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Forum: "Schwerpunktmäßiges Foreninteresse"
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| es sind ... | | von: wishfulthinking
erstellt: 06.06.2007 23:08:15 geändert: 06.06.2007 23:20:42 |
"niederschwellige" Angebote ...
nicht anstrengend, nicht geistreich, auch nach einem anstrengenden Arbeitstag ohne geistige Verrenkung zu bewältigen.
Sie haben den Anschien von Kreativität, auch wenn sie im Grunde auf Nachahmung basieren.
Sie schaffen auf eine simple Art und Weise Gemeinschaft (oder vermeintliche Gemeinschaft wage ich zu behaupten)
Sie entsprechen der Spaßgesellschaft in der auch Lehrer leben.
Spaß und Amüsement haben nun mal absolute Hochkonjunktur in unserer Gesellschaft. (Wer nicht nur auf der Spaßwelle schwimmt, wird gleich als sauertöfpisch dargestellt als müsse er zum Lachen in den Keller gehen. Passiert hier auch jedem, der mal was gegen die Spaßforen sagt.)
Wer anderen Spaß vermittelt, ist viel höher im Kurs als derjenige, der andern eine Nuss zum Denken verpasst, einen differenzierten Gedanken vorlegt oder eine eine DIFFERENZIERTE Position aufbaut.
Frag mal Lehrer, was sie abends am Fernsehen sehen, wenn sie nicht grade bei 4teachers rumsurfen. Ich denke, da wird ein ähnliches Ergebnis rauskommen.
Was mich persönlich erschreckt: ich lese in Englisch mit Oberstufenkursen immer wieder dystopische Romane: Romane, die eine Anti-Utopie darstellen. Wie "1984" von George Orwell, "Brave New World" von Aldous Huxley und so weiter. . Ein totalitärer Staat, eine Kontrolle von Meinungsäußerung und Denken, vermeintlich befreite Menschen, und so weiter.
Was IMMER Bestandteil dieser bedrückenden Zukunftsvisionen ist: eine teils sogar vom Staat verordnete und durchgeführte permanente Bespaßung der Mitglieder der Gesellschaft. Alle haben permanent niederschwellige hirnlose spaßige Freizeitangebote. Keine ernsthaften Beschäftigungen oder einfach nur Ruhephasen oder Momente der Reflexion. Es darf kein Ernst aufkommen, die Pflicht zum pausenlosen Amüsieren ist oberste Bürgerpflicht. Denn sonst käme Trübsinn auf, kritisches Denken, Unzufriedenheit oder sogar Rebellion.
Die kritischen Autoren sehen dies also immer als integralen Bestandteil einer verdummten Gesellschaft.
Hatte dieser Tage wieder mal das Buch "Amusing ourselves to death" von Neil Postman in der Hand (Deutsch: wir amüsieren uns zu Tode) - SEHR empfehlenswerte oberkritische Sicht auf unsere Gesellschaft unter dem Aspekt der Beeinflussung durch die Medien.
Ups, nun bin ich leicht vom Thema abgekommen - aber dies alles schwingt bei mir so mit, wenn ich über die Spaßforen nachdenke...
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| Sowohl als auch?! | | von: sommerlaune
erstellt: 07.06.2007 11:20:33 |
Ich habe das Gefühl, dass hier von einigen (nicht allen!) eine gewisse Spaltung der 4t-Mitglieder vorgenommen wird in "die Ernsthaften" und die "oberflächlich Verspaßten". Die einen zählen zur geistigen Elite, die sich noch differenziert, engagiert und hochtrabend über die gesellschaftlichen Ereignisse im Land austauscht (so, wie es sich eben für Pädagogen gehört!) - tja, und die anderen gehören zu den hohlen Zeitgenossen, die nur auf unterstem Niveau die Zeit mit sinnlosen Spielchen vergeuden!
Hmm, aber wo gehöre ich dann hin? Ich "gestehe" nämlich, dass auch ich eine kurze Zeit an der Wortkette teilgenommen habe. Und ja, es hat mir Spaß gemacht, mit anderen 4t-Mitgliedern um die Wette zu tippen. Und ja, ich habe einen gewissen Reiz darin gesehen, möglichst fix meinen Wortschatz zu aktivieren. Aber es macht mir nichts aus, wenn die Wortkette nun nicht mehr unter den aktiven Foren erscheint, da ich so gut lesen kann, dass eine Orientierung hier immer noch möglich ist.
Aber stellt euch vor, ich habe durchaus auch schon an ernsthaften Diskussionen teilgenommen, die gesellschaftspolitische Themen zum Inhalt hatten. Und ich schaue abends nicht nur hohles Zeug, sondern durchaus auch mal Nachrichtensendungen, Polittalk etc, der mich dann daheim (und eben nicht immer nur im 4t-Forum) zu Diskussionen anregt. ABer vielleicht sollte ich eben diese dann an den PC verlagern, damit hier bei 4t auch allen deutlich wird, dass ich des Lehrertitels würdig bin
Jetzt war ich vielleicht wieder etwas sarkastisch, aber bei dieser ganzen Schwarz- und Weißmalerei kann ich mcih einfach nicht zurückhalten. Warum wird nicht akzeptiert, dass man in einem Moment etwas "Sinnloses" wie Spiele machen kann, aber im anderen Moment auch wieder ernsthaft über wichtige Themen diskutiert. Ich lasse mich jedenfalls in keine Schublade stecken, ich bin sowohl "geistig flach" als auch "geistig engagiert" - je nach Lust und Laune!
In dem Sinne,
Grüße von sommerlaune |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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