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Forum: "Studie belegt: Nachhilfeunterricht hilft"
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 | @ foelainnadine |  | von: heidehansi
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erstellt: 11.04.2007 10:03:48 |
Und es gibt viel zu wenige Förderlehrer.
Wenn ich an die Schule denke, an der ich unterrichtet hab: Ein Förderlehrer für 20 Klassen oder mehr.
Und sinnvoll ist sein/ihr Einsatz ja nur, wenn er/sie wirklich mehrere Stunden pro Klasse und Woche hat.
Ich habe, seit es sie gibt, mit FörderlehrerInnen zusammengearbeitet und es war zum Vorteil aller.
Aber, wenn es nicht mehr gibt - und ich hab den Eindruck, das ist gewollt, dass es nicht mehr gibt -, dann ist das wieder so ne "Augenauswischerei", so ein "Feigenblatt". Denn es sitzen ja in jeder Klasse Kinder, die das bräuchten, aber nur wenige Klassen können zum Zug kommen. |
 | mein "ferienthema"... |  | von: super-miri

erstellt: 11.04.2007 11:49:13 |
ich habe diesen thread mit großem interesse gelesen, da ich mich selbst gerade intensiv mit dem thema auseinandersetze. an "meiner" schule führe ich z.z. einen englischförderkurs (oberstufe, berufskolleg) durch, da es in einer unserer lerngruppen eine sehr große anzahl an schülern gibt, die in diesem fach probleme haben. außerschulische nachhilfe können sich viele nicht leisten. der kurs ist freiwillig in einer zusätzlichen unterrichtsstunde.
in diesem kurs gibt es deutliche unterschiede zum "normalen" unterricht, aber auch zu individueller, privater nachhilfe. wo private nachhilfe ganz individuell da greift wo der schüler probleme hat, kann ich in diesem kurs eigentlich "nur" versuchen, den schülern verschiedene lerntechniken/-strategien an die hand zu geben, mit denen sie ihre individuellen schwächen in den griff bekommen können. ein weiteres zentrales ziel ist der abbau von hemmungen, sich in der zielsprache auszudrücken (weg von dem "die anderen können das eh besser, dann sag ich gar nichts mehr"...)diese hemmungen abzubauen ist in dem kurs schon leichter als im klassenverband, bei 8(!) schülern, die jetzt regelmässig teilnehmen, bleibt der einzelne aber auch schon wieder auf der strecke... andererseits scheint es den schülern gut zu tun, dass sie nicht alleine sind mit ihren schwierigkeiten. sie beschliessen mittlerweile kleine "geheimaufträge" ( alle versuchen, sich in der nächsten englischstunde 2 mal zu melden). so fühlen sie sich mittlerweile, wie eine kleine gemeinschaft, bei der nicht jeder dabei sein darf. ich habe jetzt das problem, dass auch andere schüler, die einen förderkurs gar nicht nötig haben, mitmachen wollen. dürfen sie aber nicht |
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erstellt: 11.04.2007 15:15:01 |
brauchen Kinder Nachhilfe?
Beobachtungen aus meiner Sicht:
1. Klar auf der Hand liegend: Weil sie z.B. die Schulform wechseln. Ein Förderschüler, der in Klasse 7 an die HS wechselte, war in Englisch einfach so weit zurück. Ein Kind aus dem Bekanntenkreis hat nach der 6 von der HS aufs Gymnasium gewechselt, auch gerade in Englisch ein Riesenproblem.
2. Weil sie schlechte Lehrer haben. Ich gebe ein wenig Nachhilfe, nur im Bekanntenkreis und nur im Tauschverfahren (Hab' ich hier früher schon mal beschrieben, früher gegen Babysitten, heute Rasenmähen, renovieren, putzen...). Und da ziehts mir manchmal die Schuhe aus. 10. Klasse Gymnasium: Was können wir für die Arbeit üben? Alles, die gesamte Grammatik und alle Vokabeln ab Klasse 5. Ein Unterricht, der nur daraus besteht, Texte zu übersetzen, aber in den Arbeiten muss man dann freie Texte schreiben. Nix mit Formulierungen üben, typische Fehler sammeln, eigene Texte besprechen und überarbeiten.
3. Weil Eltern und/oder Schüler zu bequem sind, sich selber hinzusetzen und was zu tun. Die Eltern, denen man schon mehrfach Tipps und Material an die Hand gegeben hat und die dann auf dem Elternsprechtag sagen"Ich habe ihn/sie jetzt doch noch mal bei der Schülerhilfe angemeldet." Freigekauft. Passt zum Schüler, der im Unterricht nicht aufpasst und seine Sachen hinschlurrt und meint "Ich mach'das sowieso heute Nachmittag noch mal mit der Nachhilfe". Oder der immer donnerstags wild darauf ist, seine Hausaufgaben vorzulesen, weil er mittwochs zur Nachhilfe geht und dann auf Nachfrage die Hälfte der Wörter aus "seinem" Text nicht kennt. Oder der meint, wenn er vor der Arbeit eine Stunde zur Nachhilfe geht, hat er "geübt", egal was da läuft. |
 | Nachhilfe hilft? |  | von: silberfleck

erstellt: 11.04.2007 18:37:28 |
Einige Eltern in der Klasse meines Sohnes bezweifeln dies, denn dieses jahr gibt es in der Klasse sehr viele Schüler, die in Mathe oder Englisch schlechte Noten haben. Darunter sind einige, die schon jahrelang Nachhilfe haben und sich in der Schule auf eine drei hochgearbeitet hatten.
Ansonsten kann ich nur zustimmen, je mehr wir als Lehrer individualisieren, desto höher der Erfolg für die Schüler. Leider haben wir immer noch viele Klassen, die einfach zu groß sind. Aber auch kleine Klassen (in meiner Klasse sind 17 Schüler) sind nicht immer einfach zu fördern, da der Förderbedarf zu spät erkannt wird, die Schüler mehr als ein Problemfach haben, total frustriert sind oder überfordert sind.
In der GS gibt es in RLP Förderlehrer, die in die Schulen kommen. Ich bezweifle aber, dass wirklich alle Kinder gefördert werden, die es nötig hätten.
An der RGS, an der ich unterrichte, gibt es Förderunterricht in Mathe und Deutsch (ich glaub auch in Englisch). Leider fällt er bei Lehrerengpässen schon mal aus.
Da wir jetzt auch noch integrieren (Schwerpunktschule) wird Förderung noch wichtiger und immer mehr von jedem Lehrer gefordert. Das erfordert ein weiteres Umdenken in der Vorbereitung.
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