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Forum: "ADS-Kind, depressiv durch Medikamente ?"
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| DAnke nochmals | | von: clausine
erstellt: 17.03.2007 18:05:39 |
für alle Links und Hinweise. An den Beipackzettel habe ich gar nicht (mehr) gedacht, den hatte mir eine Mutter mal vor ein paar Jahren mitgegeben, der dümpelt im Schrank vor sich hin....
Ich denke auch, dass Schule sich ändern muss, natürlich. Aber auch der Druck in der Gesellschaft muss abnehmen, ich erinnere mich an furchtbare Szenen und Schweißausbrüche, die ich mit meinem "Hypi" schon früh hatte. Er hat mit 2 Monaten jeden Tag, und das mehrere Wochen lang, 6 Stunden am Tag geschrien. Ich musste trotzdem mal raus, mir fiel die Decke auf den Kopf. Es haben ganz viele Leute sehr ungehalten reagiert ("STellen Sie doch Ihr Kind mal ruhig.." war noch die netteste Reaktion). Damals, so als frisch gebackene Mutter, hatte ich noch nicht den richtigen Gegenspruch parat, man stelle sich die 6 Schreistunden auch mal vor. Dazu kamen die schlaflosen Nächte, das Kind schlief höchstens mal 3 Stunden am Stück und war morgens um 5.30 Uhr schon wieder topfit. Das nur so zum Thema ADS.....
Zu meinem Schüler: ich versuche seine Verhaltensweisen in den Unterricht einzubauen, d.h. z.B., dass er seine Geräusche als "Begleitung" zum Begrüßungslied machen darf oder dass er alle Botengänge erledigen darf, überhaupt versuche ich immer, Bewegung in den Unterricht zu bringen. Außerdem versuche ich jedem Schüler positive Rückmeldung zu geben, ganz besonders auch bei diesem ADS-Kind. Aber manchmal, gebe ich zu, so in der 6. Stunde, ist auch meine Geduld am Ende. Andere Kollegen muss ich "mit ins Boot holen", oft kommt dann sofort die Reaktion "dieses Kind hat hier an der GS nichts zu suchen, der gehört in die Förderschule"....ein ständiger Kampf. Glücklicherweise habe ich die Klasse so weit, dass sie nicht mehr auf "negatives" Verhalten reagieren, auch das war ein hartes Stück Arbeit. Es geht!
Ich hoffe, es staubt noch nicht.... |
| Hallo | | von: rondra1
erstellt: 05.05.2007 11:36:59 |
Depressionen sind ein Teil der ADS Morbiditäten. Bei der ADS Diagnostik spielen Depressionen eine große Rolle.
Die Medikamente lindern die Depressionen die häufig zusammen mit der ADS auftreten. Durch eine Neueinstellung der Medikamente kann das gleichgewicht aus den Bahnen geraten sein. Vorallem wenn es im privaten Bereich auch noch probleme gibt. Die Neueinstellung werfen die ADSler häufig erstmal aus der Bahn. Denn sie haben sich ja eine etwas längere Zeit nicht mehr im Griff und die Emotionen spielen verrückt. Wenn dann die Wirkung wieder einsetzt sieht man erst einmal wieder klar und einem wird bewusst, wie unstabil man selbst ist. Eine Medikamentenumstellung ist eine sehr harte Phase. Da kann ich den Jungen gut verstehen. Gerade im stationären Bereich, wo man jeden Tag zu hören bekommt, wie anders man doch ist und welche psychischen Schäden man hat, welche Therapien man alles durchstehen muß... - wir einem die Situation richtig bewusst. Denn auf der Station gibt es als Alltag und als Thema nur die Störung.
Gib ihm etwas Zeit, wieder ein "normaler" Schuljunge zu sein. Im Alltag wird er sich wieder fangen. Wenn die Depressionen zu stark währen oder ungewöhnlich wäre er nicht aus der Klinik entlassen worden.
Wenn die Depressionen von den Medikamenten ausgelöst werden, bedeutet es, dass er nicht richtig eingestellt ist. Aber auch dann wäre der Aufenthalt in der Klink verlängert worden.
Ich würde ihn erstmal eine Zeitlang beobachten und erst wenn es sich über Wochen nicht bessert, oder sogar verschlimmert, etwas unternehmen.
Ich finde es aber sehr gut, dass du dir solche Gedanken um den Jungen machst. Was mir früher sehr geholfen hat ist, wenn jemand dann einfach zwischendurch, unauffällig mal die Hand auf die Schulter gelegt hat oder ähnliches. Einfach um mal zu spühren, ich bin nicht allein und ich werde bemerkt ( bei ADS besonders wichtig: ich werde bemerkt ohne das ich laut bin).
Lieben Gruß und viel Kraft
Rondra1
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