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Forum: "Einsatz alternativer Unterrichtsmethoden"

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klarneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 30.01.2007 15:31:56

natürlich sind lehrer bei themen wie diesem besonders empfindlich.
andere meinungen werden ziemlich oft als vorwurf empfunden.

vielleicht geht es so:
in schulen gibt es
aktivität die vom lehrer/der lehrerin ausgeht
oder
aktivität der lernenden, die von ihnen selber ausgeht.

in der ausbildung sollen lehrer lernen, wie sie aktivität der lernenden veranlassen, anschubsen, in eine vorgesehene richtung lenken, wie sie zu viel aktivität abbremsen ("das ist noch nicht dran") und wie sie die lenkung ständig unter kontrolle haben.
bei dem verfahren gibt es je nach gutwilligkeit der lernenden und unterhaltsamkeit der lehrenden immer wieder störungen, unterbrechungen der abläufe. dagegen entwickeln lehrende ihre maßnahmen.



.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 30.01.2007 15:48:19 geändert: 30.01.2007 15:49:04

Ich habe in meiner Ausbildung gelernt, auf die Schüler zu schauen,
was sie können und was sie lernen können,
auch was im Lehrplan steht und dass es viele Möglichkeiten gibt, es Schüler näher zu bringen.

Außerdem habe ich gelernt, dass es verschiedenste Methoden mit mehr oder weniger Aktivitäten im Unterricht gibt.

Mir wurde eingeschärft im Referendariat, dass man aus den Möglichkeiten, die man vor Ort hat, möglichst viel machen soll.
Ich habe lesen und bewerten gelernt und kann mich über Bücher, Internet, Gespräche etc. fortbilden.

In Besuchen habe ich früh die Erfahrung gemacht, dass es nichts bringt, sich für jemanden in seinem Unterrichtsverhalten zu verbiegen. Wichtig ist, dass man hinter dem, was man tut, auch steht.

Wäre es so, dass Kinder mit entsprechender Vielfalt an MAterial alleine lernen können, hätte man die Schulen sicher schon schließen oder in Materiallager umfunktionieren können.

Lernende zu begleiten, vielleicht auch anzuleiten, ihnen etwas zu zeigen, sie auf etwas aufmerksam zu machen, mit ihnen die Welt zu entdecken, sie zu ermuntern, sie auch mal an die Hand zu nehmen,...
Schule ist und bleibt vielfältig - hoffentlich.
Schwarz-weiß trifft selten zu.
Der Seminarleiter, der vor 2 Wochen in unserer Schule der Anwärterin einen Besuch abgestattet hat (Sachunterricht), erzählte fasziniert vom Lesen durch Schreiben, von Versuchen zum Thema Feuer, die seine Schüler gemacht hatten und bei denen er selbst viel gelernt hätte.
Zum Glück hatte dieser Seminarleiter auch ein Auge für die Gegebenheiten in der Klasse, die ansonsten überwiegend Frontalunterricht kennt.

Palim


die gegebenheiten?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 30.01.2007 15:55:41 geändert: 30.01.2007 16:00:48

dieser seminarleiter gefällt mir. ich hoffe, es gibt viele die so denken, arbeiten, beobachten.

Wäre es so, dass Kinder mit entsprechender Vielfalt an MAterial alleine lernen können, hätte man die Schulen sicher schon schließen oder in Materiallager umfunktionieren können.

bei mir ist keine rede von "alleine". vielmehr von miteinander und voneinander und von begleitung.
wenn schulen eher materiallager wären mit vielen türen nach draußen, wo so viel zu finden ist
und nicht so oft vortrags- oder veranstaltungsraum, dann gäbe es sicher viel weniger beschwernisse im schulalltag, keine erschöpften lehrer, keine gedemütigten kinder, keine enttäuschten oder empörten eltern...



ergänze ich malneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 31.01.2007 09:50:51

Kinder können mit entsprechender Vielfalt an Material tatsächlich von selber lernen.

mit Material sind nicht Aufgabensammlungen gemeint


Es gibt viele Kollegen und Schulen,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: silberfleck Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 31.01.2007 17:24:22

die andere Wege des Unterrichtens suchen, ausprobieren und anwenden. Wir haben z. B. "Klippert Fortbildungen" besucht und das "EVA-Prinzip" nicht "flächendeckend", aber eingeführt. Lehren und Lernen ist aber nicht alleine ein Frage der Methodik! Deshalb hat auch ein in Maßen eingesetzter gut vorbereiteter "Frontalunterricht" Sinn und Zweck.
Außerdem nützt das Wissen allein über Kugellager, fish-bowl, Gruppenpuzzle, Portfolio etc. wenig, ich muss auch wissen wann, wie und mit wem ich es umsetzen kann!


der schulforscherneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 31.01.2007 17:40:57

prof. peter struck ist entschieden der meinung, frontalunterricht gehöre in die mottenkiste.

und prof. manfred spitzer, der hirnforscher, bestätigte mir einmal, dass gleichzeitige belehrung also frontalunterricht fürs lernen eher hinderlich sein kann.
kinder lernen nicht gleichzeitig.


Bin zwar noch keine fertige Lehrerin,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: doreen13 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 01.02.2007 09:51:49

aber ich habe in meinen Praktika festgestellt, dass ein Lehrer/Praktikant beim Ausprobieren alternativer Unterrichtsmethoden echt Schwierigkeiten kriegen kann, wenn die Schüler sowas noch nicht gemacht haben! Dabei hat es sich bei meiner Methode lediglich um eine Freie Arbeit in Stationsform gehandelt!

Ich musste unheimlich viel Zeit darauf verwenden die Schüler mit dieser Methode vertraut zu machen und dann bleibt natürlich weniger Zeit für den Unterrichtsinhalt. Ich kann mir gut vorstellen, dass das ein wichtiger Grund dafür ist, dass sich viele Lehrer vor Alternativmethoden scheuen.

Toll und vermutlich als Idealsituation anzusehen ist es, wenn eine Klasse von Beginn ihrer Schulzeit an solche Methoden herangeführt wird und keine Angst vor neuer Unterrichtsgestaltung haben. Bei mir handelte es sich um eine dritte Klasse und da war es schon fast zu spät um damit anzufangen...


Ausprobieren alternativer Unterrichtsmethodenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 01.02.2007 10:34:33

@doreen13
stimmt, man braucht einen langen atem und muss wirklich überzeugt davon sein, dass kinder selbstständig lernen wenn man sie nur lässt.
meistens sind lehrer nicht geduldig genug, darauf zu warten.
wer traut sich schon ans nicht erklären, nicht anweisen, nicht kontrollieren.


@doreenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ysnp Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 01.02.2007 14:47:35

Die Schwierigkeiten liegen darin begündet, dass eine Klasse, die wie in deinem Beispiel Stationenarbeit nicht kennt, die ungewohnte Freiheit erst einmal ausnutzen. Das ist ganz normal. Zu spät ist es nicht, im 3. Schuljahr mit alternativen Unterrichtsformen anzufangen. Man muss auch da am Anfang auf die Einhaltung klarer Regeln achten und mit kleineren Dingen anfangen, dann funktioniert es mit der Zeit.



stimmtneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 01.02.2007 16:51:31

zu spät ist es nicht.
es dauert nur länger.

und sowas wie die ungewohnte Freiheit erst einmal ausnutzen
würde ich nennen
die ungewohnte Freiheit erst einmal testen
sie könnte ja wieder entzogen werden oder nicht echt sein.


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