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Forum: "Ökumenestrafe?"
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| also ehrlich!!! | | von: rhauda
erstellt: 20.05.2007 16:52:33 geändert: 20.05.2007 16:57:13 |
Es geht darum, dass Kirchenangestelle von der Kirche zur Verfügung gestellt werden für ganz exakt beschriebene Tätigkeiten. Das ist doch wie ein Vertrag.
Wenn Angestellte jeglicher Institution oder Firma angehalten werden, vertragswidrig Arbeiten zu erledigen, das ist dach Vertragsbruch sowohl vom Auftraggeber als auch von der entsprechenden Arbeitskraft.
Die Lehrkraft wurde von der Kirche eingestellt, um Religionsunterricht zu erteilen, damit der RU gemäß Vetrag Kirche/Land gewährleistet ist. Über Jahre hinaus hat die Lehrkraft diesen Auftrag nicht erfüllt.
Da gibt es doch bezüglich der Rechtmäßigkeit überhaupt nichts zu diskutieren.
Ob eine fristlose Kündigung nun wirklich nie einzig mögliche Konsequenz ist, steht auf einem anderen Blatt.
Bezüglich konfessionübergreifender Unterricht:
Es gibt dort nun mal gültige Verträge, die den konfessionsgebundenen Unterricht sicherstellen sollen. (Teilweise noch ein Erbe Adolfs. Das Bundesverfassungsgericht hat diesen Konkordaten Bestandschutz eingeräumt - unverständlich, aber es ist so)
Wenn man diese Regelung nicht möchte, dann muss man politisch dagegen arbeiten, aber nicht rummaulen, dass Vertragspartner auf der Einhaltung von Verträgen bestehen.
Konfessionübergreifender Unterricht ist in Niedersachen immer möglich, aber er muss inhaltlich sinnvoll organisiert sein, nicht nur ein Produkt des Fachkräftemangels darstellen. Deshalb auch die Genehmigung. Daran finde ich nichts auszusetzen. |
| @rhauda | | von: bakunix
erstellt: 20.05.2007 19:04:40 |
Warum bist Du denn gleich so erregt und wirfst mir vor, ich würde rummaulen. Lass’ doch mal die Kirche im Dorf. Ich sehe seit Jahren die Praxis des Alltags, und die finde ich kritikwürdig. Man soll nicht so tun, als seien die Kirchen so barmherzig und stellten selbstlos ihr Personal für die Schulen ab. Wir in RLP erhalten von der evangelischen Kirche jährlich einen Brief, in dem die Schulen angemahnt werden, konfessionell getrennt zu unterrichten. Wir haben bei uns an der Schule eine 1. Klasse. Meine Kolleginnen und ich finden es pädagogisch nicht sinnvoll, die Sechsjährigen in drei Gruppen aufteilen zu müssen (rk, ev und Sonstige). Das verstehen die Kinder nicht. Jahrelang habe ich erlebt, dass Pfarrer mindestens einmal die Woche nicht gekommen sind, weil sie anderen Verpflichtungen hatten. Und wir an der Schule mussten mit allen Konsequenzen überbrücken. Außerdem besteht keine Möglichkeit, diese Leute auf ihre pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten hin zu überprüfen. Die agieren im Freiraum des religiösen Mantels. Hier gäbe es viel zu tun. |
| verschiedene Askpekte | | von: rhauda
erstellt: 20.05.2007 19:35:52 geändert: 20.05.2007 19:37:10 |
Warum bist Du denn gleich so erregt und wirfst mir vor, ich würde rummaulen.
Ich bin nicht erregt. Ich finde es nur problematisch, wenn verschiedene Probleme oder Facetten in einen Topf geworfen werden. Die Ausgangsfrage war, ob man einfach so konfessionübergreifend unterrichten darf. Bei uns in NDS ist das möglich und das finde ich auch gut. Dass es da einer Genehmigung bedarf, die in Normalfall erteilt wird, ist doch kein Problem.
Wir in RLP erhalten von der evangelischen Kirche jährlich einen Brief, in dem die Schulen angemahnt werden, konfessionell getrennt zu unterrichten.
Das finde ich allerdings merkwürdig. Da ist wohl mal ein Kontakt mit dem Ministerum notwendig, um den Handlungsbedarf klarzumachen. Habt ihr euch schon mal erkundigt, ob konfessionübergreifender Unterricht vom Schulgesetz her überhaupt vorgesehen ist? Wenn ja, dann müssten die Kirchen bei einem abgelehnten Antrag doch Gründe nennen.
Das zweite Problem ist das der Verträge von kathechetischen Lehrkräften. Da sehe ich alles ganz leidenschaftslos. Verträge gelten. Wenn sie nicht mehr gelten sollen, muss Politik tätig werden. Wenn Politik tätig werden soll, muss ein Leidensdruck in der Gesellschaft bestehen.
Außerdem besteht keine Möglichkeit, diese Leute auf ihre pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten hin zu überprüfen. Die agieren im Freiraum des religiösen Mantels. Hier gäbe es viel zu tun.
Auch diese Lehrkräfte haben an den Unis ganz normale didaktische Seminare besucht und während der Ausbildung jede Menge Praktika gemacht. (Wir haben z.Z. wieder eine Praktikantin). Es ist mir noch nicht aufgefallen, dass diese Leute im Schnitt weniger professionell arbeiten als "normale" Lehrer.
Im Gegenteil zu Beamten, die auf ihren Stellen sitzen und schon Kapitalverbrechen begehen müssten, um von einer Schule entfernt zu werden, reicht bei uns ein vertrauensvolles Gespräch der Schulleitung mit dem Generalvikariat, um Probleme anzugehen und die Lehrkraft ggf. von der Schule abzuziehen. |
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