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Forum: "Druck- oder Schreibschrift?"
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| Ich erlebe das Gegenteil! | | von: clausine
erstellt: 21.01.2007 11:27:31 |
Die Schreibschrift erscheint vielen Kindern im 4.Schuljahr als "kindisch", so dass ich oft die Frage höre, ob man nicht in Druckschrift schreiben könne. Ich habe damit kein Problem und ich denke auch: Lesbarkeit plus Schreibtempo sind entscheidend. Mein 15jähriger Sohn wurde in der GS gezwungen, VA zu schreiben (Linkshänder mit irrer Schmiererei), und heute kriegen seine Lehrer am Gym die Krise, zu Recht, weil seine Schrift eine einzige Katastrophe ist.
Also, ich bringe den Kindern im 2. Schuljahr die VA bei, die ist Konferenzbeschluss-gebunden. Das finden die Schüler erst schick. Später dürfen sie sich selbst aussuchen, wie sie schreiben, Voraussetzung s.o. Ich mache dann nur noch auf die Lesbarkeit aufmerksam!
Ich selber schreibe auch eine Mischung aus Druckschrift und einzelnen Schreibschrift-Verbindungen.(Z.B. en, ur, ch, chl)
Interessant, da mal genauer hin zu gucken!
Clausine |
| . | | von: palim
erstellt: 21.01.2007 16:11:54 |
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man bei den VA-Schreibern, bei denen ihr immer von der schlechten Schrift sprecht, genauer hinsehen sollte und nicht generell der Schriftart zuschreiben kann, dass die Schriften nicht leserlich sind.
Wenn ich mir meine Erstklässler in diesem Durchgang ansehe, muss ich entsetzt feststellen, dass über 1/3 keine ausreichende Motorik ausgebildet haben. Es liegt bei einzelnen Kindern an unterschiedlichen Dingen, u.a. auch an einzelnen Erzieherinnen.
Natürlich bemühe ich mich, diesen Kindern die Motorik zu schulen und eine lesbare Schrift beizubringen. Und ich bin da auch recht hartnäckig. Einige Kinder werden eine Ergo- oder Physiotherapie beginnen. Trotzdem ist mir klar, dass einige von ihnen das Ziel "schöne Handschrift" nicht erreichen werden. Und das liegt nicht an der Schrift.
Die Gründe für oder gegen die VA wurden ja in anderen Foren schon mehrfach dargestellt.
Neueste Bestrebungen des Grundschulverbandes gehen dahin, dass man den Schülern die Druckschrift beibringt, und sie selbst dann eine verbundene Schreibschrift daraus entwickeln sollen. Erste Ansätze dazu werden ausprobiert. Offensichtlich findet in den 5. Klassen ohnehin etwas ähnliches statt.
Interessant finde ich die Beobachtung von mehreren 4tlern, dass nahezu alle Kinder bis 14 ihre Schrift verändern.
Was für Kinder sind es denn, die bei der erlernten Schreibschrift bleiben?
Palim |
| Ich war auch später als mit 14 Jahren dran, | | von: clausine
erstellt: 21.01.2007 16:21:34 |
wenn es um das Abstandnehmen von der Schreibschrift geht! Wenn ich heute in meine Jugendbücher schaue, die ich noch horte, sehe ich meinen Namen in (kindlicher) Schreibschrift eingetragen! Ich weiß nicht, wann ich angefangen habe zu "experimentieren", ich weiß nur noch, dass es als schick galt, mal nach rechts gebeugt oder ganz steil gerade oder verschnörkelt zu schreiben.
Noch was fällt mir ein: Denkt mal an Entschuldigungsschreiben der Eltern! Bei mir kommen ganz viele Briefe in Schreibschrift an. Und meine eigene Mutter, die 70 wird, schreibt nach wie vor in Schreibschrift.
So, Hobbypsychologen, ran an die Sache! |
| was, wenn... | | von: saira
erstellt: 21.01.2007 16:32:28 |
... die Druckschrift nun mal deren Schrift ist? Ich finde auch nicht, dass es etwas bringen würde, die Kinder zu einer einheitlichen Schreibschrift zwingen zu wollen.
Das Argument mit dem "später im Beruf brauchen sie das", finde ich, zählt nicht. Kein Mensch schaut auf die Handschrift (außer man gerät an eine Firma, die einen Graphologen beschäftigt), und ich glaube nicht, dass eine Druckschrift nur negative "Seiten" hat, also Rückschlüsse auf nur negative Charaktereigenschaften zulässt.
Mir ist eine personalisierte Druckschrift, die man lesen kann, viel lieber als eine krakelige Schreibschrift.
Und zur letzten Frage (auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt zu weit aus dem Fenster lehne), welche Kinder die Schreibschrift beibehalten (bis ins Erwachsenenalter): Ich stelle fest: Meine Kommilitonen, die in der Schreibschrift schreiben (und das auch oft nicht leserlich), sind zurückhaltende, ruhige, sehr konservative Menschen und Studenten mit Hang zur Arroganz (wenn sie denn dann mal aus sich rauskommen). Sie denken unkreativ und linear.
Aber vielleicht ist das ja nur meine Erfahrung, bin mal gespannt, ob da jemand noch was anderes schreibt.
LG Saira |
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