einen etwas merkwürdigen Ruf bei den KollegInnen ein, die das häufig etwas lockerer sahen, vor allem, weil ich sie auch ziemlich rigide einhielt. Der Erfolg war allerdings, dass Kinder aus meinen Klassen nur selten Probleme mit der Heftführung hatten, immer den Überblick über ihre Arbeiten behielten und selbst skeptische Eltern freundeten sich schnell damit an.
Vielleicht auch, weil die Kinder im Ausgleich dazu sowohl in der ersten wie auch der zweiten Klasse mit dem Bleistift arbeiten durften, und ich den Füller wirklich erst verwendet habe, wenn sie motorisch auch wirklich so weit waren. Wer weiß? |
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