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Forum: "Burn-Out"
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| Was tun als Selbstschutz? | | von: rooster
erstellt: 06.01.2004 09:46:13 |
Um dieses Forum schleiche ich schon fast herum ...
Wie ihr schon gesagt habt, kommt wahrscheinlich jede/r in unserem Arbeitsbereich in die kritische Zone. Wie schütze ich mich davor?
Im Team arbeiten: Wann immer es geht, nicht einsame Beschlüsse fassen, Unterricht allein über Jahre planen ... Immer versuche ich jemand zu finden, der parallel unterrichtet (das Internet hat vieles erleichtert, man muss sich nicht ganz so häufig treffen), ähnliche Arbeitsbereiche beackert (Moderieren und Fortbildungen zu zweit). Gerne arbeite ich mit Neulingen oder sehr jungen KollegInnen zusammen, das relativiert die eigene Einstellung ...
Geordnete/verordnete Freizeit: Feste Gewohnheiten schützen davor, die Umwelt zu vergessen: Regelmäßige Verabredungen, Kino, Doppelkopf spielen, an einem Tag der Woche gaaaaar nicht arbeiten.
Regelmäßiger Umgang mit Menschen außerhalb meines Arbeitsbereichs ist interessant und verhindert Betriebsbkindheit.
Gesund leben: Ernährung und Bewegung haben großen Einfluss auf mein Wohlbefinden, seit 20 Jahren rauche ich nicht mehr ...
Beziehungen zu lieben Menschen pflegen, sie machen mich aufmerksam, wenn ich's mal wieder übertreibe mit der Arbeit, sie fangen mich auf, wenn's nötig ist, sie kümmern sich um mich ...wenn ich mit ihnen regelmäßig zu tun habe.
Und trotzdem: Mich hatte es im Frühjahr auch erwischt: Mein Herz wollte nicht mehr so richtig für mich arbeiten. Ich hatte wahrscheinlich mehrere der obigen Regeln nicht beachtet. Jetzt bin ich wieder gesund und zuversichtlich und fest entschlossen, auf mich aufzupassen.
Seit 27 Jahren bin ich in der Schule und habe noch viele vor mir .... ich werde sicherlich auch lernen müssen, weniger von mir zu verlangen, denn älter werdend wird man auch weniger belastbar ...wie ich das managen soll, weiß ich noch nicht ...
Aber ich bin zuversichtlich, denn als bester Schutz für mich hat sich erwiesen: Ich liebe mein Leben - auch außerhalb der Arbeit! Deswegen ist der beste Selbstschutz: TUN, WAS SPASS MACHT! |
| Dieses Forum ... | | von: bika
erstellt: 06.01.2004 16:31:07 |
... ist sehr interessant, nun habe ich jedoch eine Frage (die vielleicht naiv klingt, aber dennoch): Woran genau erkennt man, dass man am Burnout leidet? Gibt es so etwas wie allgemeingültige Anzeichen, oder zeigt sich das Ausgebranntsein bei jedem anders? Vor allem, ab wann spricht man vom Burnout? Ich kenne das Gefühl, psychisch und physisch total erschöpft zu sein von der Endphase des Refs, doch nach kurzer Erholung ging es mir wieder super (wie Rooster schon sagte: Nichts (!) für die Schule tun, viel Bewegung, mit lieben Menschen treffen ...). Fühlt sich Burnout so ähnlich an???
Mich interessiert das sehr, denn wenn man sich in Kollegenkreisen umhört, geistert der Begriff Burnout immer umher - fast klingt es so, als wäre das unausweichlich, wenn man nur lange genug im Lehrerberuf tätig ist (Da kann ich nicht mitreden, da ich noch gaaanz am Anfang stehe).
Viele Grüße, bika |
| Was ich so schlimm finde | | von: poni
erstellt: 08.01.2004 09:11:01 |
ist die Beobachtung an mir selber, dass ich zwischen sehr positiven, kämpferischen, fast workoholic-Phasen und völlig mutlosen Phasen mit Symptomen wie Übelkeit und permanenter Müdigkeit schwanke und ich nicht weiß, wovon das jeweils abhängt. Ich weiß zwar, dass ich aus jedem schwarzen Loch wieder rauskomme und mich dann wundere, wieso ich so lustlos sein konnte, aber wenn in so einer dunklen Phase ein Unterichtsbesuch ansteht, dann wird mir beim bloßen Gedanken daran schon schlecht. Und die Vergleichstests in der jetzigen unüberlegten Form, die mir alles, wofür ich mich einsetze, wieder kaputt machen, geben mir momentan den Rest.
Erlebt hier auch der ein oder die andere solche gefühlsmäßigen Achterbahnfahrten? |
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